Bürens Chefcoach Marcel Czichowski (Bildmitte) sah ausgerechnet im Derby gegen Halen die schwächste Saisonleistung seines SVB.

Halen setzt Maßstab


Von Stephan Meyer

(03.11.19) Viel zu meckern hatte Björn Jansson in den letzten Wochen. Heute Morgen hörte sich das gänzlich anders an. 3:0 (0:0) setzte sich sein SC Halen im Derby gestern unter Flutlicht in Büren durch. "Endlich hat sich jeder mal auf seine Aufgabe konzentriert. Jeder ist marschiert, das war eine Top-Leistung", lobte der spielende Coach. Am Ende sei das 0:3 für den SV Büren sogar noch schmeichelhaft gewesen: "Wir müssen schon zur Pause drei oder vier zu null führen." Büren zeigte die laut Marcel Czichowski "schwächste Saisonleistung" und verpasste es so zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze zu springen: "Gerade im Derby ist so eine Leistung ärgerlich. Wir kamen 90 Minuten nicht für einen Sieg in Frage."

Entscheidender Akteur auf Seiten der Gäste war einmal mehr Stefan Seiler. Der pfeilschnelle Oberliga-Erprobte holte in den 90 Minuten drei Elfmeter raus und setzte in Minute 81 mit dem 3:0 den Schlusspunkt. Dabei fiel es am Ende auch nicht ins Gewicht, dass er selbst einen der Elfmeter leicht überheblich verschoss. So sollte auch Bürens Schnapper Nick Gumenschaimer eine entscheidende Rolle in der Partie einnehmen.

Gumenschaimers Hauptrolle

Aber der Reihe nach: Im Durchgang eins hielt Gumenschaimer die Hausherren mit teils bärenstarken Paraden im Spiel. Dreimal tauchten Halener Akteure allein vor ihm auf - vorbei kamen sie an ihm nicht. Czichowski: "Er hat auch die Unhaltbaren gehalten." Aber Gumenschaimer sah auch Gelb, als er gegen Seiler zu spät kam und ihn in der Box von den Beinen holte (14.). Den fälligen Strafstoß chippte Seiler dann in Gumenschaimers Arme. "Den kann man natürlich auch mal konsequenter machen", kritisierte Jansson die Überheblichkeit seines Angreifers. Vor der Elfmeterszene hatte sich zum Leidwesen der Gastgeber auch noch Nico Schlegel verletzt, sodass Czichowski früh zum Wechseln gezwungen war. Büren selbst tauchte nur einmal so richtig vor Halens Hüter Nico Bonkowski auf (10.), als Kristos Schönfeld diesem aus 15 Metern das Leder in die Arme jagte. Halen verteidigte die Gäste ansonsten stark weg, sodass torlos die Seiten gewechselt wurden.

Elfer Nummer zwei und drei

Nach etwa einer Stunde ereignete sich dann die vielleicht spielentscheidende Szene. Es war fast eine Wiederholung aus Minute 14. Gumenschaimer kam gegen Seiler erneut eine Sekunde zu spät - die Folge: Erneuter Elfer für Halen, erneutes Gelb für Gumenschaimer. Bürens Feldspieler Luca Riehemann ging fortan in die Kiste, war aber gegen Michi Beukes Strafstoß machtlos - 0:1 (62.) und 30 Minuten Überzahl für Halen. Das nutzten die Gäste konsequent um am Ende einen klaren, wie verdienten Dreier einzutüten. Das 0:2 resultuierte wieder aus einem Foulelfmeter, nachdem Seiler erneut - diesmal von Riehemann - in der Box zu Fall gebracht wurde. Michi Beuke bedankte sich wieder artig und überwand Riehemann zum zweiten Mal (70.), bevor Seiler nach einem Konter den Endstand herstellte und sich seine Auswechslung verdiente.

Gar nach zwei Spielen binnen 46 Stunden

Überbewerten wollte Jansson den Auftritt am Ende dann aber nicht: "Diese Leistung müssen wir ins Training und in die die restlichen fünf Spiele bis zur Winterpause transportieren. Das ist der Maßstab." Marcel Czichowski machte aus, dass das Mammutprogramm mit zwei Spielen binnen 46 Stunden doch etwas viel gewesen sein könnte. Obwohl er die gleiche Startelf ins Rennen schickte, sah er "eine komplett andere Mannschaft" und musste dreimal verletzungsbedingt wechseln. "Man hat gemerkt, dass einige einfach gar waren."

SV Büren - SC Halen     0:3 (0:0)

0:1 Beuke (62., FE), 0:2 Beuke (70., FE),
0:3 Seiler (81.).
Gelb-Rote Karte: Bürens Gumenschaimer wegen wiederholtem Foulspiel (60.).
Bes. Vorkommnis: Halens Seiler scheitert mit Foulelfmeter an Gumenschaimer (15.).

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