Kreisliga A - Anschwitzen

Zurück in Mettingen: Florian Otte. Foto: privat

Ottes "Rolle rückwärts"


Von Stephan Meyer

(Update/23.10.20) Eine "Rolle rückwärts" sorgte vor Saisonbeginn dafür, dass Florian Otte wieder die Schuhe für den VfL Eintracht Mettingen schnürt. So umschreibt dieser selbst seine Situation. Der Liebe wegen zog der heute 28-jährige vor fünf Jahren nach Bramsche und schloss sich folglich dem dortigen 1. FCR an. Nun haben er und seine Herzdame in Mettingen gebaut. Logisch, dass da die Rückkehr in den Tüötten-Sportpark eine Konsequenz war.

In Mettingen geboren begann Otte in jungen Jahren den Fußballzock bei der Eintracht. In der Jugend war er vorwiegend als Stürmer unterwegs. Mittlerweile ist er im zentralen Mittelfeld zuhause. "Durch das Alter bin ich etwas zurückgerutscht", erklärt Otte. Auf der Sechs oder auf der Zehn kommt er zum Einsatz, "je nachdem wo gerade Platz ist". Mit ca. der Hälfte des aktuellen Kaders von Chris Loetz und Tobi Stenzel hat Otte bereits in seiner ersten Mettinger Zeit auf dem Platz gestanden. Als Beispiel nennt er Christian Winde, der ebenfalls erst just zurück ist in Mettingen. "Und ein paar Jungs sind natürlich nachgerückt. Das Team hat sich schon verändert", erzählt Otte. Unbekannt Gesichter waren diese Jungs für ihn aber nicht: "Der Kontakt ist nie ganz verloren gegangen."

Nach Steinbecker Stachel der Hauptmusik hinterher

Sich selbst sieht er in der Rolle des Führungsspielers, auch des Alters wegen: "Ich möchte versuchen durch meine Erfahrung zu helfen." Gänzlich zufrieden ist er mit dem bisherigen Abschneiden (14 Punkte nacht sieben Spielen) nicht: "Wir hatten uns schon mehr vorgenommen." Besonders der Stachel der Pleite gegen Steinbeck sitzt laut Otte noch tief. Kurz vor Ende vergeigte Mettingen eine 2:1-Führung: "So laufen wir der Hauptmusik jetzt hinterher."

Aber die Richtung stimmt. Zehn Punkte wurden in den letzten vier Spiele gesammelt. Und auch die Moral stimmt. Das zeigte nicht erst unlängst das 6:5 gegen Lotte, als Mettingen ein 1:4 und 4:5 drehte. "Das hab ich so auch noch nicht erlebt. Das war schon der Wahnsinn", wird sich nicht nur Florian Otte lange an das Flutlicht-Spiel zurückerinnern. Ob sich Otte auch lange an das Tippen gegen unsere Redaktion erinnern wird? Zumindest ist er vorbereitet in das Duell gegangen: "Ich will ja nicht aus der kalten Hose raus tippen."

VfL Ladbergen – SC Halen (Do., 19.30 Uhr)
Beste Erinnerungen hat der VfL an das Duell der Vorsaison. Das 3:1 daheim gegen den seinerzeitigen Spitzenreiter war Ladbergens einziger Dreier in der Abbruchsaison. Stefan Kilfitts Bande holte zuletzt nach packender Schlussphase ein Derby-2:2 in Lengerich. Halen durfte wegen Corona zuschauen. Die Gang des Duos Jansson/Beuke war zuletzt am Donnerstag im Einsatz - und bekam im Pokal acht Buden eingeschenkt. In der Liga hat der SCH aber noch nicht verloren.
Heimspiel-Tipp: 3:1.
Otte: 1:3. Bei Halen kenne ich einige privat ganz gut. Die haben offensiv mit Jansson, Seiler, Wolff und Co. einiges zu bieten.

DJK Arminia Ibbenbüren II – Eintracht Mettingen (So., 13 Uhr)
Von den bislang 26 DJK-Gegentoren seien schätzungsweise 15 vermeidbar gewesen, wie Sebastian Schomaker analysiert hat: "Ohne unsere Fehler hätten wir sicher schon sechs Punkte.“ In Dreierwalde vermisste der Coach zudem die Einstellung.  Mettingen will möglichst den Schwung aus dem 6:5-Wahnsinn gegen Lotte mitnehmen. Florian Otte: "Ich hoffe, wir konzentrieren uns nur auf uns und gucken nicht auf Arminias Tabellenplatz."
Heimspiel-Tipp: 1:3.
Otte: 0:3. Ich denke wir nehmen den Schwung mit und spielen hoffentlich zu Null. Das wäre mal wichtig nach den vielen Gegentoren bislang.

Teuto Riesenbeck II – SW Esch (So., 13.15 Uhr)
„Nächste Woche muss es krachen“, sagte Teuto-Trainer André Wichert nach der neuerlichen Schlappe in Büren. Gegen Esch müsse man was holen und anders auftreten: „Sonst müssen sich die Jungs Gedanken machen.“ Joshua Hagemann droht indes nach schwerer Verletzung das Saisonaus. SWE ist im Moment nicht zu stoppen. Fünf Siege in Serie stehen zu Buche. Neu-Coach Manuel Schnieders ist mit seiner Truppe vielleicht die bisherige Saison-Überraschung.
Heimspiel-Tipp: 2:3.
Otte: 1:4. Esch hat den zweitbesten Angriff bislang. Offensiv scheinen sie in den letzten Jahren stärker geworden zu sein.

SF Lotte U23 – Ibbenbürener SpVg II (So., 13.30 Uhr)
Spielerisch war es einwandfrei, was Lotte auch in Mettingen mal wieder auf die Platte brachte. Zu Punkten reichte die 4:1-Führung jedoch nicht. "Kopflos" agierte die junge Truppe laut Trainer Daniel Solbach nach der Pause und verlor am Ende 5:6. Die ISV holte zuletzt ein 1:1 gegen Dörenthe. Trainer Steffen Büchter, der erstmals selbst in der Startelf stand, war damit zufrieden. Die ISV ist eines von drei noch ungeschlagenen Teams, hat bislang die wenigsten Gegentore schlucken müssen und steht verdient auf Rang zwei.
Heimspiel-Tipp: 4:3.
Otte: 2:2. Das würde unserer Tabellensituation gut tun. Wenn Lotte so spielt wie gegen uns, ist was drin. Die wissen, wie man Fußball spielt.

Teuto Riesenbeck – SV Büren (So., 15 Uhr)
(Update/23.10.) Das Spiel wurde wegen eines Coronafalls beim SVB inzwischen abgesagt.

SW Lienen – Westfalia Hopsten (So., 15 Uhr)
Den Hausherren scheint das Selbstvertrauen der Vorsaison abhanden gekommen zu sein. Als Lienen Sonntag in Esch das 0:1 kassierte, schwand die Konzentration. "Danach waren wir kopflos", erkannte Trainer Maik Horstkotte. Gänzlich anders ist der Trend in Hopsten. Nach drei Siegen in Folge ist der schwache Start vergessen. Frank Greiwes Gang könnte Lienen Sonntag auf neun Zähler distanzieren.
Heimspiel-Tipp: 2:2.
Otte: 0:1. Da erwarte ich ein kampfbetontes Spiel, in dem Hopsten aufgrund der Tabellensituation die Nase vorn haben wird. 

SV Dickenberg – Falke Saerbeck (So., 15 Uhr)
Auch in Hopsten sollte es nicht sein für den SVD, der weiter bei einem Zähler hängen bleibt. Aber die Leistungen machen weiter Mut. "Die Jungs haben nie aufgesteckt und alles rausgefeuert", resümierte Coach Dirk Sterthaus. Mindestens das wird er auch gegen Saerbeck fordern. Gegen die Falken gab es seit 2004 keinen Sieg mehr. Diese kassierten bislang erst sechs Gegentreffer. Coach Dragan Grujic ist zufrieden mit der Ausbeute: "Die Defensive ist sehr gut eingespielt und lässt wenig zu.“
Heimspiel-Tipp: 1:1.
Otte: 0:2. Saerbeck ist vorne sehr gut besetzt. 

SC VelpeSüd – Brukteria Dreierwalde (So., 15 Uhr)
Der Start für Aufsteiger Velpe war sehr zufriedenstellend. Nach einer Pleiten-Serie steht das Team nun aber ohne Coach da. Im ersten Spiel unter Co- und Übergangstrainer Dominik Sickendieck gab's ein 0:3 in Saerbeck. Nach anständiger erster Hälfte kam Velpe die Galligkeit und Gier etwas abhanden. Dreierwalde hat bislang nicht das Optimum rausgeholt. Immer wieder schwanken die Leistungen. Gegen Schlusslicht Arminia 2 erfüllte Jan Wissings Kombo aber zumindest die Pflicht.
Heimspiel-Tipp: 1:2.
Otte: 0:2. Dreierwalde hat sich gegen uns gut präsentiert. Zu Velpe kann ich nichts sagen, weil ich sie nicht kenne.

SC Dörenthe – SVC Laggenbeck II (So., 15 Uhr)
Dass Aufsteiger SVC vor diesem Duell vor dem DSC steht, hätte wohl niemand erwartet. Dörenthe verpasste es bei der ISV die zweite Bude nachzulegen und musste so am Ende mit einem Remis leben. Die Cheruskia von Marc Wichmann steht derzeit als einziger der sechs Aufsteiger in der oberen Tabellenhälfte, sammelte starke elf Zähler. Alle Achtung. Über zehn Jahre ist es her, dass sich beide Kontrahenten letztmals - in der B-Liga - begegneten. Dörenthe siegte 2:1 an der Jahnstraße.
Heimspiel-Tipp: 3:1.
Otte: 2:1. Die Erfahrung spricht für Dörenthe. Sie sind in jedem Fall eingespielter.

GW Steinbeck – Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
Steinbecker Nachlässigkeiten waren laut Coach Markus Sparenberg ausschlaggebend für das 0:3 in Laggenbeck. Für Aufsteiger GWS war das bereits die sechste Pleite im siebten Spiel. Nun reisen die Preußen an. Beim letzten Duell gegen Lengerich (Pokal im Juli 2018) unterlag Steinbeck nur 0:1. Das goldene Tor markierte Sascha Höwing. Der ist mittlerweile nebst Calle Heemann verantwortlich für den SCP und ist mit dem bisherigen Abschneiden eher semi zufrieden. Momentan sei ein bisschen der Wurm drin: "Das Selbstvertrauen ist nicht da.“ Personell droht nun auch Meinhardt Rentrup mit Muskelfaserriss im Oberschenkel auszufallen. Höchstwahrscheinlich wird Höwing wieder selbst ran müssen.
Heimspiel-Tipp: 3:2.
Otte: 0:3. Lengerich hat mit Martin Fleige einen der besten Knipser der Liga. Der wird das ein oder andere Törchen machen.