One-Man-Show in Lotte

Von Theresa van den Berg

(03.10.21) "Wir können es in Zukunft nur besser machen, denn schlechter geht es nicht mehr." Das sind deutliche Worte von Daniel Solbach. Nach der 0:5-Niederlage (0:2) gegen Preußen Lengerich verliert der Trainer der Sportfreunde Lotte langsam, aber sicher die Geduld. "Ich verstehe nicht, warum wir jede Woche die gleichen Fehler machen. Es bleibt nichts hängen, von dem, was wir unter der Woche trainieren. Ich habe das Gefühl, ich erzähle den Jungs vor dem Spiel etwas und nach ein paar Minuten haben sie alles wieder vergessen." 

Es läuft einfach nicht bei den Sportfreunden. Zu selten bringen sie laut Solbach das auf den Platz, was sie wirklich können. Auch im Spiel gegen Lengerich kam nichts Zählbares herum. Das lag vor allem an einem Mann. "Ich sage immer wieder: Wenn Martin alleine vor dem Tor steht, ist der Ball eigentlich auch drin", kann sich Preußen-Trainer Sascha Höwing auf seinen Goalgetter verlassen. Gemeint ist Martin Fleige, der nicht nur mit zwölf Treffern die Torschützenliste der Liga anführt, sondern auch mit seinen vier Toren die Lotteraner quasi im Alleingang abschoss. 

Lengerich eiskalt, Lotte zu ungefährlich

Zweimal in Durchgang eins: Zunächst drückte er den Ball nach einem Querpass und einer Unstimmigkeit in Lottes Hintermannschaft über die Linie (10.), kurz vor der Halbzeit traf er per Kopf nach einem Freistoß (45.). Und zweimal in Durchgang zwei: Gut durchkombiniert stand Fleige frei vor dem Tor, blieb cool und schob zum 3:0 und 4:0 ein (53. und 75.). "Wenn wir ein vernünftiges Passspiel aufziehen und den Ball laufen lassen, wird es gefährlich", freute sich der Trainer nicht nur über die Qualitäten seines Stürmers. 

Im Ansatz zeigten auch die Sportfreunde gute Aktionen nach vorne, zu Ende spielten sie es jedoch nicht. "Wir spielen die Blauen an, Lengerich ihre Stürmer und trifft. Wenn wir es einen Tick besser machen, können auch wir treffen", ärgerte sich Solbach über das Spiel seiner Jungs. "Bei einem Ergebnis von 5:0 kann man nicht von unverdient sprechen. Aber wenn wir unsere Fehler nicht machen, fällt hier kein Tor." 

Zweites Tor zum richtigen Zeitpunkt

Den Schlusspunkt des Spiels überließ Fleige Bewar Deger. In der 80. Minute traf der Lengericher zum 5:0-Endstand. "Es war ein sehr hektisches und für meine Begriffe zu wildes Spiel. Lotte hat versucht, uns mit vier, fünf Mann früh anzulaufen und wir haben es nicht geschafft, Ruhe ins Spiel zu bringen. Das hatte wenig Struktur. Erst im zweiten Abschnitt ist es uns etwas besser gelungen", war auch Höwing nicht vollends mit der Leistung zufrieden. Beruhigt war der Trainer erst nach dem 2:0 zum richtigen Zeitpunkt. "Bis dahin war es ein offenes Spiel. Es kann immer mal einer durchrutschen."

Sportfreunde Lotte U23 - Preußen Lengerich 0:5 (0:2)
0:1 Fleige (10.), 0:2 Fleige (45.),
0:3 Fleige (53.), 0:4 Fleige (75.),
0:5 Deger (80.)