Kreisliga A - TE

Ein Festschmaus für den Abstiegsrunden-Meister


Von Julian Schimmöller

(29.05.22) Der beliebteste Titel in der Fußball-Welt wird dieser wohl nicht werden, aber gut: Mit dem 4:1 (0:0)-Auswärtssieg bei Westfalia Hopsten sicherte sich der VfL Ladbergen den inoffiziellen Titel des Abstiegsrunden-Meisters. Und das angesichts einer Bilanz von sieben Siegen und einem Remis aus neun Spielen sicherlicher hochverdient. Entsprechend war auch Coach Stefan Kilfitt in Feierlaune: "Kompliment an das Team, die Jungs haben heute nochmal eindrucksvoll gezeigt, dass sie es verdient haben, A-Liga zu spielen."

Gebührend gefeiert wird die starke Abschiedsrunde übrigens auch - und wohl dem, der einen Restaurant-Besitzer zum Trainer hat: Kilfitt führt mit seiner Frau in Lengerich ein griechisches Restaurant, dorthin ging es nach dem Abpfiff für das gesamte Team. Und dann? "Die Tische sind schon vorbereitet, es gibt leckeres Essen und dazu natürlich frisch Gezapftes", kündigte Kilfitt an - man kann sich Schlechteres vorstellen...

Zeciri wird Torschützenkönig

Vor dem Vergnügen am Arbeit leisteten die Ladbergener pflichtbewusst ihre Arbeit ab, hätten bereits in Durchgang eins bei einem Abseitstreffer von Simon Ulrich Richter (3.) oder einem Lattenschuss von Leon Dürbaum (19.) in Führung gehen können. Die besorgte dann im zweiten Durchgang - man ist geneigt zu sagen natürlich - Flamur Zeciri: Jan Philip Gravemeier tankte sich über links durch und legte mustergültig ab in den Rückraum, wo Zeciri vollstreckte (56.). Doch einen Torjäger hat bekanntlich auch die Westfalia in ihren Reihen, zehn Minuten später glich Leon Schrey nach Steckpass auf die linke Seite mit seinem elften Abstiegsrundentreffer aus (66.).

Anschließend hätte Hopsten durchaus auch in Führung gehen können, ließ seine Chancen aber liegen. Hinten raus hatte dann Ladbergen den längeren Atem. Fabian Rahmeier traf ebenso kurios wie sehenswert, als er den Ball nach einer Ecke mehr oder weniger freiwillig mit der Hacke via Bogenlampe ins Netz lenkte, zum 2:1 (79.). Dann sorgte Zeciri nach schönem Schnittstellenpass des eingewechselten A-Juniors Justin Haarlammert für die Entscheidung (87.), ehe Dürbaum nach einer Ecke aus dem Gewühl den 4:1-Endstand herstellt (90.+1). Für Zeciri waren es derweil die Abstiegsrundentreffer Numero 18 und 19, womit er sich mit großem Vorsprung vor Schrey zum Torschützenkönig der Runde krönte.

Jenssen macht "einen Haken dran"

Hopstens Coach Sven Jenssen, der sich entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht mehr selbst einwechselte, wollte sich über die Pleite nicht groß ärgern: "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, dann am Ende auf Dreierkette umgestellt und uns so die Dinger gefangen, sodass der Sieg am Ende zu hoch ausfällt. Aber am Ende ist das auch nicht entscheidend, wir freuen uns trotzdem über den Klassenerhalt und machen an diesen Saison einen Haken dran."

Auch Kilfitts Urteil zum Spiel fiel derweil ähnlich aus: "Der Sieg geht in Ordnung, wir hatten aus meiner Sicht mehr vom Spiel und die besseren Chancen, auch wenn Hopsten über Leon Schrey immer wieder gefährlich war. Am Ende ist das Ergebnis vielleicht zu hoch, aber mich freut es sehr, dass die Jungs bis zum Schluss voll dran geblieben sind."

Westfalia Hopsten - VfL Ladbergen 1:4 (0:0)
0:1 Zeciri (56.), 1:1 Schrey (66.)
1:2 Rahmeier (79.), 1:3 Zeciri (87.)
1:4 Dürbaum (90.+3)