Kreisliga A

Ladbergen und Dreierwalde nutzen nur Bruchteil der Torchancen 


Von Finn Determeyer

(26.03.23) Seit dem Rückrundenauftakt im Februar fielen in den drei bisherigen Ladbergener Heimspielen mindestens sechs Tore. Ladbergen steuerte zweimal vier und einmal fünf Treffer bei. Hopsten, Steinbeck und Mettingens Zweitvertretung waren bislang zu Gast. Grund genug für die Gäste aus Dreierwalde, auf dem Kunstrasen im Sparkassen-Stadion ein ähnliches Spektakel zu erwarten. Ein Grund weniger: Das 0:0 aus dem Hinspiel. Wiegt man diese Werte gegeneinander auf, ist das Endergebnis von 2:1 (1:0) für den VfL nur folgerichtig.

Folgerichtig vielleicht. Aber auch gerecht? „Ich finde ja. Wenn man sich beide Halbzeiten anschaut, geht der Sieg für uns in Ordnung“, befand Ladbergens Trainer Stefan Kilfitt. Lange Zeit hatte das Spiel allerdings eher Remis-Charakter, ehe der VfL spät doch noch entscheidend zuschlug. Aber der Reihe nach. Denn schon die erste Hälfte bot genügend Highlights in beiden Strafräumen. „Wir hatten ein leichtes Chancenplus, aber auch Dreierwalde war ständig gefährlich“, so Kilfitt. Zuerst die Arme in die Höhe warfen die Ladbergener. Ein präziser Diagonalball von Timon Marcel Will fand am zweiten Pfosten Jan-Philipp Gravemeier, der den Fuß hinhielt und auf 1:0 stellte (17.). „Da haben wir schlecht verschoben“, attestierte Dreierwaldes Trainer Jan Wissing seiner Hintermannschaft eine gewisse Luftigkeit.

Riesenchancen auf beiden Seiten

Diese machte sich in der Folge auch in Ladbergens Defensive bemerkbar, sodass der Gast noch vor der Pause locker egalisieren hätte können. Hätte, hätte… In der Realität liefen Christian Schütte-Bruns und Thomas Wieschemeyer zu zweit und doch irgendwie allein auf Ladbergens Keeper Levin Lukas zu. Wohl von der Vielzahl an Möglichkeiten überwältigt, versuchte Schütte-Bruns den Torwart zu umkurven und ließ sich zu weit nach außen abdrängen. Der Aktion folgte ein Eckball, auf den wiederum einen Kopfball von Bennet Stroot folgte, der in höchster Not auf der Linie geklärt wurde.

Nach dem Pausentee verschwand allmählich auch die optische Feldüberlegenheit der Ladbergener. Dreiwalde zeigte sich nun deutlich verbessert und griffiger in den Zweikämpfen. Der Ausgleich lag nun in der Luft. Matz Hermeling scheiterte zunächst im Eins gegen Eins an Levin Lukas (57.). Ein paar Minuten später belohnte sich die Brukteria schließlich. Ein langer Ball von der rechten Seite landete bei Thomas Wieschemeyer, der seinen Gegenspieler klug kreuzte und zum 1:1-Ausgleich einschob (60.).

Gravemeier mit der späten Entscheidung 

„Mit der zweiten Hälfe kann ich deutlich besser leben, als mit der ersten“, so Brukteria-Coach Wissing. Was seine Lebensqualität wohl in ungeahnte Höhen katapultiert hätte: Wenn Matz Hermeling seinen direkten Freistoß Mitte der zweiten Halbzeit ein paar Zentimeter tiefer angesetzt hätte. Die Kugel klatschte aber nur ans Gebälk. In der Folge scheiterte Gravemeier nach Steckpass von Simon Ulrich Richter (diese Ladbergener mit ihren doppelten Vornamen…) freistehend vor Dreierwaldes Schlussmann Yannick Hasenclever. Als Dreierwalde in der Schlussphase aber einmal zu weit aufmachte, machte es Gravemeier besser. Eine Flanke von der rechten Seite von Niklas Rickert köpfte er zum Lucky Punch ein (87.). „Eigentlich ist er nicht der Torschütze vom Dienst“, freute sich Kilfitt für seinen Doppelpacker.

„Es hätte auch 3:3 oder 4:4 ausgehen können“, sagte Wissing angesichts der Vielzahl an Hochkarätern auf beiden Seiten. Da seine Elf im Abschluss nicht zielstrebig genug gewesen sei, gehe die Niederlage aber unter dem Strich in Ordnung. „Beide Keeper haben sich heute ausgezeichnet. Der Sieg ist zwar glücklich, aber nicht unverdient“, ging Kilfitt da mit. 

VfL Ladbergen - Brukteria Dreierwalde 2:1 (1:0)
1:0 Gravemeier (17.), 1:1 Wieschemeyer (60.)
2:1 Gravemeier (87.)