Kreisliga A

Vladan Dindic und Cheruskia Laggenbeck feierten einen 3:1-Erfolg in Hopsten, der jede Menge Zündstoff bot.

Viele Nebengeräusche bei Laggenbeck-Sieg in Hopsten


Von Finn Determeyer

(27.03.23) Mein lieber Scholli, war das eine heiße Kiste am Sonntagnachmittag in Hopsten! Die stark favorisierten Laggenbecker taten sich beim Kellerkind unerwartet schwer und holten sich erst ganz spät den 3:1 (1:1)-Sieg. Die Westfalia kämpfte neunzig Minuten aufopferungsvoll – ging dabei laut Laggenbecks Trainer Vladan Dindic phasenweise überhart zur Sache. Als Laggenbecks spätem Führungstreffer eine knifflige Fair-Play-Entscheidung vorrausging, kochten die Emotionen endgültig über.

Es lief bereits die 90. Spielminute, als sich beim Stand vom 1:1 die Szene ereignete, über die es im Nachgang bei beiden Trainern ordentlich Gesprächsbedarf gab. Hopstens Noah Terheiden drang in den Laggenbecker Strafraum ein und kam zu Fall. Kein Foul – aber Terheiden blieb liegen. Die Cheruskia befreite sich mit einem langen Ball und lief nun drei gegen drei auf die Hopstener Kette zu, die zum Eckball klärte. Nachdem sich Schiedsrichter Christoph Krasel bei Terheiden nach dessen Wohlbefinden erkundigt hatte, lief dieser laut Laggenbecks Trainer Vladan Dindic „topfit und wie von der Tarantel gestochen“ wieder nach hinten.

Aus der folgenden Ecke resultierte aus dem Getümmel heraus Laggenbecks 2:1-Führungstreffer durch Joel Pott. Eine Ecke, die es nach Hopstens Trainer Ralf Scholz niemals hätte geben dürfen. „Fünf Minuten vorher können wir mit vier gegen drei auf die Kette zulaufen und spielen den Ball raus, weil ein Laggenbecker am Mittelkreis liegt“, wünschte er sich von den Gästen die gleiche Reaktion. Als „völligen Kokolores“ bezeichnete das Vladan Dindic: „Hopsten wollte vor unserer Führung die Spielunterbrechung erzwingen, weil sie da schon in Unterzahl waren.“ In der 83. Minute flog Hopstens Peter Mai mit Geld-Rot vom Platz.

Hopstens Spielweise überhart oder hart aber fair?

Nicht nur über diese Szene waren beide Übungsleiter unterschiedlicher Meinung. „Dass es in Hopsten körperlich zugeht, ist bekannt. Mehrere Fouls haben die Grenze aber klar überschritten. Allein in der ersten hälfte kann es drei rote Karten geben. Die Hopstener Bank hat durchgehend zum überharten Einsteigen angestachelt“, so Dindic. Ralf Scholz möchte das nicht gelten lassen: „Es ist nicht das erste Mal, dass Laggenbeck jammert, wenn eine Mannschaft körperlich Fußball spielt. Willkommen in der Kreisliga A.“

Zu allem Überfluss soll es laut Dindic nach Schlusspfiff seitens der Zuschauer noch zu einigen geschmacklosen Kommentaren Richtung Laggenbecker Spieler gekommen sein. „Da fielen Aussagen, die gehen absolut gar nicht. Das ist für mich ein Skandal. Wir erwarten da ein Statement von der Westfalia“, so Dindic. Laggenbecks Fußball-Obmann soll schon damit betraut sein, in der Angelegenheit Kontakt nach Hopsten aufzunehmen.

Fußball wurde auch gespielt

Ach herrje! Wer hat nach der vielen Aufregung auch Lust auf ein wenig Sportliches? Denn auch davon war in diesem Duell eben auch einiges geboten. Hopsten legte nach Anpfiff los wie die Feuerwehr und lief in Person von Andreas Üffing nach nur 35 Sekunden frei auf’s Gästetor zu. Keeper Lars Eggemeier verhinderte mit einem klasse Reflex die kalte Dusche für die Cheruskia. Nur ein paar Minuten später klingelte es dann – allerdings auf der anderen Seite. Luca Bajorath ließ aus 20 Metern einen Strahl ab und hämmerte die Kugel zur Gästeführung direkt unter die Latte (4.). Davon unbeeindruckt antwortete Hopsten prompt. Laurin Struck schraubte sich nach einer Ecke am höchsten und nickte zum Ausgleich ein (10.).

Nach dem Pausentee entwickelte sich ein Abnutzungskampf. „Bis zur 70. Minute ist Laggenbeck auch nicht mehr viel eingefallen“, so Scholz. Danach kamen die Gäste aber durch Moritz Peters, Fabian Harte und Joel Manchen zu mehreren Riesenchancen. Immer hatte Hopsten noch einen Fuß, Schenkel oder Kopf dazwischen. „Wir hätten das Spiel früher entscheiden müssen“, haderte Dindic. Sie taten es aber nicht und ließen sich bis zum ausführlich beschriebenen Führungstor in der Crunchtime Zeit – mit allem, was sonst noch damit einherging. Den Schlusspunkt und die endgültige Entscheidung setzte Nicolai Schröer spät in der Nachspielzeit per Kopfball nach einer Ecke von Luca Bajorath (90+3.).

Westfalia Hopsten – Cheruskia Laggenbeck 1:3 (1:1)
0:1 Bajorath (4.), 1:1 Struck (10.),
1:2 Pott (90.), 1:3 Schröer (90+3.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Hopstens Peter Mai (83.)