Kreisliga A - Tecklenburg

Justin Brockmöller und GW Steinbeck stehen vor einem immens wichtigen Monat. Foto: GWS

Nicht anderes als drei Punkte zählen!


Von Fabian Renger

(31.03.23) Die Ausganglage lässt keine Zweifel über: GW Steinbeck ist am Sonntag mehr oder weniger zum Punkten verdammt. GWS ist Drittletzter und genießt Heimrecht gegen SW Lienen. Zwei Punkte beträgt der Rückstand auf SWL. Sollte Hopsten am Freitag gewinnen und Steinbeck auch noch gegen Lienen verlieren, haben die Grün-Weißen anschließend ein mittelschweres Brett zu bohren. Nervösität verspürt Steinbecks Angreifer Justin Brockmöller jedoch keineswegs. "In den ersten fünf Minuten vielleicht", sagt er. "Aber dann müssen wir gerade am Sonntag und gerade im April zeigen, dass wir zurecht in der Kreisliga A sind."

Der April, Brockmöller spricht ihn schon an, wird wohl ein schicksalhafter Monat für seine Elf. Nach Lienen lauten die nächsten Gegner Dörenthe, Hopsten und Hörstel. Verlieren verboten. "Wir haben keine Lust, dass wir letztlich von Recke abhängig sind", schielt auch Brockmöller natürlich auf Platz 15. "Sonntag zählen nicht anderes als drei Punkte!" Das ist doch mal eine Ansage, mit der arbeiten können. Steinbecks Coach Klaus Frank empfahl uns Brockmöller übrigens aus einem einfachen Grund: "Ich hoffe, dass es ihm vielleicht nochmal einen Push vorm Tor gibt."

Ein Tor - und neun gelbe Karten

Brockmöller ist Angreifer der Marke Wandspieler und keiner, den du in die Lücke schickst, damit er das Eins-gegen-Eins sucht. Er beschreibt sich selbst maximal verständlich: "Ich bin eher der Typ, der Bankdrücken macht statt aufs Laufrad zu gehen." Allerdings ist er in dieser Saison vorne noch nicht ganz so häufig in Erscheinung getreten. Ein mickriges Tor sprang bislang heraus. Viel zu wenig für einen Stürmer. Das weiß er selbst, das nervt ihn selbst. Aber der 25-Jährige nimmt sich selbst nicht so wichtig: "Wenn wir am Sonntag dann 1:0 gewinnen und ich das Tor mache, ist mir das relativ egal, ob ich zwei oder 20 Tore habe."

Was man über Brockmöller auch wissen sollte: Er sammelt gelbe Karten. Neun sind es bislang. In etwa 15 Einsätzen eine stattliche Anzahl. "Von den neun Gelben waren viellicht zwei dumm, die Mannschaft würde jetzt sagen: Fünf oder sechs", sagt Brockmöller lachend. "Wenn ich spiele, bin ich vielleicht mit Malte Veerkamp das größte A****loch auf dem Platz. Sobald angepfiffen wird, bin ich sehr, sehr impulsiv. Da gerät man in den einen oder anderen Zweikampf, wo es nicht anders geht..." Ist gerade im Abstiegskampf sicherlich keine verkehrte Eigenschafft. Da braucht es Männer und keine Memmen. Wenn er das jetzt noch mit den Toren verknüpft - in Steinbeck hätte niemand etwas dagegen.

Bleibt abschließend die Frage, warum Steinbeck den April übersteht und drin bleibt? "Ich glaube daran, wir nicht nur eine Mannschaft sind, die sonntags Fußball spielt, sondern eine riesen Clique. Das musst du dann sonntags bringen und ist uns oft sonntags nicht gelungen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wir am Sonntag mit einem Dreier gegen Lienen loslegen."

Und damit zum Anschwitzen. Saerbecks Philip Egbert und ich sammelten in der Vorwoche jeweils vier Zähler. Solide.

Anschwitzen, 27. Spieltag

Westfalia Westerkappeln - SC Halen (Fr., 19 Uhr)
Irrsinnig: In allen acht Kappelner Ligaspielen des Jahres trafen entweder Marco Lutterbeck (sieben Tore) und/oder Mika Becker (vier) ins gegnerische Netz. Das ist schon eine krasse Statistik. Das Kappelner Socuting-Netzwerk hat vollumfänglich funktioniert. Halen hörte derweil in der vorigen Woche auf mich, immerhin ein Beuke traf. Ich mag euch!
Heimspiel-Tipp: Lutterbeck und Becker bleiben ohne Tor, Halen nimmt beide in Manndeckung. Der Plan geht auf. 1:3.
Brockmöller: 2:4. Halen ist sehr offensivstark, defensiv für zwei Tore anfällig.

Eintracht Mettingen - SC Dörenthe (Fr., 19 Uhr)
"Mettingen ist sehr defensivstark, vorne machen sie zwar nicht immer ganz so viele Buden, aber erzielen immer diese Bundesliga-Ergebnisse", hat sich Brockmöller bestens vorbereitet. 21 Gegentreffer bedeuten tatsächlich die beste Defensive. Abeeer: Dörenthe hat auch erst 31 Tore kassiert und verfügt damit - gemeinsam mit Saerbeck - über die zweitbeste Hintermannschaft der Liga. In der gesamten Vorsaison kassierte der DSC 48 Tore, das waren pro Partie 1,71 Gegentreffer. Dieses Jahr sind's 1,35 Gegentore/Spiel. Dennis Rottmanns Mannschaft hat defensiv also zugelegt. Keine Ahnung, wie die das gemacht haben.
Heimspiel-Tipp: Überraschung: Mettingens Offensive zerschellt an den Dörenther Baumstämmen. Der DSC trifft hingegen zweimal nach einer Ecke. 1:2.
Brockmöller: 2:0.

SC Hörstel - Westfalia Hopsten (Fr., 19 Uhr/GESPIELT WIRD IN HOPSTEN!!!!!)
Hörstel gegen Hopsten - oder wie meine Mutter früher zu mir sagte: "Vorsicht, wenn du in den Keller gehst, da ist es dunkel, kalt und nass." Hörstels vermutlich letzte Chance, um dran zu bleiben. Allerdings benötigte SCH-Coach Wolfgang Bröring in dieser Woche vermutlich drölfzig Psychiater, um das 1:7 gegen Lienen irgendwie aufzuarbeiten. Hopsten rüstet sich derweil bereits für die neue Saison. Unter anderem kommt ein gewisser Max Mause zurück. Hat nix mit dem Spiel zu tun, aber egal. Wollte ich erwähnen.
Heimspiel-Tipp: 0:3.
Brockmöller: 1:5.

Eintracht Mettingen II - ISV II (So., 13.15 Uhr)
Drei Gegentore in neun Minuten: Die ISV verlor in Kappeln auf äußerst abstruse Art und Weise. Das habe ich nicht verstanden. Ist ja wie mein letztes Date..lassen wir das. Was ich aber auch nicht verstehe: Mettingen II ist inzwischen vier Spiele lang sieglos. Na gut: Bei Gegnern wie Arminia Ibbenbüren, Ladbergen, Lengerich und Saerbeck alles keine Schande. Es braucht keiner an Jochen Löffers' Stuhl zu sägen. Dennoch wären drei Zähler mal wieder schön.
Heimspiel-Tipp: Positiv für die ISV: Diesmal gibt's keine drei Gegentreffer. Negativ: Es gibt wieder keine Punkte. 1:0
Brockmöller: Schwer zu schätzen. 2:2

Brukteria Dreierwalde - Falke Saerbeck (So., 15 Uhr)
Na toll! Da schwitzen wir hauptsächlich wegen des Topspiels gegen Mettingen an und es fiel aus. Nachholtermin ist jetzt der 26. April, um 19.30 Uhr. Ich werde da sein. Das ist aber noch ein bisschen hin. Jetzt muss Saerbeck erstmal Dreierwalde überstehen. Und dabei wünschen wir schonmal ganz viel Vergnügen. "Ganz ganz eklig bei dem Wetter in Dreierwalde auf Rasen zu spielen. Gerade Dreierwalde ist prädestiniert dazu, ein Top-Team zu schlagen", sagt Brockmöller. True story: Zuletzt verloren sowohl Büren als auch Arminia am Weikamp. Jan Wissing ist ein Magier.
Heimspiel-Tipp: 1:1. Saerbeck rennt einem 0:1-Rückstand hinter und gleich mit viel Glück aus. Das Tor des Tabellenführers erzielt Konstantin Schürmann.
Brockmöller: 2:1.

SW Esch - VfL Ladbergen (So., 15 Uhr)
Esch steht noch hinter Steinbeck. "Ich verstehe nicht, wie sie dahinten stehen mit 16 Punkten. Die haben uns zweimal geschlagen und waren zweimal ganz, ganz klar besser", verteilt auch Brockmöller ein paar Schulterklopfer in Richtung Haarweg. "Mit denen ist vielleicht noch zu rechnen." Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, wenn sich die Escher nicht langsam mal für ihre ganzen bemühten Auftritte belohnen. Sonst schläft Manuel Schnieders bald gar nicht mehr.
Heimspiel-Tipp: Ich würde es Esch ja mal langsam gönnen, aber die werden wieder Pech haben. 2:3.
Brockmöller: Ladbergen hat einen geilen Trainer, die haben auch eine geile Truppe und ich hoffe auf Schützenhilfe. 1:3

SV Büren - Arminia Ibbenbüren (So., 15 Uhr)
Bei der Arminia übernimmt ab sofort und bis zum Saisonende Clemens Gude das Traineramt. Nennt man das dann eigentlich Feuerwehrmann? Zu löschen gibt's ja eigentlich so gesehen nichts. Naja. Mehr fällt mir zu diesem Spiel gerade nicht ein. Reicht.
Heimspiel-Tipp: 1:2. Bürens Negativspirale geht weiter.
Brockmöller: 1:2. Büren hat unfassbare Probleme aktuell und es ist Arminias letzte Chance, dran zu bleiben.

GW Steinbeck - SW Lienen (So., 15 Uhr)
Das Grundgerüst in Steinbeck hat sich maßgeblich zum Positiven verändert. Voraussetzungen im Hintergrund, was beispielsweise profane Dinge wie phsysioterapeutische Termine angeht, sind erheblich verbessert worden. Der nagelneue Kunstrasenplatz. Jetzt heißt es, den Verantwortlichen etwas zurückzugeben, findet Brockmöller. "Die Basiscs sind alle da. Wir haben eine junge Truppe, wir haben der trotz der vielen bitten Momente und Niederlagen mit Klaus einen super Trainer", sagt der Offensivmann.
Heimspiel-Tipp: 2:1. Steinbeck dreht einen Rückstand und siegt in 88. Minute dank eines Tores von Brockmöller.
Brockmöller: 1:0. Wir gewinnen ein kampfbetones, dreckiges, emotionsgeladenes Spiel, aber erst ab der 80. Minute. Ein richtiger Befreiuungsschlag!

Cheruskia Laggenbeck - Preußen Lengerich (So., 15 Uhr)
28 Tore schossen die Lengericher in allen 2023er-Ligaspielen. Laggenbeck machte 25 Hütten. Ich hoffe, dass Schiedsrichter Oliver Bruns genug Platz auf seinem Block hat. Das dürfte ein historisches Torfestival werden.
Heimspiel-Tipp: 7:3
Brockmöller: 6:3. Dreimal Manchen, dreimal Fleige.