Kreisliga B

In dieser Szene entwischt Brochterbecks Jan-Philipp Koliska (r.) seinem Bevergerner Kontrahenten zwar, aber die Gäste entführten nachher die drei Zähler. Foto: Rolf Grundke/Rolfinaction

Wallochnys Bananenflanke auf dem roten Gold


Von Fabian Renger

(18.02.23) Asche, Flutlicht, Freitagabend vor Karneval, Regen, Wind: Kreisligaromantik at it's best war das Spiel zwischen dem BSV Brochterbeck und Stella Bevergern. Die Gäste gewannen mit 3:2 (1:1). Doch bevor wir uns den Einzelheiten nähern, haben wir erstmal eine Frage an Bevergens Nico Wallochny: Zeigst du uns allen demnächst mal, wie man so formvollendete Bananenflanken schlägt?

Wir würden uns das wünschen. Springen wir daher in die  62. Spielminute beim Spielstand von 1:1. Die Gäste haben einen Eckball auf der rechten Seite. Brochterbeck klärt den Ball flach aus der Box. Aus dem Hintergrund kommt Wallochny heran gerauscht. Die Flanke segelt wunderbar bananig an den zweiten Pfosten. Die BSV-Hintermannschaft schaut nur zum Ball und hebt den Abseits-Reklamier-Arm. Linus Kordsmeyer ist das egal, seinen Schuss pariert Keeper Mattes Bunsieck noch. Aber im Nachsetzen drückt Arben Gashi die Kugel zum 2:1 über die Linie. Schöne Szene. Ob Wallochny die Hereingabe so gewollt hat, weiß nur er.

Brochterbeck findet wenige Räume

Stellas Coach Thomas Overmeyer sprach im Nachgang von einem "Kampfspiel". Alles andere wäre bei den Rahmenbedingungen auch irgendwie überraschend gewesen. Stella besann sich darauf, etwas tiefer zu stehen. Brochterbeck hatte nicht nur mit Gegenwind zu kämpfen, sondern auch mit Stellas ordentlichem Pressing. "Wir mussten viel mit langen Bällen operieren", berichtete BSV-Co-Trainer Jan-Philipp Koliska. Vorne vermisste er die Laufbereitschaft und Kreuzbewegungen in seinen Reihen. "Wir haben wenig Räume gefunden", so Koliska.

Tore sahen die zahlreichen Zuschauer zwei Stück vor der Pause. Henry Rohlmanns langer Ball fand Mohamed Alhaddad. Der rannte mit Tempo am zögerlich reagierenden Bunsieck vorbei und schob zur Bevergerner Führung ein (4.). Brochterbeck glich aber mit einem über die linke Seite schön rausgespielten Tor aus. Michel Lagemann hieß der Torschütze (13.). "Es war ein Abnutzungskampf und hatte mit Fußball wenig zu tun", war  Overmeyer aus fußballerischer Sicht wenig angetan. Das leichte Chancenplus sah er zu dem Zeitpunkt auf seiner Seite. Gashi probierte es zwischendurch mal aus der zweiten Reihe, aber ohne Erfolg.

Später wacht Brochterbeck auf

Nach der Pause war Gashi ja nach Wallochny Vorarbeit mit dem 2:1 zur Stelle, ehe Kordsmeyer auf 3:1 stellte (71.). Ein Freistoß aus dem rechten Halbfeld landete beim Torschützen am zweiten Pfosten, wo der nur noch einschieben musste. "Ärgerliche drei Gegentore", konstatierte Koliska. Freistoß, Ecke, langer Ball: Ja, wirklich drei blöde Dinger. Zumal Brochterbeck die Mitte des Spielfeldes wie geplant relativ zugeschnürt bekam.

Nach dem dritten Einschlag stellte Brochterbeck auf Dreierkette um. "Die Moral in der Truppe stimmt aktuell. Wir haben uns gut rangekämpft und echt noch nochmal Druck gemacht", lobte Koliska. Den Eindruck von aufgeweckten Hausherren teilte Overmeyer: "Wir haben nach dem 3:1 angefangen, hinten Geschenke zu vergeben." Pitt Hoge verkürzte schließlich für den BSV (83.). Mehr saß nicht mehr drin, obwohl Lagemann oder Martin Refisch noch gute Ausgleichsmöglichkeiten besaßen. Overmeyer zog schlussendlich ein zufriedenes Fazit: "Du konntest an den Trikots sehen, dass wir es unbedingt wollten." Wir wünschen viel Spaß beim Waschen...

BSV Brochterbeck - Stella Bevergern 2:3 (1:1)
0:1 Alhaddad (4.), 1:1 Lagemann (13.)
1:2 Gashi (62.), 1:3 Kordsmeyer (71.)
2:3 Hoge (83.)