Marcel Spaniers (l.) zwei Treffer reichten nicht für drei Punkte. Hier versucht Nils Wenker den Stürmer - mit allem was er hat - zu stoppen. Foto: Lehmann

Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit


Von Jakob Hehn

(28.03.23) Vergangene Woche hieß meine Überschrift noch: 'Bevergern bleibt dran'. Doch das kann ich jetzt eigentlich wieder in die Tonne kloppen. In der Nachspielzeit kassierte Stella noch das 3:3 gegen die Zweite von Arminia Ibbenbüren und ist wieder zehn Punkte von Tabellenführer Teuto Riesenbeck II entfernt. Auch wenn Bevergern ein Spiel weniger hat, wird's brutal schwer. Das direkte Duell beider Mannschaften steht aber noch aus.

Springen wir von oben nach unten. Dickenberg gewinnt, Ladbergens Reserve gewinnt, was ist denn da los? Ich fühle mich wie im falschen Film. Jetzt, Ende März, wollen sie auf einmal alle doch nicht absteigen. Doch eventuell kommt das Aufbäumen der Kellerkinder ein wenig zu spät. Nichtsdestotrotz freuen sich die Mannschaften natürlich über die Momentaufnahme. Und wer weiß, es ist ja noch einiges zu gehen.

Quickies, 26. Spieltag

Teuto Riesenbeck II - Teuto Riesenbeck III 2:1 (2:0)
Als "hartes Stück Arbeit", bezeichnete der Trainer der Riesenbecker Reserve André Wichert den 2:1-Sieg gegen die eigene Dritte. "In der zweiten Hälfte hätten die durchaus auch früher den Anschlusstreffer machen können", sagte er. Der fiel aber erst in der 63. Minute. Wer weiß, was passiert wäre, wenn der Treffer früher gefallen wäre. In Halbzeit eins war die Zweite der Teutonen aber spielbestimmend. "Wir hätten auch noch einen nachlegen können", sagte Wichert. Felix Kürten verpasste beispielsweise den Einschlag. Insgesamt spielten es die "Hausherren" aber sehr ruhig. Nach einer Balleroberung auf rechts erzielte Noah Völkert auch den Führungstreffer. Per direkt verwandelter Ecke erhöhte Christian Abelmann vor der Pause noch auf 2:0. "Da hat der Wind ein wenig geholfen", sagte Wichert augenzwinkernd. Nach dem Pausentee kam dann die Drittvertretung der Riesenbecker. Malte Kämmer jagte die Kugel erst noch an die Latte, ehe Florian Robert per Elfmeter den Anschluss herstellte. "Danach wurde es aber ruhiger", berichtete Wichert. Seine Mannschaft spielte den knappen Vorsprung gut runter.
Tore: 1:0 Völkert (20.), 2:0 Abelmann (45.)
2:1 Robert (63.)

VfL Ladbergen II - Stella Bevergern II 5:4 (2:2)
Nein, ich habe keinen Zahlendreher drin. Auch wenn es für einige aus der Ladbergener Reserve noch unglaubwürdig erscheint, gewann der VfL am Wochenende das erste Spiel seit knapp einem halben Jahr. Damit geben sie die rote Laterne an die Zweitvertretung von Stella Bevergern ab. "Wenn die letzten beiden Mannschaften gegeneinander spielen und du am Ende Letzter bist, hast du was falsch gemacht", brachte es Bevergern Trainer Christian Weyde auf den Punkt. Im Kellerduell schüttelte sich seine Mannschaft nach frühem Rückstand und führte zwischenzeitlich mit 2:1. "Ich bin dann davon ausgegangen, dass wir uns im Griff haben und das Spiel gewinnen", meinte Weyde. Aber noch vor der Pause erzielten die Hausherren den Ausgleich. Was in Halbzeit zwei passierte gefiel Weyde gar nicht. "Wir haben einfach immer wieder individuelle Fehler gemacht", ärgerte er sich. Der VfL nutzte diese Fehler und stellte auf 5:2. Zwar kamen die Gäste nochmal mit zwei Toren ran, verpassten aber am Ende den Ausgleich. "Es war wieder keine Leistung von uns, auch wenn's am Ende sehr knapp war", so Weyde. Nach Abpfiff gab's noch die rote Karte an Avais Masud. Er verhielt sich wohl unsportlich gegenüber dem Schiedsrichter, nachdem dieser wohl in Mitten einer Flanke abpfiff.
Tore: 1:0 Lindemann (2.), 1:1 Güthe (14.)
1:2 Schweder (23.), 2:2 Loske (36.)
3:2 Haarlamert (46.), 4:2 Haarlamert (54.)
5:2 Loske (66.), 5:3 Schmidt (69.)
5:4 Schmidt (87.)
Bes. Vorkommnisse: Rote Karte an Masud nach Unsportlichkeit gegenüber dem Schiedsrichter (90.+4)

Arminia Ibbenbüren II - Stella Bevergern 3:3 (2:1)
Von Beginn an war's ein offenes und packendes Spiel. Die Arminen Reserve bot dem Tabellenzweiten nicht nur Paroli, sondern hätte durchaus auch in Führung gehen können. Pascal Gremme und Markus Werthmöller müssen in der Anfangsphase die Hausherren in Front bringen. In Führung gehen dann aber die Bevergerner. Henry Rohlmann traf aus elf Metern, nachdem Ibbenbürens Keeper Simon Keller Ben Gashi im Strafraum foulte. Die Arminia trat trotz des Gegentreffer mannschaftlich auf und hängte sich in jeden Zweikampf. Ein Distanzschuss von Steffen Meyer und ein trockener Abschluss von Werthmöller drehten die Partie noch vor der Pause zugunsten der Gastgeber. Nach dem Seitenwechsel kam Stella mit ordentlich Power und Wut aus der Kabine. Mit ihrem schnellen Offensivfußball überrumpelten die Gäste die Ibbenbürener. Marcel Spanier knallte das Ding erst an die Latte, traf in der Folge aber doppelt. 3:2 führte der Aufstiegsaspirant nun also, hatte sich danach aber nicht mehr voll im Griff. Es wurde hitziger und die Bevergerner sahen gleich fünf gelbe Karten nach dem Doppelschlag. In der Nachspielzeit flankte Jonas Brune nochmal rein, fand den eingewechselten Michel Heeke und der traf zum späten 3:3. Riesen Jubel auf der Heimbank. 
Tore: 0:1 Rohlmann (24.), 1:1 Meyer (30.)
2:1 Werthmöller (33.), 2:2 Spanier (61.)
2:3 Spanier (71.), 3:3 Heeke (90.+2)

SV Uffeln - BSV Brochterbeck 1:3 (0:1)
Die Brochterbecker sind zur Zeit einfach die Mannschaft der Stunde. Auch der SV Uffeln stoppte die Ungeschlagenserie des BSV nicht. Seit insgesamt sechs Spielen sind die Gäste nun schon ohne Niederlage. Gegen den SVU brauchten die Jungs von Interimstrainer Maik Slootz ein paar Anlaufminuten, kamen dann aber richtig in Fahrt. Generell war das Momentan am Sonntagnachmittag aber auch eher auf Seiten des BSV. Hier geht's zum fetten Bericht.

SV Dickenberg - TGK Tecklenburg II 4:3 (0:0)
Wie unterschiedlich zwei Halbzeiten doch sein können. Und ausgerechnet in der Pause fühlte sich Dickenbergs Trainer Rüdiger Gövert zu krank und fuhr nach Hause. Was ein Jammer. "Als ich am Auto angekommen bin, sind schon drei Troe gefallen", sagte er und lachte. Wegen Infos seines Trainerkollegens Carsten Frieling und der Soccerwatch, konnte uns Gövert aber dennoch einige Einblicke liefern. "Die erste Halbzeit war schon sehr intensiv", berichtete er. Der SVD knallte sich in die Zweikämpfe und ließ sehr wenig zu. Zwar machte die TGK Reserve wohl das Spiel, kam aber zu keinem Torerfolg. Nach der Pause schlugen die Tecklenburger dann durch Aljoscha Drenkelfort schnell doppelt zu. "Die Köpfe waren unten und jeder dachte es nimmt jetzt den typischen Verlauf", so Gövert. Marcel Kiesewetter sorgte aber für den Anschluss, doch der wurde wenig später durch den dritten Treffer von Drenkelfort egalisiert. Plötzlich lud Tecklenburgs Keeper Holger Michel die Hausherren nach einem verunglückten Abwurf zum 3:2 ein. "Danach hatte unsere Mannschaft ein Selbstvertrauen, das wir lange nicht mehr gesehen haben", freute sich Gövert. Tristan Wesselmanns Schuss wurde abgefälscht und fiel als Bogenlampe hinten rein. 3:3. Felix Osterbrink nutzte in der Schlussphase dann den Raum, der sich ihm bot. 4:3. "Ich habe danach angerufen. War sehr laut", verriet Gövert. "Genau so ein Spiel haben wir gebraucht." Dennoch sind's immer noch neun Punkte aufs rettende Aber es sind ja auch noch neun Spiele zu gehen.
Tore: 0:1 Drenkelfort (49.), 0:2 Drenkelfort (51.)
1:2 Kiesewetter (54.), 1.3 Drenkelfort (69.)
2:3 Osterbrink (72.), 3:3 Wesselmann (78.)
4:3 Osterbrink (85.)