Kreisliga B1

Frank Otte (m.) wird in der nächsten Saison das Traineramt in Uffeln ausüben. Foto: SV Uffeln

Das nächste Uffelner Trainer-Comeback: Frank Otte macht's 


Von Fabian Renger

(03.06.22) Also wenn dieses Trainer-Comeback so erfolgreich wird wie das letzte, dann dürfen wir dem SV Uffeln schon einmal gratulieren. Nach der Trennung von Marcus Mahnken war ja im vorigen November dessen direkter Vorgänger Ralf Janning kurzerhand eingesprungen. Prompt lief's wie am Schnürchen. 29 Punkte holt Janning mit der Mannschaft aus 13 Partien, nur zwei gingen verloren und der SVU schaffte tatsächlich noch den B-Liga-Klassenverbleib. Janning stellte aber klar: Mehr als den Feuerwehrmann zu mimen, kommt für ihn nicht in die Tüte. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig - die Ligazugehörigkeit stand ja erst nach dem letzten Spieltag fest. Und nun zaubert der Club Frank Otte als Jannings Nachfolger aus dem Hut. Wenn man so möchte, folgt die eine auf die andere SVU-Legende.

Otte ist 49 Jahre jung und war schon einmal Cheftrainer im Nordbahnstadion. Im Winter der Saison 2011/12 übernahm er einen damaligen C-Ligisten. Er schaffte den direkten Durchmarsch in die Kreisliga A und hielt dort die Klasse. Im Sommer 2014 machte er Schluss. "Ich war ja nie weg, ich wohne ja hier", erklärt Otte am Freitagmittag. In der Jugend des Vereins engagierte er sich seither immer mal wieder. In der neuen Saison wollte er die F-Jugend übernehmen und eines seiner Kinder dort trainieren. Zu dieser Zusage steht er. Wer will schon den Filius enttäuschen? Schnell geriet er aber in den Fokus für den Trainerposten der Ersten. Doch er sagte ab. Offenbar nicht nur einmal, wie er uns verrät.

Otte macht's "aus Verbundenheit zum Verein"

Bis in dieser Woche auch der nächste Kandidat abgewunken hatte und die sozusagen letzte Patrone verschossen war. "Ich hätte es nicht unbedingt machen müssen, aber ich mache es aus Verbundenheit zum Verein", sagt Otte. "Ich hab mit dem Verein damals so vieles erlebt, da konnte man nicht Nein sagen. Man wollte, dass die Jungs einen Trainer haben, auf den man sich zu 100 Prozent verlassen kann."

Uffelns Vereinsvorsitzender Jens Senger, der gemeinsam mit Fußballobmann Martin Rethmann den Trainermarkt auf und ab sondiert hatte, macht jedenfalls drei Kreuzzeichen. "Wir hatten mehrere Möglichkeiten, aber mal hätte der Kandidat nicht in den Verein gepasst oder nicht ins Budget. Wir sind halt ein sehr kleiner Verein", erklärt Senger. Viele Kandidaten schreckte zudem die Vorstellung ab, möglicherweise einen C-Ligisten zu übernehmen. Also dauerte und dauerte es. Doch mit Otte ist zumindest eine spannende Lösung gefunden worden. "Die Situation ist sehr ähnlich wie damals", verweist Senger auf den Verlust von einigen Leistungsträgern und alten Haudegen. Flo und Dennis Menger läuten das Laufbahnende ein. Keeper Thorsten Fichtner hört ebenfalls auf, Torwart Yannic Gottwald spielt demnächst in seinem Wohnort in Steinbeck.

Drei A-Jugendliche kommen hoch

Mit Levin Hillermann, Robin Wehmeyer und Daniel Weber kommen drei A-Jugendliche hoch. "Talentierte Jungs", findet Senger. "Das hat damals schon sehr gut geklappt, dass er [Otte, d. Red.] die talentierten A-Jugendlichen erfolgreich eingebunden hat. Wir sind der festen Überzeugung, dass es eine gute Geschichte wird." Spieler wie Janek Unnerstall, Marcel Hackmann oder Matthias Pieper - um mal nur ein paar Beispiele zu nennen - kennt Otte zudem noch von seinem ersten Engagement. Der Rest sei größtenteils neue Gesichter. Das finde er aber nicht so verkehrt.

Gefahndet wird noch nach einem Co-Trainer, mit Lukas Evers ist immerhin ein Betreuer an Bord. Auch am Kader wird noch Hand angelegt. Auf der Torwartposition drückt z.B. der Schuh, dort steht aktuell nur Lukas Weber parat. Aber mal schauen. Über Ziele in der schweren eingleisigen B-Liga will und kann Otte sowieso noch nicht reden. Erst am Mittwoch gab er sein Ja-Wort. Die Tinte ist wohl gerade erst trocken. "Ralf hat den Klassenerhalt mit Bravour perfekt gemacht", spendet er dann lieber Lob an den Feuerwehrmann. Für den SVU und auch für ihn wäre zu hoffen, dass auch seine Rückkehr ähnlich gut verläuft...