Kreisliga B

Janning spielt nur den Feuerwehrmann


Von Fabian Renger

(21.01.22) Drei Spiele, drei Siege. Besser hätte das Comeback für Ralf Janning gar nicht starten können. Ende November stellte ihn der SV Uffeln als neuen (eigentlich alten) Trainer vor. Bis 2020 war Uffeln nämlich schon einmal stolze sechs (!) Jahre lang Coach an der Nordbahnstraße gewesen. Auf ihn folgte Marcus Mahnken. Und als dieser in dieser Saison mit der Mannschaft tabellarisch und punktemäßig aus der Spur geriet, zog der Verein die Notbremse. Mahnken out, Janning wieder in. Und was geschieht nach dem Sommer? Jannings Rückkehr war nämlich ursprünglich nur als Feuerwehrmann-Einsatz bis zum Saisonende geplant. Dabei bleibt's auch.

"Ich höre im Sommer wieder auf. Ich hab es für sieben Monate übernommen, um unsere Ziele zu erreichen. Dafür habe ich es nochmal gemacht. Aber nur bis zum Juni, dann ist hier wieder Schluss", erklärt Janning am Freitag auf unsere Anfrage. "Dann ist es nach sieben Jahren auch irgendwann gut gewesen. Es geht ja auch um die sportlichen Belange. Es kann ja nicht sein, dass ein Spieler im Seniorenbereich nur einen Trainer hatte."

Die eingleisige B-Liga kommt zum falschen Zeitpunkt

Eine klare Aussage. Die Ziele sind ebenso deutlich formuliert: Der SVU will selbstverständlich B-Ligist bleiben. Aktuell ist er Sechster mit 20 Zählern. Dieser Platz würde am Saisonende zu tausend Prozent zum Klassenverbleib reichen - es sei denn, es kommt ein fünfter Tecklenburger Bezirksliga-Absteiger dazu. Das ist allerdings höchst unwahrscheinlich. Dennoch: Überhaupt auf dem sechsten Rang zu bleiben, das wird schwierig. Stella Bevergern hat einen Punkt weniger und zwei Spiele mehr in der Hinterhand. Auch Westfalia Hopsten II und Arminia Ibbenbüren III haben nur einen Zähler Rückstand auf Uffeln und jeweils noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Enge Kiste.

Kurioses verrät Uffelns Fußballobmann Martin Rethmann: "Wir haben vor 19 Jahren schon die eingleisige B-Liga gewollt. Und jetzt, wo es dieses Jahr so kommt, stehen wir so schlecht da." Ziemlich doofes Timing. Aber Rethmann ist zuversichtlich. "Wenn wir es so durchziehen, wie wir es zuletzt gemacht haben, dann kriegen wir keine Probleme."  Die drei Spiele unter Jannings neuer Regie - 2:1-Sieg gegen den SC Hörstel II, 7:0 auf dem Dickenberg sowie 3:1 bei Steinbecks Reserve - gaben ihm Hoffnung.

Personelle Lage deutlich entspannter

Auch die personelle Lage entspannt sich. Markus Prax hat seinen Kreuzbandriss allmählich auskuriert und überstanden. Und auch die Gebrüder Florian und Dennis Menger, die gefühlt schon dreihundert Mal aufhören wollten und ebenfalls nicht mehr die Jüngsten sind, wollen sich im Sommer definitiv nicht mit dem bitteren Gang in die C-Liga verabschieden. Auch sie waren immer mal wieder raus, geben jetzt aber wieder Vollgas. Klingt gut.

Trainingsstart ist am 8. Februar. Vier Vorbereitungsspiele sind geplant. Erst am 13. März (!) startet Uffeln wieder in der Liga durch. Für Janning hatte die lange Pause aber etwas Gutes. Stichwort Durchatmen. Köpfe frei kriegen. "Wir sind mit einem guten Gefühl in die Winterpause gegangen. Jetzt können die Jungs nochmal Vollgas geben", sagt Janning. "Als ich angetreten bin, waren es noch 13 Spiele. Ich habe gesagt: Aus denen wollen wir 30 Punkte holen." Neun haben sie schon. Gibt also noch ein bisschen was zu gewinnen. Und sich darauf zu verlassen, dass man als Siebter drin bleibt (Erklärung s. unten), das will Janning natürlich auch nicht. Für ihn steht im Sommer wohl erstmal eine Pause an. Er sucht zumindest nicht aktiv. Da müsste schon irgendein außergewöhnliches Angebot reinflattern.

Gespräche laufen

Rethmann ist dafür umso mehr gefragt. Und das ist gar nicht so leicht. Weil die Planungssicherheit der Ligazugehörigkeit eben noch nicht gegeben ist. Mit Mahnken sei alles im Frieden auseinander gegangen, man habe noch schriftlichen Kontakt, sagt der Obmann. "Wir mussten was machen damals", schaut Rethmann zurück. Er befindet sich in guten Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern von Janning - Ende allerdings noch völlig offen. Personell kann der Neue aber auf einen guten Stamm bauen. Es wird sich wohl kaum jemand aus dem Stammkader neu orientieren und einige A-Jugendlichen stehen spätestens im Sommer auf dem Sprung. 

Auf/Abstiegsregelung

Platz 1 steigt in die Kreisliga A auf. Das ist klar.

Die Plätze 2 bis 5 reichen ebenfalls zum Klassenerhalt. Auch daran gibt's in keinem Szenario etwas zu rütteln.

Platz 6 reicht auch. Einzige Ausnahme: Fünf TE-Bezirksligisten steigen ab. Dann würden acht Teams aus der A-Liga runter kommen und nur der beste Sechste beider B-Ligen würde sich für die eingleisige B-Liga qualifizieren. Aktuell aber sehr unwahrscheinlich.

Und Platz 7? Reicht nur unter Umständen. Und zwar: Wenn maximal zwei TE-Bezirksligisten und somit maximal fünf A-Ligisten runter kommen. Dann bleibt der Siebte drin.
Steigen drei TE-Bezirksligisten und somit sechs A-Ligisten ab - dann würde nur der beste Siebte beider B-Ligen B-Ligist bleiben.
Steigen vier - oder mehr - TE-Bezirksligisten ab, reicht der siebte Platz definitiv nicht zum Klassenerhalt.