Eintracht Coesfelds Karsten Erwig und sein Trainerkollege Claus Heinze waren stolz auf die bärenstarke Leistung, die ihr Team in Epe zeigte. Foto: Teipel

Berding und ein guter Plan ermöglichen Eintracht Coesfelds Coup in Epe 


Von Christian Lehmann

(18.10.22) Nach famosem Saisonstart ist aktuell total der Wurm drin bei Vorwärts Epe. Fünf Siegen zu Beginn der Spielzeit hat die Mannschaft von Timo Scherping nun fünf sieglose Partien folgen lassen. Am Montagabend gab's am heimischen Wolbertshof gegen Eintracht Coesfeld die zweite Saison-Niederlage. Das 0:2 (0:1) nahm der Spielertrainer nach einem verschossenen Strafstoß zu Beginn des zweiten Durchgangs auf die eigene Kappe. Den Gästen, die ohne ihren Torjäger Marius Borgert angetreten waren, verhalf neben den Pranken von Elfmeterkiller Nils Berding auch eine System-Umstellung zum verdienten Sieg.

"Erst einmal sind wir sehr dankbar dafür, dass uns Epe entgegen gekommen ist", kommentierte Eintracht-Coach Karsten Erwig die ungewöhnliche Spielansetzung. Wegen der Hochzeit von Simon Brück hatten die Gäste um Verlegung gebeten. Ohne den von muskulären Problemen geplagten Marius Borgert hatten sich Erwig und sein Trainerkollege Claus Heinze im Vorfeld etwas einfallen lassen und waren vom gewohnten 4-2-3-1-System abgerückt. In einem kompakten 4-4-2 mit Philip Schink und Maik Quent in der Spitze versuchten die Gäste, die Räume eng zu machen und Epes Kreativspieler wenig Raum zu gewähren. Das klappte, aber nicht nur das.

Erwig: "Hervorragende Leistung"

"Wir haben eine hervorragende Leistung gezeigt, standen defensiv sehr gut und haben vorne immer wieder die Bälle gut fest gemacht. Es war ein sehr verdienter Sieg. Ich glaube, wir haben Epe etwas überrascht", freute sich Erwig. Sein Gegenüber Scherping meinte: "Das war ein Rückschlag für uns. Es ist ähnlich gelaufen wie in den vergangenen Wochen. Der Gegner stand tief und hat es sehr gut gemacht. Sie haben die Zweikämpfe gut angenommen, bei uns hat einfach die nötige Gier gefehlt. Wir hatten viel Ballbesitz, sind aber nicht in der Lage, uns zwingende Torchancen herauszuspielen. Das ist im Moment unser Manko."

Die erste gute Abschluss-Chance für zu Beginn gefällige Hausherren verzeichnete Scherping selbst, doch seien Schuss von der Strafraumgrenze lenkte Berding links um den Pfosten (20.). Die emsigen Coesfelder hätten sich dann bei einem Lattenkracher von Hannes Ueding (41.) beinahe mit der Führung belohnt, blieben dann jedoch dran und holten Versäumtes nach: Mit dem Vollspann zog Semih Tompa aus 25 Metern ab und drehte jubelnd ab (0:1/43.).

Scherpings Fehlschuss "war der Knackpunkt"

Nach der Pause folgte dann die Schlüsselszene der Partie: Ueding brachte Konstantin Gleis in der Box zu Fall, Scherping trat an, doch Berding parierte nicht nur den ersten Versuch des Torjägers, sondern auch den Nachschuss (53.). "Das war der Knackpunkt. Wenn wir da das Tor machen, können wir die Stimmung mitnehmen. So hat Coesfeld nochmal zusätzlichen Rückenwind bekommen", wusste Scherping. 

Nach 70 Minuten machten die Gäste dann den Deckel drauf. Tobias Hüwe scheiterte zunächst, behauptete aber den Ball und legte ihn zurück an die Strafraumkante zu Ueding, der überlegt und platziert mit der Innenseite zum 0:2 traf (70.). Endgültig gebraucht war der Montagabend für die Eperaner, als Referee Sebastian Schitzik Vorwärts-Kapitän Justin Bauer nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte zeigte (79.). In der Schlussphase hätten die Gäste bei Kontern über Schink, Fabian Tschiskale und Lucca Rensing sogar noch mehr Treffer auf die Coesfelder Habenseite hieven können.

Vorwärts Epe - Eintracht Coesfeld     0:2 (0:1)
Tore:
0:1 Tompa (43.), 0:2 Ueding (70.)
Gelb-Rote Karte: Epes Bauer (79./wiederholtes Foulspiel) 
Bes. Vork.: Coesfelds Berding pariert FE gegen Scherping (53.)