Das alte Lied


Von Pascal Bonnekoh

(12.02.23) Erkläre mir einer den SuS Stadtlohn. Woche für Woche liefert man ordentliche Leistungen ab, aber der Ball will einfach nicht über die Linie. Auch beim Heimspiel gegen den RSV Borken war man deutlich feldüberlegen, aber das einzige Tor der Partie machten dennoch die Gäste. Mit 1:0 (0:0) gewann Borken in Stadtlohn und dafür wollte man sich fast schon entschuldigen.

"Es tut mir fast ein bisschen leid, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben. Mein Schwager hat nach dem Spiel zu mir gesagt, dass der Fußball heute verloren hat. Er wollte mich natürlich nur etwas foppen, aber im Prinzip hatte er etwas recht. Stadtlohn hat sehr gut gespielt. Die waren zweikampfstark und technisch sehr gut. Da verspringt kein Ball, aber so ist das manchmal im Fußball", freute sich Borkens Coach Dennis Seeger dann doch über den Dreier. Stadtlohns Coach Hendrik Maduschka versteht wiederum so langsam die Welt nicht mehr: "Das war die Fortsetzung der letzten Wochen. Wir waren zwar spielüberlegen, aber im letzten Drittel haben wir uns nicht für unseren Aufwand belohnt. Und der Gegner nutzt dann irgendwie seine Chance und bringt das auch ins Ziel."

"Die mit Abstand spielstärkste Mannschaft der Liga"

Der Start der Partie verlief wiederum eigentlich ganz gut für die Hausherren. Milan Tendahl hatte nach nur acht Minuten bereits eine ordentliche Chance. Sein Fernschuss flattere jedoch knapp am Pfosten vorbei. Niclas Dormayer scheiterte wiederum nur zwei Minuten später an Keeper Lukas Tenbuß. Und Maximilian Rheins Abschluss nach einer Ecke wurde so gerade noch von der Linie gekratzt. "Sonst gab es viele Dinger, wo wir den letzten Pass nicht sauber durchgespielt haben", so Maduschka. Die Borkener suchten ihr Glück wiederum in schnellen Gegenstößen. Das klappte im ersten Durchgang jedoch ebenfalls noch nicht so einwandfrei. "Wir hatten ein paar Kontersituationen, die wir gar nicht gut ausgespielt haben. Da war ich sauer drüber", berichtete Seeger.

Nach rund einer Stunde hätten die Gäste dann wiederum bereits in Führung gehen können. Nach einer Flanke von Stephan Arnoldussen landete die Kugel bei David Schulz, der wiederum etwas zu zaghaft zum Abschluss ansetzte. Zehn Minuten später war es dann aber doch soweit. Nach einem Stadtlohner Ballverlust ging es schnell. Frederik Heinz schickte Lukas Anschlag auf die Reise, der wiederum den mitgelaufenen Aljoscha Kamp mustergültig bediente (70.). Im Anschluss legten die Hausherren dann nochmal eine Schippe drauf. Es soll aber zur Zeit einfach nicht sein. Luca Friedrichs Abschluss lenkte Tenbuß so gerade noch an die Latte. Und auch Tilo Samele und Lars Sparwel ließen ordentliche Möglichkeit liegen.

"Wir müssen alle den Kopf freibekommen. Wir sind zu sehr in dem Film. Wir brauchen das Erfolgserlebnis. Wie in jeder Woche kann ich der Mannschaft keinen mangelnden Einsatz vorwerfen. Die Jungs geben alles. Das gibt einem als Trainer ein ordentliches Gefühl, aber nach sechs Spielen mit nur einem einzigen Tor müssen wir darüber reden, dass auch einiges falsch läuft", resümierte Maduschka. Seeger hatte dann wiederum noch lobende Worte für beiden Seiten übrig: "Das war ein kurioses Spiel. Wir haben uns in jeden Ball reingeschmissen und dann den einen Konter gefahren, der für den Sieg gereicht hat. Trotzdem Kompliment an Stadtlohn. Das ist für mich mit Abstand die spielstärkste Mannschaft der Liga."

SuS Stadtlohn - RSV Borken     0:1 (0:0)
0:1 Kamp (70.)