GW Gelmer: Tränenreicher Abschied


Von Nils Tyczewski

(27.06.13) "In diesem Jahr werden in Dortmund Kinder eingeschult, die in ihrem ganzen Leben noch keinen Derbysieg gegen Schalke erlebt haben". T-Shirts mit diesem Aufdruck waren im Sommer 2005 der Renner auf Schalke. Im Münsterland stehen heutzutage Männer auf dem Fußballplatz, die noch nie ein Kreisligaspiel von GW Gelmer gesehen haben. Der Klub war über Jahrzehnte fester Bestandteil der überkreislichen Spielklassen. Diese Konstante ist nun dahin. Statt Emsdetten 05 und Münster 08 heißen die Gegner im Heidestadion demnächst SC Reckenfeld oder Concordia Albachten.

Die Gründe sind vielfältiger Natur. Da wäre zum einen das große Verletzungspech, das den Klub vom ersten bis zum letzten Spieltag begleitete. Ausfälle von Leistungsträgern wie Sebastian Gähr oder Robert Marxen waren mit dem vorhandenen Personal nicht zu kompensieren. Zu nennen ist aber auch die eklatante Defensivschwäche. Mit 83 Gegentreffern kassierten die Grün-Weißen - mal abgesehen vom 1. FC Mecklenbeck - die mit Abstand meisten Buden aller Bezirksliga-12-Teams.

Während es in der Hinserie noch einige Lichtblicke gab, wurde die Situation im späteren Saisonverlauf zunehmend trostloser. Seit Anfang Dezember stand der Traditionsverein aus Münsters Norden auf einem Abstiegsplatz. Auch die Entlassung von Trainer Harald Peppenhorst und die Rückkehr von Holger Nischk, der im Jahr zuvor noch erfolgreich als Feuerwehrmann eingesprungen war, zeigten nicht die erwünschte Wirkung. Letztlich war der Abstand zum rettenden Ufer geradezu riesig: Gelmer steigt mit zwölf Punkten Rückstand in die Kreisliga ab.