Bezirksliga 12

Extase in Grün und Weiß: Die Piggen bejubeln den Treffer Christof Brüggemanns zum 2:1.
Diogo Maia Rego (r.), der hier Lars Bode zu Boden gebügelt hat, brachte den SVW in der 27. Minute in Führung.

Wilmsberger Extase nach Bock von "Brügge"


Von Christian Lehmann

(28.04.19) "Ich glaube, das war der einzige Zweikampf, den er verloren hat", sagte Christof Brüggemann nach dem 3:2 (1:1)-Triumph seines SV Wilmsberg im großen Derby gegen den SV Burgsteinfurt. Gemeint war Burgsteinfurts Abwehrchef Philipp Brüggemeyer, der 89 Minuten lang eine überragende Partie gezeigt und nicht einen einzigen Fehlpass gespielt hatte, sich dann aber auf ein verhängnisvolles Tänzchen mit Cedric Eisfeldt einließ. Es war der Anfang einer skurillen Szene, die Tabellenführer SVB die sechste Saisonpleite einbrockte und den Titelkampf so richtig anheizt.

"Es sah so aus, als liefe Wilmsberg auf der letzten Rille. Wir dachten, wenn noch ein Tor fällt, dann für uns", meinte Burgsteinfurts Coach Klein-Reesink. Dann schnappte sich Eisfeldt die Murmel und steuerte auf Marcel Brameier zu. Der Keeper des SVB entschärfte die Situation und hatte die Hand schon auf dem Ball, doch Max Moor hatte eine andere Idee, spitzelte seinem Mitspieler den Ball weg wund machte die Situation wieder scharf. Daniel Groll drückte den Ball schließlich zum 3:2-Endstand ins Netz - der Rest war Extase in Grün und Weiß. 

Zu viele Fehler

"Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht", bilanzierte Klein-Reesink nach dem Spiel. "Es gab immer wieder Phasen, in denen wir nicht richtig wach waren." Auch SVW-Coach Brüggemann wusste: "Hinten raus hatten wir das Glück des Tüchtigen." Weil die Konkurrenz mit Ausnahme des SC Altenrheine patzte, ist nun plötzlich auch Platz zwei wieder drin für den SVW. "Das ist abstrus, aber wir sind wieder dabei."

Abstrus war auch, wie Burgsteinfurts Ricardo Faria da Silva die erste dicke Torszene in diesem Spiel nicht in einen Treffer ummünzen konnte. Nach einem Zuspiel von Lucas Bahlmann schoss er jedoch erst Raffael Dobbe und dann Diogo Maia Rego auf der Torlinie an (8.). "Das war die dickste Chance im ganzen Spiel", meinte "Reese". 

Hesener verschießt Elfmeter

Aber sicherlich nicht die einzige: Die Wilmsberger, die zunächst große Probleme gehabt hatten, in dieses Spiel zu finden, kamen durch Niklas "Bambi" Thoms per Kopf zur ersten Großchance (15.) und gingen nach 27 Minuten in Führung. Diogo Maia Rego hatte im Strafraum das Foulspiel gezogen und selbst zum 1:0 verwandelt. Kurz darauf zeigte Schiedsrichter Christian Jelges dann wieder auf den Punkt, Brüggemann hatte eine zu kurze Brust-Rückgabe von Max Moor gerochen und war von Brameier gelegt worden. Diesmal hielt Burgsteinfurts Schnapper aber - gegen Alex Hesener (30.).

Es ging munter weiter rund in diesem rassigen Spiel. Max Moor traf nach einem Eckball per Kopf zum 1:1 (35.), nach der Pause zeigte dann Brüggemann, dass er auch im gesetzten Fußballer-Alter noch richtig was auf dem Kasten hat. Nach einem lang getretetenen Freistoß von halblinks gewann Ricardo Bredeck das Kopfballduell gegen Kai Hintelmann, Brüggemann, von der SVB-Abwehr offenbar vergessen, nagelte die Kugel mit richtig Schmackes ins kurze Eck (2:1/52.). 

Auch die dritte Elfmeter-Entscheidung des Unparteiischen war unstrittig. Lucas Bahlmann legte den Ball an Lukas Schröder vorbei und wurde gelegt, den Strafstoß verwandelte der eingewechselte Alex Hollermann (2:2/65.). Das Momentum war auf Seiten des SVB, der die Punkte dann jedoch in der Schlussphase leichtfertig hergab. 

SV Wilmsberg - SV Burgsteinfurt    3:2 (1:1)
1:0 Maia Rego (27./FE), 1:1 Moor (35.), 
2:1 Brüggemann (52.), 2:2 Hollermann (65./FE),
3:2 Groll (89.)
Bes. Vork.: Wilmsbergs Hesener verschießt FE gegen Brameier (30.)