Bezirksliga 12

Da fliegt Niclas Ochse (r.) fast aus dem Bild. Wilmsbergs Sechser hat soeben Jens Loerakker die Kirsche geklaut und ist auch an SCA-Schnapper André Wiesch vorbei. Doch der Ball trudelt ins Aus.
Jacques Hegemann zieht energisch zur Grundlinie. Da kann auch die Grätsche des rigorosen Raffael Dobbe nichts ausrichten.

SCA beißt sich am Piggen-Beton einen Zahn aus


von Christian Lehmann

(07.10.18) Nuancen haben das Spitzenspiel zwischen dem SC Altenrheine und dem SV Wilmsberg entschieden. Weil die Hausherren in der ersten Halbzeit einen Elfmeter verschossen und die Piggen eben nicht, gingen sie mit einer komfortablen Ausgangslage in den zweiten Durchgang, um den 2:1 (2:1)-Auswärtssieg clever über die Runden zu bringen.

Die Anfangsphase gehörte den Hausherren. "Wir wollten eigentlich früh attackieren, aber wir kamen eigentlich nie in eine Pressing-Situation", meinte SVW-Trainer Christof Brüggemann. Aus dem Nichts eroberte dann Alex Hesener den Ball und spielte weiter zu Alex Wehrmann. Der bediente Ricardo Bredeck in der Mitte - 0:1 (10.). Doch der SCA fand zurück ins Spiel: Luca Bültel glich per Kopf aus, danach hatte Janis Schneider nach einer durchaus strittigen Elfmeter-Szene die Chance auf das 2:1. Bei einem Zweikampf zwischen ihm und Jan Markfort hatte der Pigge den Ball gespielt, aber auch Schneider touchiert. Dessen Elfmeter parierte Lukas Schröder, auch den Nachschuss von Jacques Hegemann schnappte er weg (28.).

Matchwinner Lukas Schröder

"Den hält er überragend, auch den Nachschuss hält er überragend", so Brüggemann. "Er hat uns den Allerwertesten gerettet. Mindestens 50 Prozent des Sieges gehen heute auf ihn." Auf der Gegenseite musste Altenrheines Schlussmann dann nämlich einen Strafstoß von Alex Hesener passieren lassen, nachdem Chris Naberbäumer der Ball an die Hand gesprungen war (1:2/39.). Anschließend verdaddelten Bredeck und Alex Wehrmann die dicke Möglichkeit zum dritten Treffer (41.).

Im zweiten Durchgang hätte dann Niclas Ochse nach Ballklau gegen Jens Loerakker die Vorentscheidung besorgen können, doch Wiesch machte geschickt die Tür zu (56.). Danach fanden die Gastgeber nur ganz, ganz selten Lücken in der massiven Wilmsberger Deckung. Luca Bültel brachte nach einem Steckpass von Lennart Theismann nur ein Kullerschüsschen zustande (68.), Theismann traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (88.). In der Nachspielzeit flipperte der Ball dann nochmal zu Joker Thomas Wieschemeyer, doch der war überrascht und schloss überhastet ab (90.+3).

"Einfallslos"

"Wir waren einfallslos und tun uns schwer, gegen tief stehende Truppen klare Chancen zu kreieren. Es ist meine Aufgabe, das zu beseitigen und nicht die der Jungs", meinte SCA-Coach Daniel Apke. Wir haben Hesener nicht ganz in den Griff bekommen. Die Wilmsberger wusste genau, was sie tun müssen. Sie standen mit elf Leuten in der eigenen Hälfte und haben mit Tempo umgeschaltet. Das ist das Spiel, das Altenrheine in den vergangenen Jahren stark gemacht hat. Jetzt ist halt nicht mehr viel Platz bis zur Grundlinie, da müssen wir Lösungen suchen. Wir brauchen nicht draufhauen, die Jungs haben es bis zur 90. Minute versucht."

"Wenn Du in Altenrheine mit 2:1 vorn liegst und den Sieg vor Augen hast, versuchst Du mit allen Mitteln, das Ding zu verteidigen. Das haben wir sehr leidenschaftlich gemacht, Altenrheine ist nicht viel eingefallen. Damit bin ich super einverstanden", resümierte Brüggemann.

SC Altenrheine - SV Wilmsberg     1:2 (1:2)
0:1 Bredeck (10.), 1:1 Bültel (22.),
1:2 Hesener (39./FE)
Bes. Vork.: Wilmsbergs Schröder pariert FE gegen Schneider (28.)

Die Chance zum 2:2-Ausgleich vergibt hier Altenrheines Youngster Thomas Wieschemeyer zu überhastet.