Bezirksliga 12

Ein eingespieltes Duo bildeten Bernd Westbeld (r.) und Christian Hester schon beim BSV Roxel II. In Bösensell trainieren sie künftig gemeinsam die erste Mannschaft. Foto: Teipel

SVB findet potenzielle Ära-Präger


von Christian Lehmann

(14.01.22) Das sind keine großen Fußstapfen, das sind schon Krater: Der Rückzug der langjährigen Coaches Fabian Leifken und Mathias Krüskemper zum Saisonende stellt beim SV Bösensell eine Zäsur dar. Die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Jürgen Leifken haben nun aber ein Nachfolger-Duo ausgegraben, das man sich in den kommenden Jahren durchaus als Ära-prägend vorstellen kann. Bernd Westbeld und Christian Hester haben nämlich schon beim BSV Roxel gezeigt, dass sie Kontinuität können.

Westbeld ist aktuell im vierten Jahr Trainer der Reserve an der Tilbecker Straße, zuvor war er schon viele Jahre lang als Spieler und Schiedsrichter aktiv. Christian Hester hat im vergangenen Jahr eine Pause eingelegt, war davor aber über 25 Jahre beim BSV als Spieler, Trainer und Funktionär aktiv. "Ich wollte unbedingt mal eine erste Mannschaft trainieren. Super, dass das jetzt so schnell geklappt hat", sagt er. 

Roxel salonfähig gemacht

Der SVB hatte das Duo zunächst gar nicht so recht auf dem Schirm, obschon die Wohnorte sowohl von Hester (Havixbeck) als auch von Westbeld (Albachten) nicht allzu weit entfernt liegen. Hester war es, der das Gespräch mit dem SVB-Vorsitzenden suchte und schließlich auch den ehemaligen Kollegen Westbeld ins Spiel brachte, den nach erfolgreicher Zeit in Roxel eine neue Perspektive reizte. Gemeinsam mit Hester hatte er ein Team, das zuvor im unteren A-Liga-Mittelmaß unterwegs war, salonfähig gemacht. Nach Platz drei und vier in den vergangenen beiden Spielzeiten ist der BSV auch aktuell wieder Dritter der Kreisliga A3.

"Wir haben uns wieder für ein Duo entschieden, weil wir mit zwei eingespielten Trainern sehr gute Erfahrungen gemacht haben", erklärt Bösensells Vorsitzender Jürgen Leifken. "Sie haben in Roxel einen guten Job gemacht und passen perfekt in unsere Philosophie. Bei unseren Heimspielen ist das ganze Dorf da. Ein Trainer, der nach 90 Minuten den Laptop zuklappt und nach Hause fährt, passt da nicht hin."

Hester: "Dorfverein mit ganz viel Charme"

Dass diese Beschreibung auf das neue Trainerduo nicht zutrifft, stellten die Verantwortlichen in den gemeinsamen Gesprächen schnell fest. "Es war relativ schnell klar, dass funktioniert wohl", meint Hester. "Für uns ist es der perfekte Zeitpunkt, etwas Neues zu machen. In Bösensell erwarten uns deutlich mehr Aufmerksamkeit, ein tolles, familiäres Umfeld und ein Dorfverein mit ganz viel Charme - aber auch riesengroße Fußabdrücke: Fabian und Mathias haben unfassbar gute Arbeit geleistet."

Seinen bevorstehenden Abgang in Roxel hat Hesters Kollege Westbeld offen kommuniziert. Dass er ihm nicht leicht fallen wird, macht er deutlich. "Der Reiz, nach über zehn Jahren jetzt mal etwas Neues zu sehen und eine erste Mannschaft zu trainieren, hat aber letztlich den Ausschlag gegeben. Das ist für mich schon etwas Besonderes, jetzt die Komfortzone zu verlassen", verrät uns der dreifache Familienvater. Bei den BSV-Auswärtsspielen in Bösensell hat der B-Lizenzinhaber stets eine "richtig geile Stimmung am Rand gespürt".    

Gute Aussichten auf den Klassenerhalt

Die Aussichten für Hester/Westbeld, in der kommenden Spielzeit einen Bezirksligisten zu übernehmen, stehen nicht schlecht angesichts von aktuell acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone. Auch wenn man am Helmerbach um die gute Ausgangsposition weiß, mahnt Leifken mit Blick auf den Verlust der beiden Stamm-Innenverteidiger Niklas Klöfkorn (zurück nach Norddeutschland) und Lennard Overhoff (Knie-OP): "Es wird eine ganz schwere Rückserie..."

Sollte es wider Erwarten doch zurück in die Kreisliga gehen, stünden die neuen Coaches natürlich dennoch zu ihrem Wort. Schließlich treten sie nicht an, um direkt nach einem Jahr wieder ihre Sachen zu packen, sondern womöglich an die Ära Leifken/Krüskemper eine weitere langfristige Erfolgsstory anzuknüpfen.