Bezirksliga 12

Fabian Leifken hört nach acht Trainerjahren beim SV Bösensell auf, ...

Zeitenwende beim SV Bösensell


von Christian Lehmann

(30.12.21) Der SV Bösensell spielt derzeit die erfolgreichste Saison seiner Vereinsgeschichte. Über Bezirksliga-Platz acht zur Halbserie freut sich der kleine Dorfverein ein Loch in den Bauch. Sportliche Gründe, ihr Engagement am Helmerbach zu beenden, gab es für Fabian Leifken (38) und Mathias Krüskemper (41) eigentlich keine. Und doch werden sie genau das am Ende der Saison tun. Für den SVB bedeutet das einen großen Einschnitt: Leifken saß acht, Krüskemper - zwischenzeitlich für zwei Spielzeiten Sportlicher Leiter - insgesamt vier Jahre auf der Trainerbank.

"Der Verein ist super aufgestellt, ich fühle mich hier wohl und es macht Spaß, mit der Mannschaft zu arbeiten. Teilweise kenne ich die Jungs aber schon seit der E-Jugend. Ich glaube, dass sie so langsam mal neuen Input brauchen", sagt Fabian Leifken, der die Mannschaft seinerzeit noch in der Kreisliga B übernommen hatte und auf zahlreiche schöne Momente zurückblickt. Der A-Liga-Aufstieg in der Premierensaison etwa, aber auch das letztlich verlorene Kreispokal-Endspiel gegen Westfalia Kinderhaus oder die Aufstiegsspiele gegen den SV Rinkerode und den VfL Billerbeck sind in Erinnerung geblieben. Der Aufstieg in die Bezirksliga konnte Corona-bedingt nicht ganz so euphorisch gefeiert werden, wie man es gerne gehabt hätte. In der Vorsaison gab es dann erstmals eine lange Durststrecke - in acht Spielen kassierte das Team acht Niederlage. Dass die Bösenseller im überkreislichen Fußball nicht Fehl am Platze sind, haben sie aber nun eindrucksvoll nachgewiesen. 

Erst Klassenerhalt, dann Pause

Der frühere Stürmer Leifken (u.a. bei Borussia Münster, GW Nottuln, Emsdetten 05, 1. FC Gievenbeck, Union Lüdinghausen) möchte nach 20 Jahren Senioren-Fußball nun erstmal eine Pause einlegen. Ausschließen möchte er aber nichts. "Vielleicht merke ich ja schon im Winter, dass mir etwas fehlt. Ich bin mir aber sicher, dass ich auch glücklich werde, wenn ich nicht irgendwo an der Seitenlinie stehe", sagt der Padagoge, der noch bis zum Saisonende mit dem Fahrrad zum Training fahren kann und seine Jungs ab dem 4. Januar gemeinsam mit Krüskemper auf die Restserie vorbereitet. Das Ziel bleibt der Klassenerhalt: "Den wollen wir unbedingt erreichen, auch wenn wir wissen, dass es schwer wird."

Ebenso wie Leifken möchte auch Kollege Krüskemper bald mehr Zeit für Beruf, Familie und Freunde haben. "Der Fußball frisst einfach sehr viel Zeit", sagte er gegenüber den Westfälischen Nachrichten. Beide leben im Dorf und werden dem Verein aber wohl für immer als Fans treu bleiben. Nun ist es an Jürgen Leifken, Fabian Leifkens Onkel und Fußball-Abteilungsleiter beim SVB, eine passende Nachfolgelösung zu präsentieren. Das wird nicht leicht. "So ein Duo, ergänzt von Jürgen Heßeler als Torwarttrainer, findet man selten", sagte er den WN. Heßeler bleibt dem Verein übrigens erhalten.

... dasselbe gilt für Mathias Krüskemper. Fotos: Teipel