Bezirksliga 7

Fällt länger aus: Jan-Philipp Hart. Für Ersatz ist im Freckenhorster Gehäuse aber gesorgt. Foto: Teipel

Vier sind keiner zu viel


Von Fabian Renger

(30.06.21) Haben die einen an der Murmel beim TuS Freckenhorst? Könnte man glatt meinen. Vier gute Torhüter umfasst das Aufgebot der Saison 2021/22. Zwei von ihnen sind neu. Was will man mit einem Keeper-Quartett? Berechtigte Frage. Doch beim näheren Hinsehen relativiert sich die ganze Geschichte.

Patrick Lippermann ist seit Sommer 2020 im Feidiek dabei. Wenn er keine Bälle hält, fängt er Räuber - er ist Polizist, das kann sonntags durchaus mit Bezirksliga-Spielen kollidieren. Er hütete in 2020/21 dreimal den Kasten des TuS, in den anderen vier Partien war Jan-Philipp Hart zwischen den Stangen beschäftigt. Hart hat allerdings schwerwiegende Rückenbeschwerden und fällt noch mehrere Monate aus.

Neu im Team ist David Bergstein. Na gut, eigentlich ist er nicht ganz so neu. Vor einiger Zeit war er schonmal Freckenhorster Torwart, aus beruflichen Gründen zog es ihn ins Rheinland. Ab Oktober ist er zurück im Feidiek. Das Quartett komplettiert Melvin Wulff, der von der Hammer SpVg II ligaintern rübermacht. Für Hamm stand er in fünf der sechs Begegnungen der abgelaufenen Saison im Kasten. Bei ihm liegen keine Hindernisse am Sonntag vor. Also bleibt definitiv wenigstens ein Goalie über. "Vier hört sich viel an, das ist am Ende aber doch noch überschaubar", kommentiert TuS-Trainer Christian Franz-Pohlmann diese Begebenheit.

Jahir Rama kommt aus Beckum - auch in Roxel bekannt

Bergstein und Wulff sind zwei von insgesamt fünf Neuzugängen. Den letzten tütete Franz-Pohlmann auf der Zielgeraden kurz vorm Ende des Wechselfensters ein. Jahir Rama ist 26 Jahre jung und für das Offensive Mittelfeld eingeplant. Zuletzt gehörte er zum Stammpersonal der Beckumer SpVg in der Landesliga, in allen acht Saisonspielen kam er zum Einsatz. "Wir kennen uns schon einige Jahre", so sein künftiger Coach. Münsteraner werden Rama vielleicht aus seiner Zeit beim BSV Roxel kennen. Bei den Kleeblättern spielte er in der 2017/18 für ein halbes Jahr in der Westfalenliga.

Die beiden weiteren neuen Gesichter sind schon länger kein Geheimnis mehr. Von der U19 der WSU kommt Außenverteidiger Ole Kleinelanghorst, vom Regionalligisten RW Ahlen wechselte bereits  im Winter - zumindest auf dem Papier -  Sven Höveler nach Freckenhorst. Die Defensivkraft ist freilich als Königstransfer zu bezeichnen, bei RWA war Höveler schließlich Kapitän.

Drei Abgänge - überschaubarer Kader

Fünf Neue. Das war in den vergangenen beiden Jahren anders. Abgänge gibt's derweil auch nur drei. Lukas Winkelnkemper setzt künftig vermehrt auf die Karte 'Tennis', der Abgang von Edin Husakovic hat berufliche Gründe und bei Kevin Kortenjann macht die Hüfte nicht mehr mit. Mehrere Operationen musste er schon über sich ergehen lassen. Das lässt sich bei ihm nicht mehr mit dem Beruf vereinbaren. Er hört als Aktiver auf, bot dem Trainerteam seine Unterstützung im Training an, falls dort mal akute Not am Mann angesagt sein sollte. "Er ist eben ein Freckenhorster Junge, das darf man nicht vergessen", sagt Franz-Pohlmann anerkennend.

20 Feldspieler bleiben ihm noch übrig. "Wir sind froh, den Kader so halten zu können", betont der Übungsleiter, dass die ausbleibende Wechsel-Orgie nichts Schlechtes sein muss. Im Gegenteil. "Die Jungs wissen, was sie am TuS Freckenhorst haben." Eine Hiobsbotschaft gibt's zu Vorbereitungsbeginn allerdings auch zu verkraften: Leistungsträger Daniel Jaspert wird aufgrund einer Schambeinentzündung erstmal mehrere Wochen ausfallen.