Bezirksliga 7 - Anschwitzen

Dennis Popil (r.) trägt am Wochenende wieder die Kapitänsbinde des SV Drensteinfurt. Foto: Teipel

"Manchmal nicht zu erklären"


Von Fabian Renger

(17.12.21) Da staunt auch Dennis Popil nicht schlecht. Wir haben Erstaunliches herausgefunden. Sechsmal führte der SV Drensteinfurt in dieser Spielzeit mit 1:0 - keines dieser Spiele gewannen die Stewwerter. Dreimal verloren sie, dreimal spielten sie Remis, es gab bloß drei statt 18 möglicher Zähler. Bei ihren drei Saisonsiegen lagen die Drensteinfurter jeweils übrigens mit 0:1 hinten. Popil, Urgestein und seit Kindesbeinen nur für den SVD am Ball, kann diese Statistik auch nicht so wirklich einordnen. "Das ist manchmal nicht zu erklären", sagt er. "Wir kommen oft gut in die Spiele rein und können es irgendwie nicht halten."

Er selbst ist nicht nur Urgestein des Clubs, sondern auch ein vielbeschäftigter Mann. Als wir am Freitagnachmittag anrufen, schwitzt er in seinem eigenen Fitnessraum. Er ist 2. Seniorenobmann des Vereins und damit zuständig für die zweite und dritte Herrenmannschaft. Popil trägt zudem aushilfsweise die Kapitänsbinde, falls Leon van Elten verhindert ist. So auch kommenden Sonntag. Van Elten ist gegen den SV Neubeckum gelbgesperrt. "Das war beim letzten Mal ein gutes Zeichen, da habe ich zumindest ein Tor geschossen", erinnert sich Popil an den zweiten Spieltag und das damalige 4:1 über BW Sünninghausen. Überhaupt: Popil ist ein Dauerbrenner. Er ist - auch wenn fussball.de etwas anderes behauptet - der einzige Feldspieler aus Drensteinfurts Kader, der keine Spielminute verpasst hat. Nur Torwart Steffen Scharbaum spielte ebenfalls tutto kompletto durch.

"Das mit Abstand wichtigste Spiel"

Das ist allerdings eine Seltenheit im Erlfeld. Beim SVD fehlte es personell in dieser Spielzeit an allen Ecken und Enden. Und am Sonntag ist der Personal-Notstand auf einem Höchststand angekommen. Es wird ein wilder Drensteinfurter Mix aus erster, zweiter und dritter Mannschaft sowie der U19 auf dem Platz stehen. Ausgerechnet -  möchte man jetzt sagen. "Das wird das mit Abstand wichtigste Spiel", erwartet Popil puren Abstiegskampf. "Da wird sich keiner was schenken kurz vor Weihnachten. Wir müssen alles reinhauen, was wir haben. Alles andere zählt nicht. Die Tugenden,  die uns immer ausgezeichnet haben - also Kampf und Wille - müssen wir noch viel mehr an den Tag legen."

Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass er Recht hat. Drensteinfurt steht auf dem ersten Abstiegsplatz (Rang 14), Neubeckum ist 13. und wäre damit erster Nichtabsteiger. Vier Punkte trennen beide Teams. Drensteinfurt darf nicht verlieren, sonst wäre der Anschluss wohl erstmal verloren. "Gegen Neubeckum müssen wir eine Führung ins Ziel bringen. Nochmal einen Rückstand zu drehen, das wird mit dieser Zusammensetzung schwer. Wir haben in der Mannschaft alles im Angebot, was der Verein zu bieten hat."

Anschwitzen, 16. Spieltag

TuS SG Oestinghausen - RW Westönnen (Fr., 19.30 Uhr)
So. Der Wortspiel-Wettbewerb ist eröffnet. Der TuS SG Oestinghausen hat den ersten Neuzugang für die neue Saison präsentiert. Sein Name: Niklas Riese. Seine Position: Torwart. „90 Prozent des aktuellen Kaders haben auch schon zugesagt, darunter auch Pierre Wamba. Maurice Brüggemann geht aber nächstes Jahr im Oktober zur Bundeswehr, sodass wir auf der Torwart-Position reagieren mussten", erklärt Oestinghausens Übungsleiter Dierk Meincke Öffnet externen Link in neuem Fensterden Kollegen den Soester Anzeigers. Riese kommt aus der U19 des SV Lippstadt, trainierte dort bereits im Regionalliga-Kader mit. Zuletzt machte ihm allerdings ein Muskelbündelriss im Oberschenkel zu schaffen.
Heimspiel-Tipp: Der Achte spielt gegen den Vierten. Endstand: 2:1.
Popil: Das wird torreich. 3:2

TuS Freckenhorst - Westfalen Liesborn (So., 14.30 Uhr)
Öffnet externen Link in neuem FensterPhilip Schange verlässt den Tabellenzweiten aus Freckenhorst im Winter gen Westbevern. Dort wird er spielender Co-Trainer. Das zur News-Lage. Tabellarisch ist zu diesem Spiel schnell alles gesagt: Liesborn ist nämlich 15. und reist ersatzgeschwächt an: Tobias Freitag, Stefan Henke und Johannes Drees sind gelbgesperrt, Philip Drees sogar gelb-rot-gesperrt. Der 3:2-Sieg über Sönnern hat Spuren hinterlassen.
Heimspiel-Tipp: Wenn die Freckenhorster das Spiel verlieren sollten, dann glaube ich wieder ans Christkind. 4:0
Popil: Klare Sache für Freckenhorst. 3:0

SC Sönnern - SuS Cappel (So., 14.30 Uhr)
Wir haben Angst! Nein, nicht vor diesem Spiel. Doch wir haben uns mal wieder auf der facebook-Seite des SuS Cappel herum getrieben. Dort habenÖffnet externen Link in neuem Fenster wir dieses Video gefunden. Cappels A-Jugend schreit sich die Kehle aus dem Hals. Hat nichts mit dem Spiel zutun, aber egal. Es gab in Sönnern übrigens schon manch legendäre Auseinandersetzung beider Teams.Öffnet externen Link in neuem Fenster Beispielsweise am 11. August 2019. Sönnern führte 3:0, Cappel holte auf - 3:3. Sönnern führte hernach 4:3, Cappel egalisierte abermals. Sönnern ging mit 5:4 in Führung, der Endstand lautete 5:5. Wie wohl Cappels Erste erst schreit, wenn sich die Dinge wiederholen...
Heimspiel-Tipp: 3:3. Sönnern führt dreimal, Cappel holt dreimal auf.
Popil: Ich fand Sönnern immer unangenehm. Vor allem, wenn 'Frank, the Tank' [Vollenberg, d. Red.] vorne spielt, wird's schwierig. Er macht die Bälle vorne fest, das ist Wahnsinn. 2:1

Westfalia Soest - VfL Wolbeck (So., 14.30 Uhr)
Beste Offensive (57 Tore), beste Defensive (sechs Gegentreffer), beste Heim-, beste Auswärtsmannschaft - es gibt keine Statistik, in der Soest nicht Tabellenführer ist. Mit Mario Jurss stellt die Westfalia sogar den torgefährlichsten Mann der Spielklasse. VfL-Coach Kolja Zeugner sollte ganz tief in die Trickkiste greifen. Einen doppelten Vorstopper vielleicht einsetzen. Oder vielleicht einen echten Bus ins Tor stellen. Keine Ahnung. Wir sind ratlos, was gegen diese abgebrühten Soester noch helfen sollte...
Heimspiel-Tipp: Wir würden ja gerne sagen, dass Soest stolpert. Glauben wir aber nicht dran. 3:1. Wolbeck geht in Führung. Hat die Hände lange am Dreier. Um dann doch noch leer auszugehen...
Popil: Wolbeck schätze ich sehr mit Kolja als Trainer, der bringt einen guten Spielstil rein. Gegen Soest reicht es aber nicht. 3:1.

BW Sünninghausen - SG Telgte (So., 14.30 Uhr)
Jo Maffenbeier wird zwar jedes Jahr älter, aber er altert nicht. Auch gegen Lohauserholz traf der Haudegen mal wieder dreimal. Insgesamt steht er bei acht Saisontoren. Und das, obwohl er altersmäßig schon längst jenseits der 30 liegt. Irre. Wenn ich so alt bin wie Maffenbeier, möchte ich auch mal...ach, ne, ich kann's schon mit unter 30 nicht. Was gibt's sonst zu wissen? SGT-Coach Frank Busch ist aus der Corona-Quarantäne entlassen und dürfte seine Männer vorm Spiel beim Tabellenletzten (Acht Zähler) gewarnt haben, das Match ja nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Schließlich tat BWS erst vor zwei Wochen den Wolbeckern richtig weh. Und für BWS ist es die so ziemlich letzte Chance, überhaupt noch an den Klassenerhalt zu glauben.
Heimspiel-Tipp: Telgte erleidet keinen Schiffbruch wie die Wolbecker Kollegen. 0:2. Kein glänzender Sieg, aber ein super souveräner Auftritt.
Popil: 3:0 für Telgte

Germania Lohauserholz-Daberg - SF Ostinghausen (So., 14.30 Uhr)
Zu diesem Spiel fällt mir nicht viel ein. Der Neunte empfängt den Fünften. Gespielt wird auf Kunstrasen. Und joar. Am Sonntag ist der vierte Advent. Reicht auch mal als Grundinformation.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Popil: Interessantes Spiel. Ich finde, beide sind spielstark. Ich tippe auf ein 3:3.

SW Hultrop - Hammer SpVgg II (So., 14.30 Uhr)
Auch hier können wir es eigentlich relativ kurz halten. Hultrop hat seine vergangenen sechs Heimspiele nicht verloren (Drei Siege, drei Remis). Hamm hat auswärts noch keinen einzigen Zähler geholt. Vielleicht bringt Hamms Coach Robin Grosch ein überdimensioniertes Poster des heimischen Stadions mit, um seinen Jungs zumindest vorzugaukeln, dass sie zuhause spielen....
Heimspiel-Tipp: Hamm "feiert" den ersten Auswärts-Punkt, der aber eigentlich zu wenig ist. 1:1.
Popil: 2:1

SV Neubeckum - SV Drensteinfurt (So., 14.30 Uhr)
Ein versöhnlicher Jahresabschluss soll her. Ein Sieg und der SVD wäre wieder dran. (Rechnung siehe oben) Bei einer Pleite und einem zeitgleichen Sieg von Hultrop wäre Drensteinfurt sieben Punkte hinten an. Der Super-Gau kurz vorm Fest. "Es zählt nichts anderes, als am Sonntag alles reinzuschmeißen, was wir in unseren Knochen haben", wiederholt Popil die Kampfansage ans Team. Falk Bußmann, Lars Hülsmann und Jonas Rüsken fehlen, Sven Grönewäller und Leo Steinert sind genauso wie van Elten kein Thema.  Sam Scharmann und Philipp Ressler sind zumindest fraglich. Immerhin steht der zuletzt lange verletzte Markus Fröchte kurz vorm Comeback. Fun fact: Die Familie Popil ist am Sonntag stark vertreten. Papa Ralf ist neuerdings SVD-Geschäftsführer und dürfte wohl zuschauen, Bruder Dario (sonst Dritte) hilft Sonntag oben aus. Zudem spielt beim SV Neubeckum Großcousin Tim Popil, der weilt aber aktuell anscheinend nicht in der Heimat. Das wäre es ja auch noch gewesen.
Heimspiel-Tipp: 1:2
Popil:
Ich würde unserem Torwart gerne zu Weihnachten die Null schenken, das hatten wir in dieser Saison auch noch nicht. 0:2