Isabel Ueding (m.) steckt mit dem VfL Billerbeck noch mitten im Rennen um den Aufstieg in die Regionalliga.

Der Außenseiter im Mittelpunkt - Titelrennen in der Westfalenliga


Von Gerrit Gerwing

(23.04.14) In der Frauen-Westfalenliga geht das Rennen um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga in die heiße Phase. Sieben Spieltage vor dem Saisonende kämpfen die Warendorfer SU, FSV Gütersloh II, SV Kutenhausen-Todtenhausen und der VfL Billerbeck noch vier Teams um den Titel. Gerade einmal drei Punkte liegen zwischen dem Primus aus Warendorf und dem Liga-Vierten aus Kutenhausen-Todtenhausen. 

Vor dem Start in die Rückserie stand der VfL Billerbeck mit 26 Punkten auf Rang acht. Acht Spiele sind nun in der Rückrunde gespielt, Billerbeck gewann davon sieben und spielte gegen die WSU remis. Zum Dank kletterte die Mannschaft von Walter Okon hoch bis auf den dritten Platz. Wir sprachen mit Okon über die Gründe für den mehr als guten Start ins Fußballjahr 2014.

Nicht nur Richter

"Manch einer mag sagen, dass das an Magdalena Richter liegt, die während der gesamten Hinrunde verletzt fehlte und nun wieder fit ist und spielt, mir ist das aber zu einfach", fängt Okon an. Die gesamte Mannschaft habe in der Winterpause einen Riesenschritt nach vorn gemacht und Ausfälle konnten durch die eigene Reserve und die U17 besser kompensiert werden. So kehrte nicht nur Richter zurück ins Team, auch Luzie Möller und Maren Schulte fehlten während der Hinserie lange und sind nun wieder zurück im Tem und stellen Okon nun so langsam vor ein Luxusproblem.

Denn auch die Verstärkungen aus der zweiten Mannschaft zeigen sich seit Jahresbeginn in bestechender Form. Linksverteidigerin Alicia Mester, ihr Pendant auf rechts, Bianca Kaute, sowie Vera Malkemper und die U17-Spielerin Isabel Ueding liesen Okon die Personalprobleme weitesgehend vergessen. "Die Rotation ist uns sehr gut geglückt und die Ausfälle wurden immer von der gesamten Mannschaft aufgefangen", so Okon weiter. Auch Anna Haberecht hat ihr Formtief durchschritten und kurbelt die Offensive des Liga-Dritten wieder ordentlich an. Zudem gab Innenverteidigerin Stefanie Glose am Montag im Halbfinale des Kreispokals (8:0-Sieg über Adler Buldern) ihr lang erwartetes Comeback.

"Wir haben in der Pause unsere Hausaufgaben gemacht. Wir gehen die Spiele konzentrierter an und lassen gerade in der Defensive weniger zu", freut sich Okon über die gesunkene Zahl der Gegentreffer. Während es in der Hinserie im Schnitt noch pro Spiel 1,7 Gegentreffer setzte, ist es, stand heute, in der Rückrunde nur noch genau eins. Weniger Ballverluste in der Vorwärtsbewegung und eine schnellere Ausrichtung der Defensive helfen dem VfL, das Torverhältnis immer weiter zum eigenem Gunsten auszubauen.

Am Sonntag werden die Karten neu gemischt

Nun kommt es am Sonntag zum Spitzenspiel gegen die FSV-Reserve aus Gütersloh. Punktgleich mit dem VfL stehen die Ostwestfalen aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz zwei. Das Hinspiel verlor die Okon-Elf unglücklich mit 1:2, eingeleitet durch ein Eigentor in der fünften Minuten. Am Sonntag sollen die Punkte am Helker Berg wieder zurückgeholt werden. "Wer das Spiel gewinnt, setzt Warendorf richtig unter Druck und hat beste Karten noch stärker ins Titelrennen einzugreifen", ist sich Okon sicher. Denn der Primus gastiert am selben Tag beim Liga-Vierten SV Kutenhausen-Todtenhausen und muss punkten, damit die Tabellenführung nicht in Gefahr gerät.

Im Hinblick auf das FSV-Spiel ist sich Okon aber noch nicht ganz sicher, was ihn und seine Mannschaft erwartet. "Die werden ihre Mannschaft ganz sicher mit Spielerinnen aus der ersten und aus der U17-Bundeligamannschaft auffüllen", blickt Okon voraus. Und damit dürfte der Trainer nicht ganz unrecht haben. Die FSV-Reserve schöpft ihre Möglichkeiten gerne voll aus, was im Hinblick auf die Tabellensituation auch ein durchaus legitimes Mittel ist. Nichtsdetstotrotz will der VfL das Spiel gewinnen und somit die eigenen Chancen auf den Aufstieg weiter verbessern.

Traumfinale in Kutenhausen

Zu Saisonbeginn gab Okon eine Bestätigung der Vorjahresplatzierung, Platz drei, als Ziel aus. Stand heute ist das Ziel erreicht, auch wenn noch ein wenig Luft nach oben ist. Zwar hat Billerbeck in den verbleibenen sieben Spielen, mit Ausnahme vom Herforder SV II und dem FC Rhade, nur noch Teams aus der oberen Tabellenhälfte zu spielen, und so vielleicht das schwerste Restprogramm unter allen Aufstiegsaspiranten, die Flinte soll dennoch nicht ins Korn geworfen werden. "Wir gehen als Außenseiter in den Saisonendspurt. Mannschaften wie Gütersloh oder die WSU haben ein einfacheres Restprogramm, doch wir wollen so viele Punkte, wie möglich holen und dann werden wir am 15. Juni schon sehen, wozu es reicht."

Im letzten Spiel der Saison gastiert der VfL beim derzeitigen Liga-Vierten SV Kutenhausen-Todtenhausen, mit dessem Trainer Patrick Zahn Okon im engen Kontakt steht. Das Traumfinale zum Saisonende wäre für Okon, dass "wir im letzten Spiel noch beide direkt um den Aufstieg spielen". Bis dahin gilt es aber noch sechs Runden zu überstehen. Am Besten schon direkt mit einem Dreier über Gütersloh am kommenden Sonntag.