Nottuln fühlt sich in Herbern verpfiffen


Von Mario Lacroix

(08.10.17) In der ersten halben Stunde neutralisierten sich die Teams vom SV Herbern und GW Nottuln weitestgehend im Mittelfeld. Dann kam es zu der wohl entscheidenden Szene; einem vermeintlichen Handspiel von Nottulns Felix Gronover, das eine Rote Karte nach sich zog. Ob das eine korrekte Entscheidung des Referees Kevin Langenströer war oder nicht, darüber ließ sich wie so vieles andere beim 4:2 (0:0)-Heimsieg der Herberner streiten.

"Da kann es keine zwei Meinungen geben", war sich GW-Coach Oliver Glaser sicher, "dass es kein Elfmeter war." Was war passiert? Eine Herberner Flanke landete am zweiten Pfosten, wo Sebastian Schütte den Ball aufs Tor köpfte. Gronover blieb kaum bis wenig Reaktionszeit, da die Murmel abgefälscht wurde, ehe er zum Klärungsversuch ansetzte. Glaser: "Er hat den Arm am Oberkörper und bekommt den Ball in Richtung Schulter und Oberarm. Das ist kein Handspiel!" Schiri Langenströer, der auf Sechzehnerhöhe stand, urteilte anders. Nottuln war also nun in Unterzahl, aber noch nicht in Rückstand geraten. Malte Wilmsen parierte den Strafstoß von Philipp Dubicki (31.).

Herberns Coach Holger Möllers war sich unsicher ob des Handspiels und äußerte Verständnis für seinen Trainerkollegen: "Ob Nottuln mit elf Mann gewonnen hätte, weiß ich nicht. Die Rote Karte hat uns natürlich in die Karten gespielt."

Kurzfristig zu neunt

Ein zweiter Aufreger war das vermeintliche Foul eines Herberners gegen Fabian Schöne. Letzterer prallte gegen eine Bande und musste minutenlang behandelt werden. Langenströer gab nicht mal einen Freistoß. Gegen in dieser Phase neun Gäste-Spieler fiel dann das 1:0: Dominick Lünemann brachte eine Flanke von rechts und Whitson Fereira köpfte ein (49.). Schöne hatte gerade des Feld wieder betreten, da klingelte es erneut im Nottulner Kasten: Eine Flanke, wieder von rechts, segelte durch den Fünfer, Sebastian Schütte lief passend rein und nickte ein (52.).

Weil Sebastian Schöne den Anschlusstreffer verpasste, er steuerte freistehend auf SVH-Keeper Sven Freitag zu, und Julian Trapp quasi im Gegenzug nach Lünemann-Flanke und überragender Ablage von Simon Mors zum 3:0 einlochte (70.), "war die Messe gesungen" (Glaser). Nach Trapps Treffer zum 4:0 (80.) erspielten sich die Gäste noch vier Torchancen und kamen zu zwei Treffern, bekamen jedoch keine Nachspielzeit.

Möllers äußerte sich ob des erneuten Sieges realistisch ("wir genießen, aber wir träumen nicht") und hofft auf einen Lerneffekt angesichts der Gegentore zum 4:1 und 4:2 (82./89.): "An den Gegentoren haben wir gesehen, dass man nie abschalten darf. Wenn wir nur 1:0 oder 2:0 geführt hätten, glaube ich aber auch, dass meine Spieler konzentrierter gewesen wären."

SV Herbern - GW Nottuln     4:2 (0:0)
1:0 Whitson (49.), 2:0 Schütte (52.),
3:0 Trapp (70.), 4:0 Trapp (80.),
4:1 Wenning (82.), 4:2 Grabowsky (89.)
Bes. Vork.: Rote Karte gegen Nottulns Gronover (30.); Wilmsen pariert Handelfmeter von Dubicki (31.)

P.S.: Das Verbreiten unserer Texte per Screenshot verstößt gegen das Urheberrecht und schadet obendrein unserer Redaktion. Bitte denkt daran, bevor ihr euren Freunden "etwas Gutes" tun wollt. Fordert sie lieber auf, sich endlich mal selbst zu registrieren.