TuS Altenberge

 

Ausgangslage: In der ersten Saison von Neu-Trainer Andre Rodine muss der TuS kleinere Brötchen backen als in den fetten Vorjahren. Derzeit belegt das Team Tabellenplatz 14 und hat nur einen Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Nur drei Teams haben weniger Tore erzielt als der TuS (17), für einen Abstiegskandidaten ist die Anzahl der Gegentore durchaus gut (20). Daheim haben die Hügeldörfler drei ihrer bisher nur vier Saisonsiege eingefahren.

Torwart/Abwehr: "Wir mussten uns nach der Verletzung von Steffen Köhler erstmal finden", sagt Rodine. Der als Abwehrchef eingeplante Blondschopf spielte keine Rolle, dennoch machten es seine Teamkollegen sehr ordentlich. Auch die beiden Torleute Marc Wenning-Künne und Tom Hoffmann verdienten sich gute Noten. Die Balance stimmt, findet Rodine: "Ich glaube nicht, dass es an diesem Mannschaftsteil lag, dass wir so wenig Punkte haben."

Mittelfeld: Jakob Schlatt, Jakob Gerstung und David Marx - das waren die Abräumer und Organisator der vergangenen Jahre. In diese Rolle wachsen Steffen Exner und Asdren Haliti gerade erst hinein. "Sie machen das richtig ordentlich", lobt Rodine. Vor allem gegen den Ball erhofft er sich von all seinen Mittelfeldspielern aber noch mehr: "Wir müssen insgesamt kompakter und stabiler in den direkten Duellen werden. Das muss rein in die Köpfe."

Sturm: "Tore machen!" - das ist das erste, was Rodine einfällt. Wenn es etwas gibt, das in dieser Hinrunde überhaupt nicht geklappt hat, dann ist es das. Meist spielte Kevin Behn ganz vorne drin, hin und wieder Jannick Hagedorn. Ganz egal, wer vor der Bude steht, der Trainer fordert nur eines: "Aus unseren klaren Möglichkeiten müssen mehr Tore entstehen."

Hinrunden-Highlight: Das Spiel gegen den BSV Roxel. Beim 3:1-Erfolg über "einen Gegner, der enorm viel Qualität mitbringt" (Rodine), arbeitete das Team defensiv und offensiv überragend und erzielte auch noch zum Teil herrliche Treffer.

Fazit: "Wir haben uns alle mehr erhofft, aber es war auch nicht absehbar, dass die Abgänge so schwer wiegen", erklärt Rodine. Er hat mehrere Spieler im Kader, die nicht dreimal die Woche trainieren können. Das macht sich auch sonntags bemerkbar. "Das Ziel muss sein, in der Rückrunde ein anderes Gesicht zu zeigen, aggressiver zu sein", fordert der Coach. Steffen Köhler, den es zu seinem Heimatverein TuS Laer zurückzieht, wird nicht mehr dabei sein. Verstärkungen sind aber denkbar. "Wir werden die Augen offen halten." Die Rückkehr von Henrik Wilpsbäumer ("Er wird uns mit seiner Robustheit und Ansprache weiterhelfen") aus dem Auslands-Semester im Februar schürt ebenso Hoffnungen wie das bevorstehende Comeback von Marc Wenning-Künne, der zur Rückrunden-Vorbereitung wieder einsteigt. 

Heimspiel-Prognose: Der Weg ins gesicherte Mittelfeld ist gar nicht so weit für die Altenberger, sie müssen nur zusehen, dass sie vorne mehr Wucht entwickeln. Die spielerische Qualität ist vorhanden, sie ist in dieser Liga aber nicht immer gefragt. In der Rückserie entdeckt der TuS das Kratzen und Beißen für sich und landet am Ende auf Rang neun.

 

Unser Sommer-Teamcheck nochmal zum Nachlesen:


Vorbereitung: "Wir haben gut gearbeitet", findet Trainer Andre Rodine. Fitness-technisch ist seine Truppe auf einem richtig guten Level, der Findungsprozess ist aber noch längst nicht abgeschlossen, zumal zahlreiche Neuzugänge eingebaut werden mussten. Am Anlauf-Verhalten und an Standards muss der TuS noch feilen, zudem wird es noch eingehende Video-Analysen geben. 

Spielsystem: In der Hinrunde der Vorsaison wurde in Altenberge noch mit Dreierkette verteidigt, inzwischen setzt Rodine auf ein 4-4-2. Auch ein 4-2-3-1 oder ein 4-1-4-1 spielt in den taktischen Überlegungen des Trainers eine Rolle. 

Auftaktprogramm: Die SG Borken hat der Coach höchstselbst bei der Stadtmeisterschaft gegen Westfalia Gemen unter die Lupe genommen. "Wir wissen jetzt ein bisschen mehr", unkt der Trainer angesprochen auf den Auftaktgegner. Vor allem vor der Qualität und Kopfballstärke von Torjäger Basti Bone und Sebastian Hahn hat Rodine Respekt. "Es gilt, Räume zu finden, die wir bespielen können." Flach spielen, hoch gewinnen also. Naja, Hauptsache gewinnen reicht wohl fürs Erste. Nach dem Match beim Werner SC am 2. Spieltag stehen für die Altenberger die "Los Wochos" an. Kinderhaus, Mesum, Altenrheine - das wird knüppelhart.

Schlüsselspieler: Wie seinem Vorgänger Flo Reckels ist es auch Rodine wichtig, dass der Teamgedanke über allem steht. Einzelne Charaktere ins Rampenlicht zu stellen, liegt ihm daher fern. Es gibt aber in der flachen Altenberger Hierarchie durchaus Spieler, die herausstechen. Neuzugang Mauro Martin etwa ist ebenso wie Kapitän Hendrik Wilpsbäumer ein Chef auf dem Platz, Christian Hölker und Felix Kemper können das ebenfalls sein.

Saisonziel: Noch immer mag der Coach keine konkrete Vorgabe, die sich an Platzierungen festmachen lässt, benennen. In dieser Woche wird mit dem Team noch einmal geschnackt. "Wir wollen vor allem das Gefühl rein kriegen, gegen jeden Gegner zumindest mithalten zu können." 

Titelfavorit(en): "Kinderhaus dürfte es werden, mit Mesum muss man rechnen."


Trainer: 
André Rodine (1. Saison, für Florian Reckels)

Zugänge:
Dennis Behn (Germania Horstmar)
Kevin Behn (Germania Horstmar)
Steffen Exner (Germania Horstmar)
Tom Hoffmann (Gievenbeck U23)
Lucas Bussmann (zuletzt pausiert, zuvor GW Nottuln)
Mauro Martin (zuletzt pausiert, zuvor FK Pirmasens)
Asdren Haliti (eigene U19)
Volkan Haziri (eigene U19)
Simon Gerdes (eigene U19)

Abgänge:
Jakob Gerstung (SuS Neuenkirchen)
Marcel Lütke Lengerich (Westfalia Kinderhaus)
Jakob Schlatt (Westfalia Kinderhaus)
Patrick Teriete (Laufbahnende)
Kai Sandmann (Amisia Rheine)
Patrick Rockoff (VfL Sassenberg)