VfL Senden


Ausgangslage: Der VfL Senden hat sich nach schwachem Start gefangen und belegt den siebten Tabellenplatz. Auffällig ist, das der VfL deutlich mehr Gegentreffer kassierte als seine unmittelbaren Tabellennachbarn. Aus den letzten fünf Spielen erbeutete Senden neun Punkte und arbeitet auch weiterhin daran, den Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle zu halten. 

Torwart/Abwehr: "Natürlich bekommen wir zu viele Gegentore", redete VfL-Coach André Bertelsbeck nicht lange um den heißen Brei. Den Schwarzen Peter will er allerdings keineswegs seiner Abwehr oder den Torhütern zuschieben. "Wir verteidigen als ganzes Team. Und wir haben ja schon alleine gegen Kinderhaus und Werne zusammen 13 Gegentore bekommen", so Bertelsbeck. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich sein Team im Verlauf der Hinrunde gefangen und auch mehr Stabilität in der Rückwärtsbewegung gewonnen.

Mittelfeld: "Gerade im Mittelfeld hatten wir mit Ausfällen zu kämpfen", so Bertelsbeck. Tim Castelle hätte unter anderem, wenn fit, deutlich mehr Spielzeit bekommen. Doch der jüngste Trend spricht auch für die Offensive des VfL, die nun gefestigter wirkt. "Jeder akzeptiert mittlerweile seine Rolle im Team. Das war zu Beginn der Saison noch nicht unbedingt der Fall", sagte der VfL-Coach. 

Sturm: Besonders Rabah Abed erweist sich im Sturm der Sendener als treffsicher. Fast ein Drittel der bisherigen VfL-Tore gehen auf sein Konto. Coach Bertelsbeck blickt indes schon der Winterpause entgegen: "Wir haben uns viel für die Winterpause vorgenommen. Aber erstmal gilt es jetzt in den letzen beiden Spielen möglichst wenig Gegentore zu kassieren." Da der Coach sein ganzes Team in der Verteidigung gefordert sieht, kommt ein Teil dieser Aufgabe auch auf seine Spieler in vorderster Front zu.         

Hinrunden-Highlight: Viel war für Senden gegen die Teams von oben nicht zu holen. Klar, dass da eine Ausnahme positiv in Erinnerung bleibt: "Das 3:1 gegen Herbern. Die kämpferische Einstellung war klasse", so Bertelsbeck. Nach 0:1-Rückstand drehte Senden die Partie und feierte einen 3:1-Heimsieg.  

Fazit: Der schwache Start war das Resultat einer versaubeutelten Vorbereitung (siehe unten). Nach dem Tiefpunkt mit Platz 15 am 8. Spieltag hat sich die Bertelsbeck-Elf peu à peu aus dem Keller befreit, weil das Team nicht haderte, sondern die Situation annahm. 

Heimspiel-Prognose: Wichtig wird sein, wie die Truppe im Frühjahr aus den Startlöchern kommt. Sollte Unterschiedmacher Abed fit bleiben und weiter fleißig treffen, ist noch das eine oder andere Plätzchen drin. Wir orakeln, dass Senden Sechster wird.

Unser Sommer-Teamcheck nochmal zum Nachlesen:
 

Vorbereitung: Ja ja ja, Vorbereitung, wissen wir. Da kann man Partien auch mal in den Sand setzen. Doch: Ein 0:10? Puuuh. Als Landesligist gegen den Oberligisten Preußen Münster II. Sowas zum Abschluss der Testspiel-Phase. Das ist echt heavy. VfL-Trainer André Bertelsbeck urlaubte zuletzt, sein Handy brummte am Sonntag nach der dicken Pleite auf Malle in einer Tour. "Da musste ich mir einige Sprüche anhören", sagt Bertelsbeck und lacht. Sowas haut ihn nicht um. Wieso das so lief? Er und sein Assistent Andreas Bopp wollen das in Ruhe aufarbeiten - und dann schnell abhaken. "Vorbereitung ist immer noch Vorbereitung..." Ja, stimmt, aber...

Spielsystem: 4-3-3. Das soll es sein. Aber, Obacht:"Wir haben mehrere Dinge ausprobiert." Alle Feldspieler sollten möglichst flexibel agieren. "Wir wissen um unsere Stärken und Schwächen", gibt Bertelsbeck jedoch Geheimnisse auf - ohne diese näher zu beleuchten. "Und wir spielen von links nach rechts", unkt der Übungsleiter.

Auftaktprogramm: "Es gibt keine leichten Spiele, die Liga ist ausgeglichen - wie auch schon im letzten Jahr." Bertelsbeck warnt. Auftaktgegner und Aufsteiger RW Deuten? Für den Coach eine "schwierige Aufgabe". Im Anschluss folgen Borken, Werne und danach direkt der Double-Header mit Kinderhaus und Mesum. Zurück zu Deuten: Joshua Dabrowski, Armen Tahiri, Jan Reickert, Hendrik Heubrock - das sind nur ein paar namhafte Flemmer, die fehlen werden. "Das soll kein Jammern sein", will Bertelsbeck seinen Jungs aber keine falschen Alibis liefern.

Schlüsselspieler: Einige hat der VfL vorzuweisen, doch für den Trainer sind drei nicht vom Platz wegzudenken. Das stabile Gebilde ist ein Trio: Rabah Abed, klar, Felix Berning und Joshua Dabrowski. Jedenfalls sind das die drei Namen, die dem Übungsleiter umgehend einfallen. Natürlich: Auch ein Jan Reickert oder Hendrik Heubrock dürften feste Bestandteile des Bertelbeckschen Masterplans sein.

Saisonziel: Plätze? Keine Ahnung, so eine Einschätzung mag der VfL-Boss nicht. "Wir vollen möglichst Punkte holen, das ist alles. Wofür das reicht, sieht man dann ja." Auch mal eine schöne Ansicht.

Titelfavorit(en): "Es wird auf einen der beiden hinauslaufen." Auch Bertelsbeck setzt auf den SV Mesum und Westfalia Kinderhaus. 

Trainer: André Bertelsbeck (3. Saison)

Zugänge:
Luca Veronelli (Preußen Lengerich)
Marius Kallwey (BW Ottmarsbocholt)
Benedikt Scholz (MTV Salzdahlum)
Georg Schrader (SC Münster 08)
Fabian Schulte Althoff (TSG Dülmen)
Muhammes Batuhan Frahmann (TSG Dülmen)
Eldin Celebic (SC Münster 08)
Tim Castelle (eigene U19)
Moritz Mallmann (eigene U19)
Max Leisgang (eigene U19)
Niklas Henke (eigene U19)

Abgänge:
Philip Just (SV Herbern)
Denis Hölscher (BW Ottmarsbocholt)
Philipp Blöger (Unbekannt)
Rüdiger Schöner (BW Aasee)