Westfalia Kinderhaus

Ausgangslage: Zur Saison-Halbzeit grüßte Kinderhaus punktgleich mit dem SV Mesum von der Tabellenspitze. Marcel Pielages Team ist nur aufgrund des vorgezogenen Mesumer Derbysiegs gegen den SC Altenrheine auf Platz zwei gerutscht. Mit 45 geschossen Toren ist die Westfalia derzeit die Torfabrik der Landesliga und stellt somit den besten Angriff. Gerade auswärts ist Kinderhaus kaum zu stoppen. In der Fremde holte Westfalia in sieben Spielen 19 von 21 möglichen Punkten.

Torwart/Abwehr: Zu Beginn des Gesprächs wies Westfalia-Coach Marcel Pielage darauf hin, dass "es natürlich immer Luft nach oben gibt". Er zeigte sich mit der bisherigen Leistung seiner Truppe allerdings sehr zufrieden. Sein Keeper bekam ein dickes Lob vom Trainer: "Tim Siegemeyer hat eine überragende Hinrunde gespielt."Auch die Abwehr machte ihre Sache gut: "Leon Niehues hat bislang kaum eine Spielminute verpasst". Ansonsten war Pielage durch die Verletzung von Joschka Brüggemann gezwungen, mit wechselndem Abwehrpersonal zu spielen. "Für die Qualität, die wir auf dem Platz haben, bekommen wir noch zu viele Gegentore", so Pielage. Das hatte allerdings weniger mit der Abwehr an sich zu tun, als mit der sehr offensiven Spielweise seiner Truppe, bei der es teilweise noch an der Rückwärtsbewegung haperte.

Mittelfeld: Mit seiner Mittelfeld-Besetzung zeigte sich der Westfalia-Coach überaus glücklich: "Wir haben eine sehr hohe Leistungsdichte im Mittelfeld." In der derzeitigen Verfassung seiner Kicker bedeutet ein kurzfristiger verletzungsbedingter Ausfall, dass die Gefahr besteht, den Anschluss zu verlieren. Es dauert also etwas länger als üblich, wieder in der Startformation zu stehen, da das übrige Personal unter hochdruck weiter trainiert und das Niveau konstant sehr hoch hält. Da ist der Westfalia-Coach doch wirklich zu beneiden.

Sturm: Auch im Angriff setzt sich das Luxusproblem der Westfalia fort. "Wir haben fünf bis sechs sehr gute Stürmer im Kader. Wir haben eine große Auswahl an guten Leuten", beschreibt Pielage die Situation. 45 Tore in 14 Spielen sprechen eine deutliche Sprache. Vor dem gegnerischen Tor sorgt die Westfalia-Offensive stets für Gefahr. Auch wenn mit zunehmendem Saisonverlauf die Regelmäßigkeit, in der Westfalia die Gegner deutlich vom Platz schoss, nachgelassen hat. Überragender Akteur ist Corvin Behrens mit seinen 13 Saisontreffern. Auch Neuzugang Janik Bohnen hat sich prima eingefunden und schon achtmal getroffen.

Hinrunden-Highlight: "Das Spiel in Werne zu gewinnen und die Tabellenführung beim aktuellen Tabellenführer zu holen", beschreibt Pielage einen der besten Momente der Hinrunde. An sich sei es schwer, den perfekten Moment auszumachen, so der Westfalia-Coach. "Auch die erste Halbzeit gegen Ahaus war hervorragend". Westfalia verpasste es allerdings, sich dafür zu belohnen. Das spiel endete 1:1-Unentschieden.

Fazit: Das verlorene Aufstiegsendspiel aus dem Vorjahr hat die Aufstiegs-Gier bei Westfalia nochmal ein bisschen erhöht. Zu Saisonbeginn fehlte den Kinderhausern noch die nötige Abstimmung, die unnötigen Punktverluste hat das Team allerdings mittlerweile minimiert und am Ende der Hinserie konstant starke Leistungen gezeigt.

Heimspiel-Prognose: Der Titel geht nur über Kinderhaus. Mesum bleibt dem Kontrahenten lange im Nacken, letztlich setzt sich aber Westfalias Breite und Qualität durch - Platz eins!

 

Unser Sommer-Teamcheck nochmal zum Nachlesen:
 

Vorbereitung: Imposant und ansehnlich pflügte die Westfalia einen Testspiel-Gegner nach dem anderen um. Einzig beim 1:2 im Fuchs-Cup Finale gegen den TuS Hiltrup gab's eine Niederlage. Besonders stark: Die zweite Halbzeit im letzten Test beim 1. FC Gievenbeck. "Das sind wichtige Spiele für mich als Trainer", sagt Marcel Pielage, der aber auch weiß, wie das Geschäft läuft. "Die Vorbereitung war rein ergebnistechnisch sehr stark. Davon haben wir aber gar nichts, wenn wir das erste Spiel verlieren." Richtig viel Spaß machen derzeit Jürgen Vernikh und Rui Guimares aus dem eigenen Stall. Sowohl der selbstbewusste Außenverteidiger als auch der treffsichere Stürmer haben gute Chancen auf Startelf-Einsätze. Bitter lief es für Jonas Kreutzer, der sich zunächst in exzellenter Verfassung befand, nun aber durch eine schwere Schulterverletzung ausgebremst wurde. Auch Mike Liszka ist noch angeschlagen.

Spielsystem: Das primäre Ziel der Kinderhauser ist, den Gegner schon ganz früh zu stressen und im Spielaufbau zu Fehlern zu zwingen. Das funktioniert vor allem mit der hoch aufgerückten Viererkette besser. Pielage weiß aber auch: "Man kann nicht gegen jeden Gegner über 90 Minuten hoch stehen." Heißt also: Auch hier sind hin und wieder Kreativität und Variabilität gefragt.

Auftaktprogramm: Mit seinem Kumpel Cello Langenstroer hat Pielage kürzlich noch telefoniert. "Die Aufstellung habe ich ihm aber nicht verraten", flachst der Kinderhaus-Coach vor dem Ligastart gegen den SV Mesum. Stärken und Schwächen des Gegners sind bekannt, nun gilt es, die richtigen Schlüsse zu ziehen. "Am Ende des Tages geht es aber auch nicht immer nur um Taktik." Anspruchsvoll sind auch die Begegnungen mit Neuling Altenrheine am 2. Spieltag sowie Viktoria Heiden. 

Schlüsselspieler: Kinderhaus war schon vor der "Einkaufstour" bärenstark und hat sich nun auch noch das Tafelsilber aus Westfalen- und Landesliga geangelt. Von den "Alteingesessenen" genießen vor allem Nick Rensing, Kevin Schöneberg und Corvin Behrens eine exponierte Stellung im Team.   

Saisonziel: Nach dem hauchdünn verpassten Aufstieg der Vorsaison werden die Brötchen nicht kleiner an der Großen Wiese. Der Meistertitel ist das Ziel.

Titelfavorit(en): "Es gibt viele gute Mannschaften", meint Pielage, der hier zuallererst den BSV Roxel nennt. Neben den Kleeblättern traut er auch dem SV Mesum, dem SV Herbern oder Eintracht Ahaus einen Platz im vorderen Segment zu - aber doch bitte wenn möglich hinter der Westfalia.

Trainer: Marcel Pielage (3. Saison)

Zugänge:
Leon Schwarzer (SC Münster 08)
Marcel Lütke-Lengerich (TuS Altenberge)
Jakob Schlatt (TuS Altenberge)
Jan Kniesel (TuS Hiltrup)
Joschka Brüggemann (TuS Hiltrup)
Jannik Bohnen (TuS Hiltrup)
Tim Siegemeyer (SC Wiedenbrück)
Rui Pedro Guimares (eigene U19)
Jürgen Venikh (eigene U19)

Abgänge:
Moritz Knemeyer (2. Mannschaft)
Jan Knemeyer (2. Mannschaft)
Denis Hölscher (2. Mannschaft)
Ismael Beckers (2. Mannschaft)
Erik Baumann (2. Mannschaft)
Stefan Schwinn (2. Mannschaft)
Gerrit Göcking (Laufbahnende)
Johannes Wesselmann (Ziel unbekannt)
Pierre Koczubik (Ziel unbekannt)