Westfalenpokal Frauen

Ibbenbüren trumpft groß auf


von Till Meyer

(09.08.16) Wer hätte das gedacht? Wohl die wenigsten, zumindest was die Höhe anbelangt, aber die Arminia aus Ibbenbüren machte mit dem Regionalligisten Germania Hauenhorst kurzen Prozess und setzte sich überraschend deutlich mit 4:0 (1:0) durch. „Mit dem Ergebnis hatten wir auch nicht gerechnet“, wunderte sich selbst Arminen-Coach Frank Schlichter etwas, aber war zugleich auch stolz auf die Leistung seiner Schützlinge: „Es war ein richtig gutes Spiel von uns.“

Auch wenn die Gäste aus Hauenhorst die ersten Minuten der Partie Oberwasser hatten, merkte man ihnen die Personalmisere an. So fehlte zum Beispiel Flügelflitzerin Nicole Schampera. „Bei uns sind zur Zeit viele im Urlaub oder haben aufgrund des Schichtdienstes kaum die Möglichkeit, am Training und den Spielen teilzunehmen“, haderte Germanen-Trainerin Anja Siegers und schob nach: „Wir stecken mitten in der Vorbereitung und diese läuft aufgrund der Personalsituation alles andere als optimal.“ Wie dem auch sei, die Gastgeberinnen zogen ihr Ding konsequent durch und lagen zur Halbzeit verdient mit 1:0 in Front (Melissa Steffen/39.). Allerdings hatte Ibbenbüren auch das Glück auf seiner Seite, denn Gästespielerin Lena Gosewinkel traf nur die Latte (20.) und Lena Wermelt verfehlte aus zwei Metern den Kasten (42.).

Nachgelegt

Ibbenbüren machte im zweiten Durchgang übrigens nicht den Fehler, einen Gang zurückzuschalten, sondern investierte richtig viel in dieses Spiel und hatte, abgesehen von den ersten Minuten nach Wiederanpfiff, die Kontrolle über Ball und Gegner. Großes Plus war sicherlich die Tatsache, dass es Schlichters Truppe exzellent verstand, die Räume im Mittelfeld zu verengen und so, wenn der Ball in Reihen der Gäste war, jegliches Kombinationsspiel im Keim zu ersticken. „Mir haben darüber hinaus besonders unser Spielaufbau und die Spielverlagerungen gefallen“, war Schlichter mit dem Auftritt seiner neuen Schützlinge voll einverstanden.

Die drei weiteren Treffer des Tages (2:0/3:0/4:0 – 62./67./82.) waren letztlich das Sahnehäubchen. Besonderer Hingucker war ohne wenn und aber das 3:0 durch Imke Eversmeyer, die frei vor Germanen-Schnapperin Anna Gehring die Variante des Lupfers wählte, anstatt den leichten Weg des Abspiels zu nehmen – die Option war im Übrigen doppelt vorhanden. „Da geht schon das Herz auf“, schwärmte Schlichter und meine damit sicherlich nicht nur diesen Treffer, sondern den Gesamtauftritt.

Arminia Ibbenbüren – Germania Hauenhorst     4:0 (1:0)

1:0 Steffen (39.), 2:0 Eversmeyer (62.),
3:0 Eversmeyer (67.), 4:0 Mikosch (82.)