Westfalenpokal Frauen

Zog mit Wacker nach 120 Minuten in die nächste Runde ein: Paula Funcke.

Der reine Wacker-Wahnsinn


von Till Meyer

(09.08.16) Wer es ist mit Wacker Mecklenbeck hält, dem dürfte am Sonntag in Minute 91 das Herz in die Hose gerutscht sein! Im Erstrundenspiel gegen Landesligisten BV Werther klingelte es nämlich in dieser Minute im Kasten der Wacker-Ladies. Es schien alles vorbei, doch die Truppe von Andre Frankrone bewies Moral, glich durch Kathrin Pels doch noch zum 1:1 (92.) aus und gewann letztlich zu zehnt das Kräftemessen hochverdient mit 4:2 (0:0/2:1) nach Verlängerung.

Die Rahmenbedingungen waren an diesem Tage für die Gäste aus Mecklenbeck, auch wenn sich dieser Thematik gerne bemüht wird, wirklich alles andere als optimal, denn mit Britta Stein und Lena Schmidtpeter fielen zwei Leistungsträgerinnen komplett aus und mit Tini Dircks und Pels nahmen zwei weitere zunächst nur auf der Bank Platz. Auch der Kunstrasenplatz war nicht nach dem Geschmack Frankrones: „Der Platz war klein, alt und rutschig.“ Folgerichtig entwickelte sich auch kein berauschendes Spiel, da es die Gäste versäumten, die volle Breite des Platzes zu nutzen und stattdessen immer wieder den Weg durch die enge Mitte wählten. „Da fehlten einfach die Flanken und Diagonalbälle“, bestätigte auch Wackers-Übungsleiter.

Spektakuläre Schlussminuten

Der Landesligist hingegen spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten gut mit und suchte sein Glück über Konter und Standards. Apropos Standards: Einer dieser ruhenden Bälle schockte dann auch Wacker, denn in Minute 91 nickte Jasmin Kreiensiek das Spielgerät im Anschluss an eine Ecke zum 1:0 für die Gastgeberinnen in die Maschen. „Die Mannschaft hat sich danach aber nochmal aufgerafft“, war Frankrone erleichtert. Viel Zeit blieb seiner Truppe dafür zwar nicht, aber auch die Wenige reichte! Ein langer Schlag von Wackers Teresa Holtmann wird zur Ecke geklärt, die Marie Seppelt auf den zweiten Pfosten schlägt und punktgenau Pels` Kopf findet – der 1:1-Ausglich auf den letzten Drücker (92.).

Torreiche Verlängerung

Obwohl Wacker die letzten neun Minuten der Verlängerung nur noch zu zehnt agierte – Dircks musste angeschlagen das Feld verlassen – setzte sich die Truppe letztlich verdient durch und das obwohl Pels sich  den Luxus erlaubte, in der 107. Minute einen Handelfmeter zu verschießen. „Wer will es ihr verübeln? Sie hat drei Buden gemacht“, nahm es Frankrone gelassen. Die Führung seiner Mädels fiel zwar aus leicht abseitsverdächtiger Position (2:1 Pels/103.), aber auch solche Dinger zählen eben. Die letzten Zweifel am Weiterkommen waren dann mit dem 3:1 durch abermals Pels (111.) vom Rasen gewischt. Da spielte es auch keine Rolle mehr, dass Werther durch einen Sonntagsschuss auf 2:3 verkürzte (118.). „Es war ein intensives Spiel und wir haben noch einiges vermissen lassen, aber wird sind weiter“, bilanzierte Frankrone nach 120 Minuten.

BV Werther – Wacker Mecklenbeck     2:4 (0:0/1:2) n.V.
1:0 Kreiensiek (90.+1), 1:1 Pels (90.+2),
1:2 Pels (103.), 1:3 Pels (111.),
2:3 Wulfmeier (118.), 2:4 K. Grosse-Scharmann (120.)