U19-Aufstiegsrelegation

Lottes großer Schritt ist für Emsdetten „kein Weltuntergang“

Von Julian Schimmöller

(19.06.19) Für fast alle Teams im heimspiel-Land ist schon lange Sommerpause, nicht aber für die U19-Mannschaften der Sportfreunde Lotte und von Emsdetten 05. Und das hat einen erfreulichen Anlass: Beide Mannschaften wurden Kreismeister (Lotte im Fußballkreis Tecklenburg, Emsdetten im Fußballkreis Steinfurt) und kämpfen deshalb in der Aufstiegsrunde um den Sprung in die Bezirksliga.

Am ersten Spieltag trafen die beiden Kontrahenten am Lotter Kreuz aufeinander, die Hausherren behielten mit 3:1 (2:0) die Oberhand und haben nun eine exzellente Ausgangslage im Kampf um den Aufstieg. Aber auch für Emsdetten ist die Niederlage, wie Trainer Fritz Puhle schildert, „noch lange kein Weltuntergang“.

Denn auch für die Jungs vom Wasserturm ist nach wie vor alles drin, wenn man einen Blick auf den Modus wirft: Lotte und Emsdetten kämpfen in einer Vierergruppe mit dem TuS Viktoria Rietberg sowie der SpVg Oelde um zwei Aufstiegsplätze. An insgesamt drei Spieltagen tritt Jeder gegen Jeden an. Dementsprechend steht Emsdetten nun zwar schon etwas unter Druck, hat es mit zwei Siegen aus den verbleibenden zwei Partien aber noch selber in der Hand. „Das wissen die Jungs auch, deshalb war nach der ersten kurzen Enttäuschung die Stimmung auch direkt wieder gut“, blickt Puhle schon wieder nach vorne.

Tore nach Standards und Fehlern

Etwas ärgern taten sich die Emsdettener über die Niederlage in Lotte dennoch, es war mehr drin: „In der ersten Hälfte war Emsdetten fußballerisch besser“, sah Lottes Coach Andy Steinmann einen guten Auftritt der Gäste.

Zwingende Chancen waren jedoch hüben wie drüben Mangelware, die Nervosität war auf beiden Seiten spürbar. Wie es dann in solchen Duellen ist, entscheiden oft Kleinigkeiten, in diesem Fall die Torhüter: Gästekeeper Tom Bröcker ließ einen Halbfeldfreistoß genau vor die Füße von Sportfreunde-Kapitän Armin Tonn klatschen, der dankend annahm (13.). Beim 2:0 verursachte Bröcker dann etwas ungestüm einen Foulelfmeter, den Mika Becker sicher zum 2:0 für die Hausherren verwandelte (44.).

In Halbzeit zwei zeigte sich dann ein ähnliches Bild: Emsdetten hatte mehr den Ball, Lotte stand hinten sicher. Zumindest bis kurz vor Schluss: Ebenfalls nach einem Halbfeldfreistoß kam Emsdetten durch Mika Krakor zum Anschluss (84.). Das brachte nochmal Feuer in die Partie, die Sportfreunde ließen aber letztlich hinten nichts anbrennen. Quasi mit dem Schlusspfiff machte Joker Felix Tillmann nach einem Tempogegenstoß dann alles klar für die Hausherren (90.+4).

Macht Lotte schon alles klar?

Und so können die Sportfreunde möglicherweise schon am zweiten Spieltag den Aufstieg perfekt machen. Für Lotte geht es am kommenden Sonntag gegen Rietberg, dass sein erstes Spiel in Oelde ebenfalls gewinnen konnte, allerdings mit 3:2 denkbar knapp.

Die Sportfreunde genießen erneut Heimrecht, weshalb Steinmann sagt: „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen! Wir spielen zuhause und haben nicht den ganz großen Druck, das wollen wir nutzen.“ Steinmann hat Rietberg beobachtet und ein offensivstarkes Team ausgemacht, dem in der Schlussphase jedoch etwas die Puste ausging. Mit einem Sieg und einem Unentschieden im Parallelspiel zwischen Oelde und Emsdetten wäre Lotte bereits sicher durch, so oder so wäre den Sportfreunden mit sechs Punkten der Aufstieg wohl kaum noch zu nehmen.

Anders ist die Ausgangslage naturgemäß für die Nullfünfer: Im Heimspiel gegen Oelde sollte ein Sieg her, dann wäre weiterhin alles möglich. Auch ein Unentschieden könnte aber je nach Ausgang der Parallelpartie schon helfen, die Lage ist also bei weitem nicht aussichtslos. Und so sagt Puhle auch: „Wir dürfen nicht von Beginn an stürmen, sondern müssen mit Bedacht spielen.“ Über den Gegner will Puhle sich in den kommenden Tagen noch genauer informieren, will dem aber auch nicht zu viel Bedeutung beimessen. „Wir müssen auf uns gucken“, weiß er, worauf es ankommt.

VfL Sportfreunde Lotte – SpVg Emsdetten 05 3:1 (2:0)
1:0 Tonn (13.), 2:0 Becker (FE, 44.)
2:1 Krakor (84.), 3:1 Tillmann (90.+4)