Hiltrup bindet Carsten Winkler langfristig


von Mario Witthake

(12.01.16) Der TuS Hiltrup hat Carsten Winkler als Trainer verpflichtet und ihn gleich mit einem Vertrag über drei Jahre ausgestattet, der ab dem 1. Juli gültig ist. "Das ist eine langfristige Entscheidung, die wir ruhigen Gewissens getroffen haben", erklärt Rolf Neuhaus. Der Sportliche Leiter des Westfalenligisten hatte nach der im Dezember bekannt gewordenen Trennung von Martin Kastner den 36-jährigen Winkler von Anfang an favorisiert. Am vergangenen Wochenende war die Entscheidung für den B-Lizenz-Inhaber, der aktuell Landesliga-Tabellenführer BSV Roxel coacht, gefallen. Der TuS-Vorstand winkte am Montagabend final durch.

Winkler kommt nach Hause. 15 Jahre lang kickte er in Hiltrup, elf Jahre lang war er Jugendtrainer im Verein. "Als er dann nach Rinkerode gegangen ist, hatten wir immer ein Auge auf ihn", sagt Neuhaus. "Wir konnten feststellen, dass er auch im Seniorenbereich gute Arbeit leistet und Erfolg hat." Dass die Wahl nach vier Jahren unter Martin Kastner nun auf Winkler fallen würde, war insofern keine Überraschung. "Wir kennen uns gegenseitig. Er weiß, was bei uns läuft und was nicht läuft", so Neuhaus. Deshalb habe man dem in Rinkerode wohnhaften Trainer einen so großen Vertrauensbonus gewährt.

Für Carsten Winkler war es nicht einfach, vom BSV Roxel loszulassen. Er folgte zur Saison 2014/15 auf Gundolf Lorenz und hatte auf Anhieb ein gutes Standing im Klub und bei der Mannschaft. Nach dem fünften Platz im Vorjahr grüßt Winkler mit seiner Mannschaft von der Spitze der Landesliga. Gut ein Dutzend Spieler hat er im Sommer geholt, das Team geformt und ihr eine Perspektive verschafft. Dennoch war der Reiz, in seinem Verein zu arbeiten, äußerst verlockend.

"Gundolf kann mich anrufen"

Hiltrup bekommt einen jungen, taktisch versierten und in und um Münster geschätzten Trainer. Carsten Winkler bringt die nötige Lockerheit und einen entsprechenden Führungsstil mit, um ein Ensemble hochveranlagter Fußballer, wie man es in Hiltrup vorfindet, zum Erfolg zu führen. Der BSV Roxel verliert einen Mann mit vielversprechender Perspektive. Trost spendet Rolf Neuhaus. Er habe viele nette Gespräche geführt mit Leuten, die sich beim TuS vorgestellt haben. "Es ist doch schön für Roxel, jetzt einen Trainer zu suchen. Es sind viele gute Trainer auf dem Markt. Gundolf Lorenz kann mich gerne anrufen."

Vermutlich wird Lorenz diese Option nicht wahrnehmen. "Wir haben unsere eigenen Ideen", sagt der Sportliche Leiter in Roxel, der innerhalb der nächsten Wochen einen neuen Trainer präsentieren will.

"Wir verlieren einen Trainer, der hervorragende Arbeit leistet. Das tut auf der einen Seite weh, auf der anderen Seite muss man ihm das auch gönnen", sagt Lorenz. Er weiß: Die wirtschaftlichen Bedingungen, die Jugendabteilung und die allgemeine Infrastruktur, das alles ist in Hiltrup attraktiver als in Roxel. Lorenz weiter: "Das ist ein Gesamtpaket, das passt. Einem jungen aufstrebenden Trainer darf man diesen Weg nicht verbauen." Das hätte der BSV ohnehin nicht können, weil Winklers Vertrag am 30. Juni ausläuft. Einen Tag später tritt er offiziell in Hiltrup an.