Witali Ganske (v.) und der SuS Neuenkirchen grooven sich langsam ein.

"Normal kann der nicht..."


Von Fabian Renger

(22.09.19) Sorry, tut uns Leid, aber wir müssen einen Text zum SuS Neuenkirchen schreiben und einmal mehr mit Malte Nieweler beginnen. "Normal kann der nicht", sagte beispielsweise dessen Coach Nelson da Costa nach dem 2:1 (2:1)-Sieg gegen GW Nottuln über sein Biest in der Offensive. "Man könnte sagen: Nottuln hat gegen Nieweler verloren", wusste auch Jens Niehues, Nottulns Coach, wer der Matchwinner war. Aber, Halt, Stop: Fußball ist ein Mannschaftssport. "Es ist ja nicht nur Nieweler, der das Spiel gewinnt", stellte da Costa noch klar. Wohlwissend, dass Nieweler schon was auf dem Kasten hat.

Nach 40 Minuten erzielte er erst den 1:1-Ausgleich, vier Minuten später zeigte er dann endgültig allen, was er drauf hat. Der SuS spielte einen Freistoß kurz aus und Nieweler nahm Maß - das Geschoss passte oben recht im Knick. Wir wissen nicht, ob GWN-Torwart Malte Wilmsen nun erstmal ein Fall für den Ohrenarzt ist. Das hat gedonnert. Normal kann der wohl wirklich nicht, dieser Nieweler...

Neuenkirchen gut drin

Das waren beide Neuenkirchener Hütten des Tages in der besten Phase des SuS. "Da hatten wir mehr vom Spiel", lobte da Costa. Die anfänglichen Probleme, die rechte Abwehrseite respektive Nottulns linke Angriffsflanke unter Kontrolle zu haben, waren zu dem Zeitpunkt längst nicht mehr so gravierend, die Balleroberungen klappten. Auch der Wille stimmte. Neuenkirchen war da.

Und Nottuln? Das wollte anfangs nicht. Zwar führte der Gast nach 25 Minuten durch Fabian Schöne, aber irgendwie war das nicht so ganz das Spiel der Baumberge-Gang. Die wirkte müde und träge. "Wir waren nicht so bereit, die Räume zu erlaufen," berichtete Niehues.

Nottuln zieht die Zügel an

Das besserte sich im zweiten Durchgang sichtbar. Beim SuS stimmte es nicht mehr. Die Laufwege der Hausherren waren zu weit, die Linien zu weit auseinander gezogen. Nottuln hingegen spielte sich den Gegner zurecht und irgendwann müde, hatte den Ball, ließ ihn gut zirkulieren und kam zu Torchancen. Korrektur: Zu reihenweise Torchancen. Doch egal, ob es Felix Hesker, Lars Ivanusic oder Dickens Toka probierten: Es hat einfach nicht sollen sein. "Uns fehlte das Spielglück", befand Niehues. Mal war ein Fuß dazwischen, mal das Visier nicht scharf gestellt, mal der erste Kontakt nicht sauber genug. Es gibt so Tage... "Es ist enttäuschend. Heute war viel mehr drin - auch mehr als nur wenigstens ein Punkt", zuckte Niehues hilflos mit den Achseln.

Kollege Da Costa war derweil glücklich. Der dritte Sieg in Folge, in den vergangenen drei Ligaspielen gab es nur drei Gegentore. Das klingt alles gut, auch der Rang im Mittelfeld der Tabelle ist ein gutes Zwischenergebnis - nach diesem miesem Saisonstart. Doch da Costa mahnte:"Wir sind noch lange nicht am Ende!" Und das klingt ja beinahe wie eine Drohung - schließlich haben sie ja den einen, der nicht normal spielen kann...

SuS Neuenkirchen - GW Nottuln 2:1 (2:1)
1:0 Schöne (25.), 1:1 Nieweler (40.)
2:1 Nieweler (44.)