"Gettert war überragend"

Von Nils Uhlig

(13.12.21) "Ich bin schon mit einem schlechten Gefühl aufgestanden", verriet TSV Hillentrups Trainer Sascha Kühn. Ein Grund war die schlechte Trainingswoche, bei der nur sechs Akteure auftauchten. Als dann morgens auch noch Mats Bönnemann mit einer Erkältung absagte, blieben nicht mehr viele Alternativen. Folgerichtig gewann der TSV Schloß Neuhaus auswärts mit 32:36 (14:16), auch weil Trainer Steffan erneut den gesamten Kader beisammen hatte.

"Anfangs waren wir noch gut dabei", hatte Kühn zunächst noch Hoffnung, dass ihn sein Gefühl trügen könnte. Denn nach 13 Minuten führte seine Mannschaft durch ein Tor des achtfach erfolgreichen Rückraumspieler Lennart Pieper mit 7:6. Trotzdem nahm Kühn in der Folge eine Auszeit. Danach lief aber erst einmal gar nichts mehr zusammen für die Hausherren. Zehn Minuten und ein 1:6-Lauf für Schloß Neuhaus später führten schließlich die Gäste mit 8:12 durch ein Siebenmetertor ihres stärksten Spielers Christian Gettert. Der Halbrechte war bis zum Spielende im Dutzend erfolgreich. Und so lobte auch sein Coach kurz und präzise: "Gettert war überragend."

Hillentrup läuft hinterher

Von nun an gaben die Gäste aus Paderborn den Ton an. Zwar kam Hillentrup mehrfach bis auf ein Tor heran, wie beim 14:15-Anschlusstor von Christian Beine. Ihm merkte man den Trainingsrückstand nach vierwöchiger Grippepause aber noch deutlich an. Quasi mit dem Pausenpfiff erhöhte Felix Czaja dann auch wieder auf 14:16. Auch im zweiten Durchgang legten die Gäste vor. Kühn versuchte taktisch alles, um das Spiel zu drehen, nahm mal Gettert in Manndeckung, mal einen der Schuster-Brüder, doch Schloß Neuhaus fand im Angriff immer wieder Lösungen.

Hillentrup schaffte zwar ein paar Mal im zweiten Durchgang den Ausgleich, wie beim 22:22 durch Florian Danger nach 40 Minuten – einzig die Führung sollte nicht gelingen. Als dann nach 47 Minuten bei den Gastgebern langsam aber sicher die Körner ausgingen, setzte die Steffan-Sieben erneut ab.

Gäste haben mehr Alternativen

Nach dem 30:33-Kracher von Gettert nach 55 Minuten setzte Kühn alles auf eine Karte und brachte für die Schlussphase den 7. Feldspieler. Als kurze Zeit später Pascal Boelhauve seine dritte Zeitstrafe sah, war das Spiel aber gelaufen. Schloß Neuhaus zog auf 31:36 durch Fabian Schuster weg. Da half auch das letzte Tor von Pieper nichts mehr. "Wir haben alles versucht, aber mit dem dünn besetzten Kader war nicht mehr drin. Schloß Neuhaus hatte mehr Alternativen. In der Besetzung ist das aber auch eine absolute Topmannschaft", lobte Kühn die Qualität des Gegners. "Wir haben den Kampf angenommen. Der Wille zum Sieg war 60 Minuten spürbar", freute sich Steffan über den dritten Sieg in Folge und Platz fünf.

Tore für Hillentrup: Tell Brüggemeier (9/5), Lennart Pieper (8), Robin Jährig (7), Nils Backhaus (3), Pascal Boelhauve (3), Florian Danger (1), Christian Beine (1).

Tore für Schloß Neuhaus: Christian Gettert (12/2), Felix Schuster (5), Fabian Schuster (5), Felix Czaja (5), Jonas Lessing (3), Laurenz Langer (2), Kai Malina (2), Nicolas Kuhlenkamp (2).