Kreisliga A2

Lette scheitert an sich selbst


Von Finn Bruns

(11.10.21) Was für ein wildes Hin und Her, das in der Schlussphase noch einmal eine entscheidende Wendung nahm, spielte sich denn da am Sonntag in Lette ab? Im Kellerduell zwischen Vorwärts Lette und GW Hausdülmen fielen sieben Tore, die Führung wechselte drei Mal und erst in der Nachspielzeit fiel die Entscheidung zugunsten der Grün-Weißen, die mit dem 4:3(2:2)-Auswärtssieg den ersten Dreier der Saison einfuhren. 

Schon früh zeigte Lette dem Gast aus Hausdülmen, wer hier der Herr im Hause war. Nach einer Ecke von Kevin Enns nickte Goalgetter Nick Richter zur Führung ein (5.). Doch Lette, das bislang erst einen Punkt ergattern konnte, wurde mal wieder durch seine eigenen Defensivfehler individuellen oder kollektiver Art geschwächt. Im Zentrum ließ man den Gast aus Hausdülmen gewähren und der Ball prallte irgendwie zu Daniel Jansen ab, der keine Schwierigkeiten hatte, Lukas Szeczepanski zu überwinden (16.).

Abel trifft per Freistoß

Fünf Minuten später bekam Hausdülmen einen Freistoß aus zentraler Position, etwa 16 Meter vom Tor entfernt, zugesprochen. Sebastian Abel trat an und verwandelte in die Torwartecke (21.). Hausdülmen hätte seine Führung in der ersten Halbzeit noch ausbauen können, doch wie es so ist, wenn man in der Saison bisher kein Spiel für sich entscheiden konnte, schlichen sich auch im Hausdülmener Spiel allmählich Fehler ein. Lettes Spielertrainer Tim Püttmann bediente mit einer Kopfballverlängerung Nick Richter, der zum erneuten Ausgleich einnetzte (42.). 

In der zweiten Halbzeit dauerte es ein wenig, bis das Spiel wieder Fahrt aufnahm, doch in der 56. Minute spielte Simon Besseler einen Ball über die linke Seite und setzte mal wieder Nick Richter in Szene, der Michael Johrden im Gästekasten tunnelte und die erneute Führung für die Hausherren besorgte. Nun passierte fast eine halbe Stunde wieder nichts, doch zum Spielcharakter passte es nur zu gut, dass Jan Moritz Frey erst den Ausgleich für die Hausdülmener erzielte, nachdem Lette mal wieder durch einen individuellen Fehler das Zentrum verloren hatte (87.) - und der eingewechselte Hausdülmener Patrick Strotmann nur wenige Minuten später mit einem sensationellen Schuss aus 30 Metern Entfernung den zu weit vor dem Tor stehenden Lukas Szeczepanski überlupfte (90+2.). Aus einem 2:3 wurde also innerhalb von fünf Minuten ein 4:3 aus Sicht der Gäste. 

Ein glücklicher Sieg 

"Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, ist der Sieg für uns glücklich", gab Gäste-Trainer Güven Sivgin zu, für ihn ist es jedoch auch eine ausgleichende Gerechtigkeit für die vorangegangenen Spiele. "Jetzt müssen wir eine Serie starten, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen". Tim Püttmann sah die Probleme bei seiner Mannschaft vor allem in der Defensive: "Da gibt es keine zwei Meinungen. Mehr als die Hälfte unserer Gegentore sind vermeidbar." Wenn selbst ein Dreierpack des Stürmers nicht zum ersten Saisonsieg reicht, ist vermutlich etwas an seiner Aussage dran. 

Vorwärts Lette - GW Hausdülmen     3:4 (2:2)
1:0 Richter (5.), 1:1 Jansen (16.),
1:2 Abel (21.), 2:2 Richter (42.),
3:2 Richter (56.), 3:3 Frey (87.),
3:4 Strotmann (90.+2)