Kreisliga A1

Westbevern hat "leider" Spezialisten


Von Alexander Wilshaus

(04.11.18) Auch wenn sich der SV Ems Westbevern und der TSV Handorf mit einem 1:1 (0:0) am Ende die Punkte teilten, war es laut Coach Christian Hölker eine gefühlte Niederlage für die Gäste: "Wir sind alle niedergeschlagen, auch wenn das Ergebnis in Ordnung geht." Stimmt, rein vom Spielverlauf wären drei Punkte für die Münsteraner vielleicht zu viel des Guten gewesen, doch "wenn einem mit der vorletzten Aktion der Sieg aus der Hand geschlagen wird, ist es besonders bitter." 

Noch dazu wäre es eine Belohnung für die 180-Grad-Wende, die die Handorfer im Vergleich zur Partie gegen die Eintracht (2:4) hinlegten, in der sie die bisher vielleicht schlechteste Saisonleistung boten. Die groben individuellen Fehler von letztem Wochenende waren größtenteils abgestellt und die Gäste ließen vor allem in der ersten Hälfte kaum Chancen des SV zu. Deren Trainingsleiter Andrea Balderi stimmte zu: "Trotz Überlegenheit haben wir nicht den Punch vor dem Tor gehabt." So ging es torlos in die Pause.

SV Ems übt sich in Geduld

Nach dem Seitenwechsel ließen die nominell favorisierten Hausherren sichtlich nach und leisteten sich schon kurz nach Wiederanpfiff einen dicken Schnitzer auf der 6er-Postion, Handorf lief durch und vollstreckte in Person von Lars Dohmen zum 1:0 (48.). "Wir haben in Halbzeit Zwei lange nicht so gut FUßball gespielt wie in den ersten 45 Minuten", gestand Balderi zu. Dennoch: "Wir haben bereits aus der Niederlage gegen Mauritz (6. Spieltag, Anm. d. Red.), dass wir ruhig bleiben und bis zum Schluss Geduld haben müssen." Die Zeit hätte sich aber fast für die zumeist tief stehende Gegenseite ausgezahlt: Jacob Hansen tauchte in der Endphase allein vor SV-Torhüter Christian Budde auf und hatte den Sieg für den TSV auf dem Fuß. Er legte sich den Ball allerdings zu weit vor und lupfte knapp am Kasten vorbei. 

Dann kam die Nachspielzeit und mit ihr mal wieder der Moment des Westbeverner Juwels Hannes John. Der legte sich die Kugel zum Freistoß aus rund 20 Metern zurecht und zwang Christopher Nientied im Tor dazu, sie mit den Fingerspitzen an die Latte zu lenken. Den Abpraller staubte Adrian König  zum spielerisch verdienten Ausgleich ab (90.+1). Für Balderi "ein Stürmer, der da ist, wo er hingehört". Große Anteile hatte aber unbestritten dem Freistoßschützen. Auch Hölker lobte ohne Umschweife: "Da haben die Westbeverner leider einen Spezialisten mit Hannes John." Vor dem mit Borussia und der WSU äußerst knackigen vorwinterlichen Restprogramm des TSV hat er gleichwohl keine Angst: "Ich glaube nach wie vor, dass wir gegen alle in dieser Liga was holen können."


SV Ems Westbevern - TSV Handorf   1:1 (0:0)

0:1 Dohmen (48.), 1:1 König (90.+1)