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Kreisliga A2

Wackers Karl Grosfeld marschiert hier durch die beiden Rinkeroder Max Groß (l.) und Simon Walbaum hindurch. Foto: Teipel

Kreisliga A2

Zwischen Meisterschaft und Höllenritt


Von Andreas Teipel

(21.05.18) Was aus diesem Spieltag werden würde, das konnte keiner wirklich ahnen. Als der SV Rinkerode bei Wacker Mecklenbeck als Tabellenführer beim Dritten antrat, da war zwischen Meisterschaft und Höllenritt für Rinkerode und seinen Trainer Roland Jungermann alles drin. Nach dem 1:1 (1:0) war es vielleicht ein bisschen von beidem. Denn mit einem Ohr beim Rivalen Bösensell, der in Nienberge lange Zeit ebenfalls über ein 1:1 nicht hinaus kam, schien Rinkerode seinen Vorsprung zumindest ausbauen zu können. Ein Tor mehr, und es wäre die sichere Meisterschaft geworden. Doch Bösensell spielte nicht mit, schoss in der 86. Minute den Siegtreffer und ist nun punktgleich mit Rinkerode Spitzenreiter der Kreisliga A2. Au Backe, das kann ja noch heiter werden ...

Machen wir an dieser Stelle mal die Spekulationskiste auf: Rinkerode und Bösensell liegen einen Spieltag vor Saisonende gleichauf. Punktgleichheit bedeutet ein Entscheidungsspiel. Das würde aber auch gleichzeitig bedeuten, dass dieses Spiel nur der erste von insgesamt vier Spielen wäre, bis entschieden wäre ob Rinkerode Meister wird und dann auch noch aufsteigt. Es gäbe also ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft gegen Bösensell, wenn beide ihre noch offenen Spiele gewinnen. Der Sieger dürfte dann am Entscheidungspiel um den Aufstieg gegen den Meister der anderen A-Liga, SG Telgte, spielen. Der Unterlegene müsste dann tatsächlich noch in einen Vergleich gegen einen Meister des Kreises Ahaus/Coesfeld - mit Hin- und Rückspiel. Wenn alles schief läuft, verliert Rinkerode (oder Bösensell) das Entscheidungsspiel um die Meisterschaft, dann ist eh alles zum Deibel.

Nochmal zum Kapieren:
1. Entscheidungsspiel um die Meisterschaft bei Punktgleichheit nach dem letzten Spieltag
2. Entscheidungsspiel des Siegers um den Aufstieg gegen den Meister A1, der Gewinner steigt auf, der Verlierer muss in 3.-4.
3. Entscheidungshinspiel um Aufstieg gegen einen Meister aus Ahaus/Coesfeld
4. Entscheidungsrückspiel um Aufstieg gegen einen Meister aus Ahaus/Coesfeld

So gesehen hat Rinkerode in Mecklenbeck sogar eine Niederlage kassiert, denn es kann nun nicht mehr aus eigener Kraft uneinholbar sein. 

Zum Spiel

Doch das hatte auch Gründe. Denn Rinkerode ging äußerst fahrlässig mit seinen Chancen um. Vor allem in der ersten Hälfte konnte Mecklenbeck von Glück sagen, dass der Rückstand nicht höcher als 0:1 ausfiel. Vor allem lange Bälle in die Spitze, wo Jan Hoenhorst (29 Saisontore) brachten die Mecklenbecker Abwehr immer wieder in Nöte. Warum Kai Fliß als rechter Innenverteidiger immer wieder allein gegen den bissigen Stürmer stehen musste, was schwer nachzuvollziehen. Wackers Rechtsverteidiger Martin Kleinberns schien in dieser Personalie keine Aktion zu haben. Taktik?

Wie auch immer: Hoenhorst vergab schon früh zwei ganz dicke Chancen. Zunächst war er über links steil- und durchgestartet (11.). Doch statt frei vorm Tor abzuschließen legte er auf den mitgelaufenen Nico Kreimer quer, übersah aber dessen Abseitsstellung. Riesen Massel für Wacker. Sechs Minuten später war er wieder über links frei zum Schuss. Den lange Diagonalball (nicht ganz leicht zu nehmen) erwischte er aber mit dem Schienbein, statt dem Spann. Ebenfalls richtig Sahne für die Platzherren. Später noch blieb er zweimal gegen zweiter Sieger gegen Wacker-Keeper Marius Schwitte. Rinkerode wollte einfach kein Tor gelingen. 

Denkste! In der letzen Minute der ersten Hälfte traf der Gast dann doch. Über links war Rinkerode schon wieder aktiv. Kreimer erhielt den Ball, drehte sich, schoss - und scheiterte an Schwitte, der den Ball an die Latte lenkte. Am Nachschuss aber war dann nichts mehr zu machen. Den versenkte Maximilian Groß mit Kusshand im Netz. Der Rückstand für Wacker war verdient, denn obwohl die Lila-Weißen spielerisch mithielten, war Rinkerode mit seiner Kontertaktik wesentlich gefährlicher. 

Allein es fehlt die Effektivität. Sonst wäre der Ausgleich für Wacker nach 50 Minuten nur eine Randnotiz gewesen. So aber war er eine Laus im Pelz des Tabellenführers. Denn zu dieser Zeit stand es im Bösensell-Spiel nur 1:1. Ein Sieg, und der Titel wäre klar. Woran es letztlich lag, dass Rinkerode zwar weiter Chancen  aber kein Glück hatte (60. Kreimer, 88. Pietsch) weiß man nicht. Zum einen stand Wackers Abwehr ordentlich, zum anderen fehlte Rinkerode der Killerinstinkt. So ging es bis zur 86. Minute.

Und dann kam die Info aus Nienberge. Bösensell hatte getroffen. In der Live-Tabelle lagen beide Titelanwärter wieder punktgleich an der Spitze. Auch Wackers Außenseiterchancen im Titelrennen platzten dadurch. Rinkerode versuchte alles, auch Wacker gab sich mit einem Remis nicht zufrieden. Doch es blieb bei diesem unsäglichsten aller Ergebnisse für die teilnehmenden Teams. Für die Zuschauer und Beobachter aber könnte dies der Beginn einer der dramatischsten Endspurte aller Zeit werden. Und betrachten wir den Entscheidungsmonsun doch mal so: In jedem Fall bleiben den Klubs unvergessene sportliche Momente mit Rekordkulissen-Garantie. Auch wenn es am Ende doch ein Höllenritt ist.

Wacker Mecklenbeck - SV Rinkerode     1:1 (0:1)
0:1 Groß (45.), 1:1 Hess (50.)

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