Kreisliga A2 MS

David Wendel (l.) ist nicht mehr Coach in Davensberg. Tino Grote (r.) übernimmt vorerst interimistisch. Foto: Privat

Wendel ist nicht mehr Davaren-Coach


Von Fabian Renger

(10.09.21) War es nun ein Rücktritt? Oder ein Rauswurf? Beide Parteien haben ihre eigene Betrachtungsweise der Dinge. Fakt ist jedenfalls: David Wendel ist nur wenige Monate nach seinem Amtsantritt nicht mehr Trainer von Davaria Davensberg. Am Donnerstag, wie uns Davarias Sportlicher Leiter Tino Grote am Freitag berichtet , habe Wendel von ihm die Botschaft der Beendigung der Zusammenarbeit übermittelt bekommen. Der Vorstand sei zu diesem Entschluss gekommen.

Was war vorgefallen? Bereits während der Vorbereitung hatte Wendel über einen Rücktritt nachgedacht, dies bestätigt uns der 24-Jährige heute. Seinerzeit ließ er sich dann doch zum Weitermachen überreden. Damals seien laut Grote eher kleinere, nebensächliche Unstimmigkeiten der Grund gewesen. Nicht weiter der Rede wert.

"Bis nach dem Mecklenbeck-Spiel hatte ich ein gutes Gefühl und uns auf einen guten Weg gesehen", sagt der Funktionär. Die Partie am ersten Spieltag ging auf äußerst unglückliche Art und Weise verloren. Bis zu 88. Minute führte Davensberg 1:0 - um dann noch 1:2 zu verlieren. Im Rahmen des Spiels bei BW Aasee II (0:2-Niederlage für Davensberg) seien dann am vergangenen Sonntag einige Dinge eskaliert, die erneut zu großen Unstimmigkeiten geführt hätten, so Grote weiter: "Da wurden Dinge von vielen Spielern an mich herangetragen." Er führte unzählige Telefonate in den Folgetagen und merkte: Eine Aussprache wird schwierig. "Es war eher die zwischenmenschliche Ebene, die nicht mehr gepasst hat." Das berühmte Binnenklima, das Innenverhältnis zwischen Trainer und Mannschaft war nicht mehr zu retten. Der Sportliche Leiter stellt aber klar: "David hat auch viele gute Dinge angestoßen!"

Wendel spricht von "viel Unzufriedenheit auf beiden Seiten"

Der Coach bezeichnet die Trennung indes als schade und spricht von "viel Unzufriedenheit auf beiden Seiten. Ich habe drei Spielern leider zu viel Einfluss überlassen, die dies nun im negativen Sinne genutzt haben." In Unfrieden oder Groll geht er aber nicht: "Ich wünsche dem Verein und der Mannschaft aber für die Zukunft alles Gute, sodass wir im Guten auseinander gehen."

Mit damals noch 23 Jahren wurde Wendel im Frühjahr als neuer Übungsleiter vorgestellt. Das schlug hohe Wellen. Es folgten u.a. Artikel bei fussball.de über den vielleicht jüngsten Kreisliga-Trainer Deutschlands und ein massiver XXXL-Umbruch innerhalb des Davaren-Kaders. Nach wenigen Wochen muss man konstatieren: Es hat einfach nicht gepasst, das kleine Experiment ist gescheitert. An den nächsten beiden Derby-Sonntagen (erst gegen den SV Herbern II, danach gegen den TuS Ascheberg) sowie unter der Woche im Kreispokal gegen Ostbevern wird Grote die Mannschaft interimsweise coachen. Fieberhaft sucht er aber natürlich jetzt nach einem Nachfolger.