Krombacher-Pokal

Paul Renfert-Deitermann (r.) behauptet hier den Ball vor Emmanuel Boryor. Die Gelmeraner hatten gegen wehrhafte Hausherren ihre liebe Müh. Foto: Teipel

Gelmers Zitterpartie am Häpper


Von Christian Lehmann

(23.08.21) Für Spiele wie diese ist der Ausdruck "Pokalfight" erfunden worden! Als Schiedsrichter Peter Gräler die Partie zwischen Grün-Weiß Amelsbüren und Grün-Weiß Gelmer abpfiff, hatten die Beteiligten erst einmal jede Menge auszudiskutieren. Zwei Platzverweise und jede Menge Hektik prägten die Schlussphase dieses intensiven Kreispokal-Erstrundenspiels, das der favorisierte Bezirksligist mit einem blauen Auge und 2:1 (2:1) für sich entschied.

"Das hätte ein entspannterer Nachmittag werden können, wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht", befand GWG-Coach Gerrit Göcking. Anders war trotz der Niederlage die Einschätzung von Amels-Coach Andre Frankrone: "Es war ein geiles Pokalspiel. Wir standen sehr gut, haben aber zu Beginn sehr ängstlich gespielt. Nach 20 Minuten haben wir uns echt gut reingearbeitet und ein Bombenspiel gemacht. Die zweite Halbzeit war eine Achterbahnfahrt. Letztendlich ist Gelmer verdient weiter gekommen, alles easy..."

Amels legt den Respekt nach 0:2 ab

In der Anfangshase schienen sich die Dinge eigentlich sehr ordentlich für die Gäste zu entwickeln. Mit einem sensationellen Timing beim Kopfball bugsierte Niklaas Houghton den Ball nach einer eigentlich nicht optimal getimten Flanke zum 0:1 ins Netz (14.), wenig später profitierte Maik Schmidt von einem Lapsus von GWA-Schnapper Lukas Wünnenmann. Nach dessen Fehlpass setzte er den Ball aus rund 20 Metern in die Maschen (0:2/21.). "Das hätte uns eigentlich Sicherheit geben müssen", kommentierte Göcking.

Das Gegenteil war der Fall. Yannick Lause vertändelte bei einem versuchten Lupfer im eigenen Strafraum den Ball gegen Simon Doms, dessen Querpass veredelte Jan-Hendrik Möller zum Anschlusstreffer.  (1:2/37.). Danach drückte Amels mächtig aufs Gas, Luca Zuch, Möller und Doms ließen richtig gute Möglichkeiten ungenutzt, ehe sich GWG mehr oder minder in die Kabine rettete. "Wenn's 2:2 zur Pause steht, kann sich Gelmer nicht beschweren...", meinte Frankrone.

Gelmers gute Phase nach der Pause

Göckings Ansprache in der Pause schien ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben, den Gelmer ging den zweiten Durchgang zunächst souveräner und konzentrierter an. Bei einem Pfosten-Freistoß von Akram El Koulali (75.) und mehreren weiteren Hochkarätern hätten die Gäste den Sack zumachen müssen. Hektik kam durch die beiden Platzverweise in der Schlussphase rein. Lukas Keeren sah nach einem Foulspiel an Isse Sander die Gelb-Rote Karte (74.), strittig war hierbei die erste Verwarnung, die nach Aussage von GWA-Coach André Frankrone eigentlich Zuch hätte sehen müssen. Auch Gelmer verließ den Platz nicht in Vollbesetzung, Marius Artinger sah die Rote Karte wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit, nachdem er im Zweikampf mit Max Leisgang aneinander geraten war (85.). "Von außen sah es heftig aus, ich konnte die Entscheidung schon nachvollziehen. Trotzdem war die Entscheidung ein bisschen unglücklich", kommentierte Göcking. 

Vor allem Emmanuel Boryor hätte die Amelsbürener noch ins Elfmeterschießen bringen können, der Stürmer stand in den Schlussminuten gleich dreimal aussichtsreich vor GWG-Schnapper Marcel Schmidt, traf aber die Kiste nicht (72./85./87.). Auch Tim-Luca Brünnemann brachte den ball nach Flanke von Doms nicht im Kasten unter (76.). Auf der Gegenseite verpassten Houghton, dessen Abschluss aus spitzem Winkel auf der Linie vereitelt wurde (77.) und Gerben Papenburg, der aus elf Metern über das Tor schoss (80.), die mögliche Entscheidung.

GW Amelsbüren - GW Gelmer     1:2 (1:2)
0:1 Houghton (14.), 0:2 Schmidt (21.),
1:2 Möller (37.)
Gelb-Rote Karte: Amelsbürens Keeren (74./wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: Gelmers Artinger (85./Tätlichkeit)