Greven glanzvoll, Lakenbrink genial

Von Christian Lehmann

(25.08.21) Die Saison hat noch nicht einmal richtig begonnen, da versetzt SC Greven 09 die Gegner in der Bezirksliga 12 bereits in Angst und Schrecken - und verzückt die eigenen Zuschauer. Zwei Tage, nachdem die Mannschaft von Marcel Pielage Vorwärts Wettringen aus dem Westfalenpokal gekickt hatte, musste  nun der nächste Landesligist im Wettbewerb auf Kreisebene dran glauben. Souverän und hochverdient setzten sich die Männer aus der Schöneflieth mit 3:0 (1:0) durch - und das, obwohl der Coach auf insgesamt neun (!!!) Positionen im Vergleich zum Sonntag gewechselt hatte.

Bei allem Ärger über das Ausscheiden und die Leistung der eigenen Mannschaft outete sich Gästecoach Benjamin Siegert als Greven-Fan: "Wir haben wieder nicht unseren besten Tag gezeigt und sind verdient ausgeschieden. Man muss ganz klar sagen, dass sie in allen Belangen besser waren.  Ich würde mich freuen, wenn wir sie in der nächsten Saison in der Landesliga sehen und denke, dass sie auch dort eine gute Rolle spielen würden. Ich würde mein ganzes Geld darauf verwetten, dass sie in dieser Saison maximal fünf Punkte liegen lassen."

Pielage: "Es war eindrucksvoll"

Sein Gegenüber Marcel Pielage nahm das Lob gerne an. "Fünf Punkte, das sind ganz schön viele", flachste er, um dann doch etwas zu bremsen. "Wir würden uns auch gerne in der Landesliga sehen, aber dafür müssen wir schon noch ein bisschen ackern. Es war eindrucksvoll, wir haben aktuell eine top Fitness und Mentalität, dabei spielen wir auch noch echt guten Fußball. Wir haben hochverdient auch in dieser Höhe gewonnen." 

Von der ersten Minute an verhielten sich die Hausherren nicht wie ein Außenseiter, sondern pressten vorne hoch an und stellten den Gegner vor Probleme. Belohnt wurde der Einsatz in der 23. Minute, als Rasheed Aileru den Ball aus 25 Metern mit einer herrlichen Schusstechnik in den Knick beförderte - 1:0.

Klaas trifft nach "Rabona"-Vorlage

Das 2:0 in Durchgang zwei war dann sogar noch schöner. Der eingewechselte Bernd Lakenbrink beförderte den Ball nach einem Angriff über die linke Seite mit einem perfekten "Rabona"-Trick aus vollem Lauf zu Christopher Klaas, der am zweiten Pfosten stehend sein ersten Pflichtspiel-Tor für den neuen Klub erzielte (76.). "Wenn's läuft, dann läuft's eben", kommentierte Pielage. "Schade, dass diesmal eure Kamera nicht dabei war." Den Treffer zum 3:0-Endstand markierte Nicolas Kriwet, der nach einem tiefen Laufweg von Patrick Fechtel dessen Querpass veredelte (90.+1). 

"Wir hätten noch stundenlang spielen können und hätten kein Tor gemacht", meinte Siegert. Ganz chancenlos war sein Team allerdings nicht, denn selbst die Grevener Supermänner offenbarten bei dem einen oder anderen langen Ball leichte Schwächen. Die beste Gelegenheit ließ Stürmer Daniel Krüger bei einem Schuss ans Außennetz liegen (82.), auch Patrick Sobbe, Michael Schulte und Robin Schwick näherten sich dem gegnerischen Kasten an. Das Manko: "Wir treffen vorne das Tor einfach nicht und stehen hinten nicht kompakt genug. 23 Gegentore in der Vorbereitung sind definitiv zu viel", monierte Siegert.

SC Greven 09 - SV Herbern     3:0 (1:0)
1:0 Aileru (23.), 2:0 Klaas (76.),
3:0 Kriwet (90.+1)