Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga: Adler Buldern - Concordia Albachten

Das war nichts: Souly Jassab (am Boden) und Albachten unterlagen Buldern 0:1, weil Jan Humberg (v.) das Tor des Tages erzielte.

Vorteil Buldern zur Halbzeit


Von Justus Heinisch und Mario Witthake

(05.06.17) Kampf und Wille auf der Bulderner Seite - eine gesundheitlich angeschlagene Mannschaft auf Albachtener Seite. Im Relegations-Hinspiel zum Aufstieg in die Bezirksliga unterlag Concordia Albachten überraschend, aber verdient mit 0:1 (0:1) bei Adler Buldern. Doch noch ist für den A-Liga-Meister aus Münster alles drin. Am Donnerstag um 18.45 Uhr steigt das Rückspiel in Albachten.

Die Concordia erwischte den besseren Start ins Spiel. Und das, obwohl die Hälfte der Stammspieler angeschlagen auf dem Acker standen und der etatmäßige Rechtsverteidiger Steven Meyer sogar zu Hause das Bett hütete. Eine Grippewelle geht durch die Truppe. Das wollte Trainer Jens Truckenbrod allerdings nicht als Entschuldigung gelten lassen, zumal auf der anderen Seite mit Adler Buldern sich eine zu Beginn komplett verunsicherte Mannschaft präsentierte, die noch deutlich mit den Nachwehen der 0:6-Pleite vom vorangegangenen Relegationsspiel gegen TuS Wüllen zu kämpfen hatte.

Die erste dicke Chance der Partie hatten die Adler: Nach acht Minuten grätscht der sonst sichere Dominik Volmer an der Murmel vorbei. Schnell gelangt der Ball auf die linke Bulderner Seite. Jan Humberg wird von Kevin Drees freigespielt, läuft auf den leeren Kasten zu und Maximilian Jonitz fährt gerade so noch seine Tentakeln aus - Ecke. Das war der Wachmacher für die Hausherren. Nun zeigten sie ihr typisch kampfbetontes Spiel und stellten die Albachtener Räume oft zu.

Kaum Akzente über die Außenbahnen: Rouven Kievit (r.) hatte einen schweren Stand gegen Leon Rademacher.

Humbergs Wahnsinnsschuss

Ab jenem Moment ging es etwas ruppiger zu. Albachten setzte seine spielerischen Mittel nicht ein, agierte vor allem über die Außenbahnen zu zögerlich. Nur nach einem Standard brannte es lichterloh im Adler-Strafraum. Max Heimsath brachte einen Freistoß scharf in die Mitte, wo Volmer mit dem Hinterkopf an den Ball kam. Haarscharf verfehlte die Kugel den Kasten (30.). Buldern setzte selbst gerne auf Flanken, die Volmer und Co. weitestgehend klären konnten. Doch trotzdem hatten die Adler das Spiel in der Kralle.

Jens Truckenbrod, an der Seitenlinie ein wütender Trainer der Concordia, hätte ein 0:0 wohl gerne mit in die Pause genommen, aber wenige Minuten vor dem Pausenpfiff hatte Bulderns Kapitän Jan Humberg seinen großen Auftritt: Nach einem langen Einwurf von Innenverteidiger Marco Püth und anschließendem Gewusel klärte Albachtens Hintermannschaft den Ball nicht richtig. Humberg, der circa 35 Meter vor dem Tor stand, legte sich den Ball zurecht, guckte kurz hoch und schoss den Ball mit Vollkaracho ins Netz. Ein Schuss wie ein Strich und gleichzeitig die Führung (38).

Geschockte Albachtener

Trotz der Pause wirkte Albachten nach Wiederanpfiff etwas geschockt von dem Rückstand. Auch wenn die Gäste einige Nadelstiche nach vorne setzten, waren es die Bulderner, die mehr auf die Kette bekamen. Wie zum Beispiel nach 55 Zeigerumdrehungen: Leon Rademacher spielte einen Pass in die oft beschworene Schnittstelle, wo Omar Mustapha bereitstand. Er lief alleine auf Jonitz zu, umspielte den Keeper, löste erste Jubeltrauben auf der Bank aus und vertändelte den Ball trotzdem noch. Au Backe, Albachten.

Die Gäste versuchten viel, aber irgendwie stand immer ein Bulderner seinen Fuß dazwischen. Kurz nach der Riesenmöglichkeit erspielte sich Adler das nächste dicke Ding: Wieder kriegt Mustapha einen Pass. Diesmal versuchte er Jonitz zu überlupfen. Dies gelang ihm auch, doch die Latte stellte sich dem 2:0 in den Weg (62.).

Omar Mustapha (l.) tauchte zweimal gefährlich vor das Concorden-Tor auf, verschonte aber Max Heimsath und Marcel Sladek (r.) mit einem weiteren Gegentor.
Abgemeldet bei Goran Mikic (l.) und teilweise verhöhnt von Gegenspielern und Zuschauern: Concordias Dribbler Armen Tahiri.

Truckenbrod hat die Faxen dicke

Während Truckenbrod am Rand brodelte, war bei seiner Mannschaft die Luft scheinbar raus. Erst in den Schlussminuten wachten die Concorden etwas auf. Der von seinen Gegenspielern für seine missratenen Einlagen verhöhnte Armen Tahiri kam mit dem Kopf an eine Flanke, der Ball kullerte Richtung Netz. Aber Adlers Keeper David Sondermann, der eigentlich schon geschlagen am Boden lag, raffte sich auf und klärte den Ball auf der Linie. Und dann war Schluss: Buldern 1, Albachten 0.

Geladen bis zum Gehtnichtmehr war Albachtens Trainer Jens Truckenbrod: "Mit so einer Körpersprache kannst du nicht in ein Entscheidungsspiel gehen. Mehr möchte ich nicht sagen. Wenn ich noch mehr sage, würde ich das hinterher bereuen."

Frust auf der einen Seite, Lust auf der anderen. Etwa Bulderns Co-Trainer Norman Witteck schwebte im siebten Himmel: "Wir haben zum Glück umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben: Zeigen, dass das Spiel gegen Wüllen ein Ausrutscher war und Kampf und Einsatz bringen. Wir wissen aber auch, dass am Donnerstag noch eine ganz harte Arbeit auf uns wartet."

Adler Buldern - Concordia Albachten     1:0 (1:0)
Adler: F. Püth - Krzeminski, Mikic, M. Püth, Saalfeld (90.+2. Dresemann) - J. Humberg (83. Witteck) - Rademacher, Klaas, Drees - Mustapha, N. Humberg
Albachten: Jonitz - Sladek, Volmer, Heimsath, Kievit - Ribeiro, Atalan, Eshold (79. Jülkenbeck), Rehne - Jassab (74. Humbert), Tahiri
Tor: 1:0 J. Humberg (38.)