Sieger Löti Cup 2017: SC Sprakel

Sören Weßling pariert hier noch glänzend...
...gegen den perfekt platzierten Freistoß von Steffen Kötter war er allerdings machtlos.

Zwischen Elfmeterschießen und Traumtoren


Von Felix Ritzmann

(31.07.17) Die Personalsorgen hatten am Finaltag des 8. Warsteiner-Löti-Cups nicht abgenommen, bei der Dritten von Saxonia Münster war es sogar so schlimm, dass sie nicht genug Spieler hatten und absagten. Dadurch verzögerte sich der Turnierbeginn bis zum zweiten Spiel um 16 Uhr, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat. Wenigstens einen Vorteil hatte das ausgefallene Spiel: der Platz war sowieso schon heftig lädiert, ein Spiel mehr hätte das Finale wohl zu einem sehr schwierigen Kick verkommen lassen.

Fürs Spiel um Platz 3 vermisste Borussia Münster II dann zwei Spieler und musste so von Anfang an mit nur zehn Mann auftreten. Trotzdem gelang es Danny Banach nach einem Absprachefehler in der Dyckburger Defensive in der 15. Spielminute den Führungstreffer zu erzielen. Das frühe Gegentor weckte dann vorher ziemlich desorientierte Dyckburger auf, die von da an sehr viel aggressiver agierten. Nur sechs Minuten später zahlte sich der frische Elan aus, als Kapitän Tim Wassermann nach einer schönen Vorlage den Ausgleich erzielte. Mit dem Ausgleich wurde die Partie auch deutlich ruppiger, vor allem Borussen-Goalgetter Danny Banach musste einiges einstecken. Kurios: DJK-Stürmer Flavius Filipciuc verließ nach Meinungsverschiedenheiten mit seinem Team wütend den Platz.

Danny Banach als Matchwinner

In der zweiten Hälfte kam die Borussia dann tatsächlich deutlich besser ins Spiel, auch weil die Kommunikation im Dyckburger Team weiterhin nicht funktionierte. Gut zu sehen war das vor allem beim Tor der Borussia zum 1:2 durch Timo Fischer in der 67. Minute. Dyckburg gelang es nach einem Einwurf auf Höhe der Eckfahne nicht, eine vernünftige Zuordnung zu finden und so kam Timo Fischer sehr frei an den Ball, der sich nicht zweimal bitten ließ. In den Folgeminuten ließ sich die Borussia dann zurückfallen und konzentrierte sich deutlich mehr auf die Defensive, trotzdem sorgte ein Fehlpass für den Ausgleich durch Robert Smidt in der 77. Minute. 

Nachdem in der regulären Spielzeit kein Team gewonnen hatte, ging es ohne Verlängerung direkt ins Elfmeterschießen. Borussias Torwart Kai Knop, der durch permanentes Anpeitschen seines Teams und viele gute Paraden Aufmerksamkeit auf sich zog, wäre dabei beinahe zum Helden des Spiels um Platz 3 avanciert. Er hielt nämlich den ersten Elfmeter der Dyckburger und hätte beim vierten Elfmeter dann alles klar machen können, als er selbst an den Punkt trat. Leider machten ihm die Nerven einen Strich durch die Rechnung als er nur den Pfosten traf. Somit musste Danny Banach dann den Sack zumachen und sich zum Matchwinner krönen.

Zwei zufriedene Trainer

Nach dem Spiel zeigten sich beide Trainer zufrieden. "Als Trainingseinheit für das Team war das Turnier super und bei den ganzen Personalproblemen ist ein dritter Platz ein Ergebnis, dass wir gerne mitnehmen.", erzählte Borussia-Trainer Jürgen Hellwich. Auch Andreas Bieling war trotz der knappen Niederlage zufrieden: "Das Spiel war okay und ich glaube, dass es uns bei der Teamfindung gut geholfen hat. Da beide Teams ersatzgeschwächt waren, geht das Ergebnis aber in Ordnung."

Ein ganz anderes Niveau konnten die Zuschauer kurz danach in der Finalpartie bestaunen. Der SC Sprakel und der SV Ems Westbevern II konnten weitestgehend ohne personelle Sorgen auftreten. Das machte sich auch beim Tempo der Partie bemerkbar. Die Spieler kommunizierten deutlich mehr und es traten weniger Absprachefehler auf. Spürbar besser ins Spiel kam allerdings Sprakel, die einen fast schon absurden Druck auf Westbevern aufbauten. Max Ahlert vom SC Sprakel hatte früh im Spiel schon die Führung auf dem Fuß, als er in der dritten Minute an einem Pass von Nils Ohmen vorbeirutschte. Kurz darauf machte Jannik Frie seine Sache dann besser und übertölpelte Andre van Bergerem im Tor der Westbevener mit einem sauberen Lupfer. Fünf Minuten später dann das erste von zwei Westbevener Traumtoren: Sebastian Bisping zog auf Höhe der Grundlinie einfach mal ab und der Ball senkte sich durch die Vegetation über dem Tor hinter dem Sprakeler Keeper Sören Weßling ins Netz. Der Treffer kam so unerwartet, dass sogar die Spieler von Westbevern einen Moment brauchten, um zu realisieren, dass sie gerade ausgeglichen hatten. Bis zum Ende der ersten Hälfte wurde das Spiel dann vor allem deutlich ruppiger und Sprakel wie auch Westbevern gingen teilweise doch recht heftig auf den Körper. An der Stelle muss man allerdings auch die Leistung von Schiedsrichter Bernhard Haarmann loben, der die Partie gut im Griff hatte. In der 24. Minute entschied er so auch korrekt auf Foulelfmeter für Sprakel, den Till Görges sicher versenkte.

Zerfahrene zweite Hälfte

In der zweiten Hälfte ließ die Spielqualität dann deutlich nach. Schuld daran waren vor allem die Spielsysteme der beiden Teams. Zum einen spielte Sprakel fast nur noch lange Bälle, die sowohl durch die schlechte Platzqualität als auch durch die Westbevener Verteidigung gut verteidigt wurden. Die Westbevener spielten dafür zu kompliziert und zu langsam nach vorne. Der einzige Fehler, den sich die Westbevener Verteidigung in der zweiten Hälfte leistete wurde dann in der 50. Spielminute spielentscheidend: Torwart und Defensive sprachen sich schlecht ab und ein eigentlich gar nicht so riskanter Schuss von Jannik Frie trudelte zum 3:1 ins Netz.

Im Anschluss wurde das Spiel dann noch schlechter, Westbevern presste sehr aggressiv, konnte sich aber einfach nicht effizient genug gegen die Sprakeler Verteidigung durchsetzen. Erst ein brillant geschossener Freistoß in der 78. von Tim Müller, der den Ball unhaltbar in den rechten Winkel setzte, brachte wieder Leben aufs Spielfeld. Angesichts des drohenden Ausgleichs wurde Sprakel nervös und ließ sich zu vielen Fouls und teilweise recht unfairem Zeitspiel hinreißen, darunter z.B. auch ein absichtliches Handspiel um einen Angriff zu unterbrechen. Doch trotz einiger Chancen konnte Westbevern keinen Ausgleich mehr erzwingen und unterlag letztendlich mit 3:2. Christian Welling war mit seinem Team sehr zufrieden: "Es war ein absolut verdienter Sieg und eine gute Gelegenheit, um unsere neuen A-Jugendlichen ins Mannschaftsgefüge einzubinden."

 

Gruppen:

Gruppe I:

1. SV Ems Westbevern II 4:2 2 Sp. 4P
2. DJK Borussia Münster II 5:4 2 Sp. 3P
3. TSV Handorf II         2:5 2 Sp. 1P

Gruppe II:

1. SC Sprakel 5:0 2 Sp. 6P
2. SG DJK Dyckburg         2:2 2 Sp. 3P
3. TuS Saxonia Münster III 0:5 2 Sp. 0P

Spielplan:

Mittwoch, 19.07.17:
18:45 Uhr: SV Ems Westbevern II - TSV Handorf II     1:1
20:00 Uhr: SC Sprakel - SG Dyckburg     3:0

Samstag, 22.07.17:
16:00 Uhr: Borussia Münster  II - SV Ems Westbevern II     1:3
17:30 Uhr: TuS Saxonia Münster III - SC Sprakel     0:2

Mittwoch, 26.07.17:
18:45 Uhr: SG Dyckburg - TuS Saxonia Münster III     2:0
20:00 Uhr: TSV Handorf II - Borussia Münster II     1:4

Samstag, 29.07.17:
14:00 Uhr:
Spiel um Platz 5: TSV Handorf II - TuS Saxonia Münster III     (nicht stattgefunden)
16:00 Uhr:
Spiel um Platz 3: SG DJK Dyckburg - Borussia Münster III     2:2 (2:4 i.E.)
18:00 Uhr:
Finale: SV Ems Westbevern II - SC Sprakel     2:3