So wie hier Max Sobek (r.) boten die Mecklenbecker dem TSV und Benedikt Korte Paroli.

Handorf kommt mit blauem Auge davon


Von Sascha Keirat

(09.05.13) Erst in der 89. Minute gelang dem TSV Handorf der Treffer zum 1:1 (0:0)-Endstand bei Wacker Mecklenbeck II. Aus TSV-Sicht war der Punkt gegen starke Wackeraner letztlich glücklich. Anschließend hieß es für die Gäste: Warten auf das Ergebnis aus Greven.

Zwei Schüsse brachten die Handorfer über 90 Minuten auf das Tor von Florian Müsker, einer davon war ein Fallrückzieher von Jonas Kreutzer, der kurz vor Toreschluss zum 1:1 führte. Benedikt Korte hatte einen Einwurf von Sven Gaentzsch per Kopf verlängert, Kreutzer zeigte seine Klasse und netzte ein. Das Handorfer Poweplay der letzten halben Stunde wurde also belohnt, gleichermaßen war das Tor ein Schlag ins Gesicht der Hausherren, die insgesamt das bessere Team waren.

Von Beginn an zeigten sich die Gäste seltsam nervös, es unterliefen ungewohnt viele Fehlpässe, das Offensivspiel krankte an einigen Stellen. Daran hatte natürlich auch Wacker seinen Anteil. Denn die sehr defensive Grundordnung des TSV – oft war Kreutzer der einzige Mann in der Mecklenbecker Hälfte – bekämpften sie mit der gleichen Spielweise. Nur mit dem Unterschied, dass die Wacker-Gegenstöße mehr Gefahr mit sich brachten. So lief Stefan Lang in der 19.  Minute allein auf TSV-Keeper Julian Jung zu, der kam raus, doch Lang vertändelte. In der 22. Minute kam dann der starke Nils Möllers frei zum Abschluss, sein Versuch ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Aus der Distanz versuchte es Sebastian Heß, dessen Schuss knapp über die Latte streifte (32.).

Handorf verzeichnete bis zum Seitenwechsel keinen Schuss aufs Tor. Den mageren Auftritt  nahm Trainer Frank Busch auch zum Anlass, in der Pause zweimal zu wechseln und mehrfach umzustellen. Das brachte zunächst aber nicht den gewünschten Effekt, weiterhin agierte der Gast unsicher. In der 52. Minute passierte dann, was sich angedeutet hatte: Nach einem Freistoß von Heß kam Lang im Strafraum-Getümmel an den Ball und es hieß 1:0. Das spielte Mecklenbeck in die Karten, das jetzt auf Ballbesitz setzte und noch tiefer stand. In der 62. Minute bot sich die dicke Chance zum 2:0. Nach Zuspiel von Möllers scheiterte Julian Sandner aber aus sieben Metern an Jung.

Zohlen: "Ich muss den Hut ziehen"

Der TSV probierte alles, bis auf Halb-Chancen nach Standards sprangen aber keine klaren Abschlüsse heraus. Erst in der Schlussviertelstunde ging mehr, auch weil Wacker langsam die Kräfte verließen. Eine Großchance bot sich Tobias Jöhren in der 85. Minute, doch statt selbst abzuschließen, schickte er einen Pass ins Nichts. Als der Schlusspfiff langsam näher rückte, klingelte es dann doch noch. Nach Kreutzers Tor passierte aber nichts mehr.    

Busch kommentierte das Geschehen so: „Die Mannschaft hat heute einfach nicht zu ihrem Spiel gefunden. Erst in der letzten halben Stunde wurde es besser. Aber insgesamt war viel zu wenig Tempo drin und auch die vielen Fehlpässe waren untypisch für uns.“ Typisch für sein Team fand Wacker-Coach Mario Zohlen den Auftritt: „Irgendwie habe ich sogar damit gerechnet, dass die Jungs heute ein starkes Spiel machen, sie picken sich halt immer die Rosinen raus. Ich muss aber wirklich den Hut ziehen, das war ein respektabler Auftritt und die Jungs sind wirklich geknickt, dass sie den Sieg nicht über die Zeit gerettet haben.“

Wacker Mecklenbeck II – TSV Handorf     1:1 (0:0)
1:0 Lang (52.), 1:1 Kreutzer (89.)