Matevosjans Bärendienst


von Christian Lehmann

(20.10.14) Zur Halbzeit rieben sich die Zuschauer der B1-Partie zwischen dem SC Nienberge und GW Marathon verwundert die Augen. Nach einem schwachen Spiel der Gastgeber führten die Grün-Weißen doch tatsächlich mit 1:0 und hatten die dicke Überraschung vor Augen. Weil aber nach der Pause bei der Elf von Michael Menke die Kräfte nachließen und Andranik Matevosjan mit seiner Gelb-Roten Karte den Gästen einen Bärendienst erwies, kam der Favorit aus Nienberge doch noch zu einem standesgemäßen 6:1 (0:1)-Heimerfolg.

Matevosjan hatte in der 56. Minute für ein Foulspiel Gelb gesehen und sich vehement beschwert. Anschließend sah er zurecht die Ampelkarte. Was seinen spielenden Coach Menke zur Weißglut brachte: "Das geht gar nicht." 

Severin nutzt schwindende Kräfte

Zu diesem hatte Nienberge die Partie durch Treffer des zur Pause eingewechselten Daniel Lübbering (48.) und Romano Severin (54.) gedreht. Ein Eigentor von Simon Slaba machte den Gästen dann endgültig den Garaus (61.). Die schwindenden Kräfte bei den "Alten Herren" Marathons - mit Menke, Hassan Hodroj und Imran Nasir standen drei Mittvierziger im Kader - nutzte Romano Severin mit drei weiteren Treffern (73./77./88.) schamlos aus.

Im ersten Durchgang hatte Mohamed Osman Ali die Gäste überraschend in Front geschossen. Er spielte einen Doppelpass mit Andreas Schulze-Frenking, zog ab, und versenkte den zunächst abgewehrten Ball dann mit dem Kopf (34.). "Da haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht", lobte Menke. Anschließend habe sein Team dem Nienberger Druck aber nicht mehr standhalten können.

Bei SCN-Coach Volker Blaszyk überwog der Ärger über eine schwache Leistung in Durchgang eins: "Beide Mannschaften haben sich dazu hinreißen lassen, nichts zu machen. Da war kein Tempo drin, die Fehlerquote war viel zu hoch." Mit dem Auftritt im zweiten Durchgang konnte Blaszyk dann schon eher leben.

SC Nienberge - GW Marathon     6:1 (0:1)
0:1 Osman Ali (34.), 1:1 Lübbering (48.),
2:1 Severin (54.), 3:1 Slaba (61./ET),
4:1 Severin (73.), 5:1 Severin (77.),
6:1 Severin (88.)