Für ihn ist's gut gewesen als Trainer: Michael Baum

"Fußball ist nicht alles"


von Fabian Renger

(05.01.16) Michael Baum wird in diesem Jahr 55. Und damit hat er ein gutes Alter erreicht, um den Trainerjob ruhen zu lassen. "Dienstags, donnerstags, sonntags - das wird mir einfach zu viel", erklärt der Trainer von Fortuna Emsdetten. Am Ende der Spielzeit sagt er endgültig Adieu und beendet seine langjährige Trainer-Karriere.

"Ich bekomme das alles nicht mehr gebacken", gibt er offen und ehrlich zu. "Mittlerweile musst du so viele Kompromisse machen, da nimmst du auch einiges mit nach Hause." Er werde zukünftig höchstens noch als "Notnagel für maximal ein halbes Jahr" irgendwo zur Verfügung stehen, aber prinzipiell sei es das gewesen. "Fußball ist eben nicht alles", macht er seine Beweggründe nochmals deutlich. Sportliche Aspekte seien für diese Entscheidung nicht ausschlaggebend gewesen. 

Nachfolger in den kommenden beiden Wochen

Baum, der im zweiten Jahr die Fortunen coacht, steckt mit seiner Truppe derzeit zwar im Abstiegskampf fest, aber Vorstandsmitglied Ludger Brinkmann hätte auch im Falle eines Abstiegs mit ihm geplant. "Sportlich ist eigentlich alles okay. Wir hätten gerne noch ein weiteres Jahr mit ihm gemacht, egal, in welcher Liga", gibt dieser einen Einblick ins gute Vereinsklima. Kein Wunder: Die derzeitige Amtszeit ist bereits Baums insgesamt dritte bei Fortuna. "Ich werde auf jeden Fall noch zuschauen kommen, ich habe schließlich eine gute Verbindung zum Club", kündigt Baum daher wenig überraschend an.

Der Verein möchte nun innerhalb der kommenden beiden Wochen den neuen starken Mann präsentieren. Mit vier bis fünf Leuten sei man in Kontakt, mit einigen habe man auch schon Termine vereinbart. "Letztlich muss die Chemie passen und er muss natürlich auch bezahlbar sein", erläutert Brinkmann. Noch-Trainer Baum möchte sich da jedenfalls nicht einmischen und sich mit dem Klassenerhalt verabschieden, seine einzige Einschätzung zum Nachfolger:"Vielleicht muss jetzt auch einfach mal ein junger dran."