Mettingen fehlen zunächst die Ideen

Von Fabian Renger

(23.05.22) Schön, wenn sich Trainer mal einig sind. In der ersten Hälfte hätte Eintracht Mettingen überhaupt keine Ideen gehabt. Das sagte Falke Saerbecks Trainer Dragan Grujic nach dem 2:2 (0:1)-Remis in Mettingen. Tollkühne Behauptung? Oder absolut der Wahrheit entsprechend? Tatsächlich war's Letzteres. "So richtig prickelnd war das nicht", bestätigte Eintrachts Übungsleiter Michael Pötter den Eindruck des Trainerkollegen. Wenngleich er die obrige Aussage dann doch etwas entschärfte, denn: "Die Idee war grundsätzlich da." Immerhin: Doch was fehlte dann?

Mettingen wirkte sehr träge und behäbig im Spielaufbau, hatte wenig Tempo mit dem Ball. Die Hausherren hatten zwar mehrheitlich Ballbesitz, aber zumeist in ungefährlichen Regionen. "Das war alles unpräzise", so Pötter. Der letzte Pass und die Strafraumbesetzung waren derweil ebenfalls nicht sonderlich toll. Aber zu solchen Auftritten gehören auch immer zwei.  Falke erledigte seinen Job nämlich tadellos. Saerbeck stand im 4-4-2-System sehr sicher, verschob gut, verzeichnete vor allem durch den ziemlich auffälligen Jonah Böttcher immer wieder gute Durchbrüche nach vorne hin. Beim 1:0 war er beteiligt, als er eine scharfe Flanke vorher brachte, die Marius Stallfort am zweiten Pfosten erreichte von, von wo dieser einschoss (35.). Unverdient war die Pausenführung definitiv nicht.

Mettingen mit mehr Druck, doch Saerbeck erhöht zunächst

Dreimal wechselte Pötter zur zweiten Halbzeit aus. Mettingen kam gegen die weiter gut strukturierten Gäste mit deutlich mehr Druck aus den Katakomben. Was allerdings erst nicht viel half: Nach einer schönen Kombination mit Böttcher erhöhte schließlich Paul Riethues auf 2:0 (58.). "Wir haben verdient 2:0 geführt", so Grujic zufrieden, den die Leistung an die Partien gegen Büren und Lengerich erinnerte.

Allerdings brachte Saerbeck die jetzt quasi zu fünft angreifenden Gastgeber selbst wieder rein ins Spiel. Der unvernünftig gespielte Rückpass eines Saerbecker Innenverteidigers landete nicht beim eigentlich Adressaten Tim Hornschuh im Tor, sondern bei Mettingens Nicolai Schröer, der artig Danke sagte - 1:2 (79.). Danach wurde es hektisch. Mettingen wusste, dass Büren zurück lag und Riesenbeck nur ein Remis hielt. Zwei eigene Treffer fehlten, um sich die Aufstiegs-Chance zu dem Zeitpunkt zu bewahren. Zumindest eine Bude bekam die Eintracht noch hin. Levin Damer strammer Schuss endete im linken unteren Eck (90+1.).

Kurz danach hätte Damer sogar noch das 3:2 erzielen können, köpfte aber übers Saerbecker Gehäuse. Es blieb beim 2:2. Genutzt hätte das späte Siegtor eh nichts mehr, Riesenbeck erzielte ja noch den Lucky Punch in der Nachspielzeit und war so oder so durch. "Wir sind schon realistisch gewesen und konnten die Situation gut einschätzen", war Pötter die Enttäuschung zwar anzumerken, aber Luftschlösser hatte er im Vorfeld auch nicht gebaut. "Viel enttäuschender war schon unsere Leistung in diesem Spiel." Den Riesenbeckern gratulierte er natürlich zum Aufstieg.

Eintracht Mettingen - Falke Saerbeck 2:2 (0:1)
0:1 Stallfort (35.), 0:2 Riethues (58.)
1:2 Schröer (79.), 2:2 Damer (90+1.)