Quickies

Pedro Oelgemöller (l.) und SW Esch holten am Wochenende einen hart umkämpften 2:0-Derbysieg bei Arminia II. Oelgemöller erzielte auch das 2:0. Foto: Rolf Grundke/Rolfinaction

Eng, enger, Kreisliga B


Von Fabian Renger

(31.10.23) Im Keller brennt noch Licht. Sowohl Cheruskia Laggenbeck II als auch der SC VelpeSüd feierten am Wochenende wichtige Siege. Und damit haben wir ein kurioses und seltenes Bild ganz unten im Tableau. Schaut doch mal:
14. Cheruskia Laggenbeck II, 10 Punkte, 19:36 Tore (12 Spiele)
14. SC VelpeSüd, 10, 19:36 (12)
16. SV Halverde, 5, 19:36 (11)

Drei Teams haben unten also die identische Tordifferenz, zwei gar die identische Anzahl an Spielen und Punkten. Bekloppt. Einzig Halverde, dessen Spiel in Brochterbeck am Wochenende dem Wetter zum Opfer gefallen ist, fällt punktetechnisch aktuell ab.

Aber damit ist auch Fakt: Zwischen den beiden Tabellen-14. und dem SC Hörstel auf dem siebten Rang liegen ganze sechs Punkte. Der Fahrstuhl kann also rasant schnell nach unten fahren. Wie heißt es nochmal so schön im Phrasenschwein: Hier kann wirklich jeder jeden schlagen...

Gibt's da überhaupt noch ein Tabellenmittelfeld? Joar. Eigentlich nur auf den Plätzen fünf und sechs. Arminia ist Fünfter (19 Punkte), Brochterbeck ist Sechster (18). Und ganz oben bleibt die Liga weiterhin ein enges Teil, auch wenn sich der SV Uffeln auf Platz vier derzeit eine kleine Auszeit zu nehmen scheint.
1. SW Esch, 31 Punkte, 56:13-Tore
2. Stella Bevergern, 29, 48:13
3. GW Steinbeck, 28, 36:19
4. SV Uffeln, 25, 37:20

Quickies, 12. Spieltag/Nachholspiele der Woche

Cheruskia Laggenbeck II - SC Hörstel 5:1 (2:0)
Das ist schon bemerkenswert. Ohne A-Jugend-Verstärkung hatte Hörstel in Laggenbeck wenig zu melden. Ja ja, man kann es dort vermutlich nicht mehr hören, der Unterschied ist aber Fakt. "Der Sieg war auch in der Höhe verdient", erklärte Cheruskias Coach Marcel Fellhölter. Es war Laggenbecks dritter Saisonsieg, zuletzt gab's drei Pleiten am Stück und nur zwei Hütten in 270 Minuten. Umso erleichternder für Fellhölter. Die Gründe lagen auf der Hand: Hendrik Abke ist zurück vom Ausflug zur Ersten und gehört jetzt wieder dauerhaft zur Cheruskia-Reserve. "Der hat uns sofort Stabilität gegeben", lobte Fellhölter. Neben Abwehr-Sherriff Abke stand mit Philipp Otte obendrein ein sicherer Rückhalt im Tor. Arian Elfring und Joris Hallmann brachten die Gastgeber mit zwei Distanzschüssen mit 2:0 in Front. In Minute 60 wechselte Fellhölter sich selbst sowie Jan Osterbrink und Oliver Hermann ein. "Addiert ein Alter von 95 Jahre", schmunzelte Fellhölter. Doch die Erfahrung half. Herrmann und Baker Ibrahim setzten direkt zwei Konter zum 3:0 und 4:0. Judi Abdi verwandelte abschließend einen Strafstoß, Ibrahim war gefoult worden. Für Abdi war es das erste Saisontor. Netter Nebeneffekt. Nur aufs Hörsteler Ehrentor hätte Fellhölter an diesem Tag gerne verzichtet.
Tore: 1:0 Elfring (7.), 2:0 Hallmann (13.)
3:0 Herrmann (63.), 4:0 Ibrahim (66.)
5:0 Abdi (77./FE), 5:1 Schoo (89.)

TGK Tecklenburg II - Teuto Riesenbeck III 3:1 (2:0)
Es lief so einiges gegen die Riesenbecker. Kurz vorm Anpfiff sagten die beiden Stammspieler Chris Achtermann und Lukas Hellweg ab. Nach 20 Minuten musste Innenverteidiger Patrick Niehoff verletzt raus und Teutos Coach Mathis Wilmes war zu einigen Positionsverschiebungen gezwungen. Obendrein kam es zweimal zu kleinen Slapstick-Einlagen. Beim 2:0 beispielsweise wurden mehrfach Bälle geblockt oder die Tecklenburger schossen sich gegenseitig ab, trotzdem landete der Ball am Ende im Netz. Vorher verhinderte die Latte einen Riesenbecker Ausgleich (Abschluss David Heilemann). "Grundsätzlich ist das, wenn's gut läuft, ein Unentschieden-Spiel", erklärte Mathis Wilmes. Selbst in der zweiten Halbzeit hatte er "irgendwie das Gefühl, dass was möglich ist." Der Anschlusstreffer kam zu spät und danach folgte noch Slapstick-Gegentor Nummer zwei. Teutos Schlussmann Benedikt Wilmes wollte einen Einwurf annehmen und weiter spielen. Doch irgendwie sprang die Kugel höher als erwartet, er haute über die Pille und sie rollte ins Tor. "Ich glaub, mein Bruder war mit dem Kopf schon eine Aktion weiter", kommentierte Mathis Wilmes. Bezeichnend.
Tore: 1:0 Yilmaz (15.), 2:0 Yilmaz (41.)
2:1 Wieker (88.), 3:1 B. Wilmes (90+2./ET)

Falke Saerbeck II - Stella Bevergern 1:4 (1:3)
"Das war schon ein wilder Ritt und ein absolutes Kampfspiel. Wir haben den Kampf aber angenommen und uns gewehrt." Stellas Coach Thomas Overmeyer machte drei Kreuzzeichen, dass seine Mannen die Partie für sich entschieden. Dabei begann der Tag gar nicht gut. "Die ersten 20 Minuten gehen an Saerbeck", räumte Overmeyer ein. Seine Elf bekam keinen Zugriff und konnte von Glück sagen, dass Altherren-Keeper  Sebastian "Lippo" Lipski mit zwei Glanzparaden seine Mitspieler beim Stand von 0:1 vor Schlimmerem bewahrt hat. Dann fiel irgendwann das 1:1, Chris Jones setzte sich unnachahmlich durch und bereitete für Marcel Spanier vor. "Danach wurden wir immer stärker und das Spiel immer nickliger", so Overmeyer. Henry Rohlmann besorgte per Handelfmeter das 2:1, ehe Spanier auf 3:1 stellte. Das war eher Zufall: Einen Freistoß zog er aus recht spitzem Winkel auf den zweiten Pfosten - an Freund und Feind segelte die Kugel direkt ins Netz. Mit fortwährender Spielzeit wurde es immer hitziger, Ben Gashi setzte kurz vorm Ende den 4:1-Schlusspunkt. Am Mittelkreis rasselte Stellas Pascal Thele mit einem eigenen Mitspieler zusammen. Falke hätte sich hier gewünscht, dass Gashi den Ball ins Seitenaus schießt und das Spiel unterbricht. Gashi schoss die Kugel allerdings aus dem Mittelkreis einfach mal direkt ins Tor. "Kein Vorwurf an Ben", nahm Overmeyer seinen Schützling in Schutz. Schließlich seien es nur wenige Sekunden gewesen, die zwischen dem Crash und seinem Abschluss lagen.
Tore: 1:0 Jochmaring (11.), 1:1 Spanier (26.)
1:2 Rohlmann (33./HE), 1:3 Spanier (37.)
1:4 Ben Gashi (80.)

SV Uffeln - SC VelpeSüd 2:3 (1:2)
Immer wieder diese Teepes! Bereits in der Vorwoche teilten sich die Brüder Marcel und Pierre die Tore für Velpe auf. Jetzt waren beide jeweils wieder mit einer Hütte zur Stelle. Velpes zweiter Dreier in Folge, während Uffeln nun aus drei Spielen nur einen Zähler holte. "In den ersten 15 Minuten waren wir fahrig", erläuterte SC-Coach Markus Unterdörfel den Spielablauf. Irgendwann und spätestens nach dem 0:1 durch Janek Unnerstall (natürlich per Kopf) machte es bei den Gästen dann aber Klick. "Da sind die Jungs marschiert. Uffeln hat abgesehen von den beiden Toren nicht wirklich stattgefunden", erinnerte sich Unterdörfel nur an wenige eher harmlose Abschlüsse des SVU. Seine Mannschaft hingegen hätte seiner Meinung nach "durchaus noch ein paar Törchen mehr machen können." Beim Gast überzeugte vor allem Dennis Horst ("Er war so ziemlich Spieler des Spiels", Unterdörfel) auf der Sechs. Er belohnte sich mit dem 1:1, das er selbst einleitete, indem er drei Uffelner nass machte. Er gab Pierre Teepe den Ball, dessen Abschluss parierte Heim-Schnapper Mattis Radzautzki, den Abpraller machte Horst weg. Pierre Teepe markierte vor der Pause das 2:1, später Bruder Marcel das 3:1, auch Pierre war wieder beteiligt. Familiensache. Unnerstalls zweites Kopfballtor in der Nachspielzeit kam zu spät.
Tore: 1:0 Unnerstall (20.), 1:1 Horst (37.)
1:2 P. Teepe (42.), 1:3 M. Teepe (67.)
2:3 Unnerstall (90+3.)

GW Steinbeck - SW Esch II 5:2 (2:0)
"Vielleicht kriegen wir es in den vier Spielen bis zum Winter ja noch hin, dass man sich 90 Minuten beruhigt auf die Bank setzen kann." Patrick Hoffmeyer ist ja ein relaxter Zeitgenosse. Doch der Trainer von GW Steinbeck sah nicht zum ersten Mal, wie sich seine Elf vom Schlendrian infizieren ließ. "Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt", hielt der Coach zunächst einmal fest. Zucker war Malte Veerkamps  öffnender Pass  von der linken Seite der Mittellinie rechts rüber in den Lauf von Bastin Determeyer. Beim 2:0 konterte GWS nach einer Ecke über Bastin Determeyer. Er bediente an der Mittellinie Malte Goltsche, der auf und davon war und mit seinem linken Schlappen cool links unten einnetzte. Alles im Lot. Doch nach der Pause nahm sich Steinbeck eine Auszeit. "Ich weiß, nicht was dann los war", zuckte Hoffmeyer mit den Achseln. GWS wirkte völlig unkonzentriert, leistete sich reihenweise Fehler und fand überhaupt nicht zum eigenen Spiel zurück. Zwei solcher Fehler führten zu zwei Gegentoren durch Mathis Oelgeklaus - plötzlich war alles wieder offen. Immerhin die Antwort stimmte. Justin Brockmöller servierte von der linken 16er-Kante für Bastin Determeyer am rechten Fünfereck (wie die flache Vorarbeit so einfach durchrutschte, war erstaunlich). Malte Veerkamp legte noch 'nen Doppelpack nach. "Die zweite Halbzeit war nicht gut", so Hoffmeyer. Es war ein wiederkehrendes Syndrom der Grün-Weißen. Hoffmeyer weiß: "In dieser Liga funktioniert es nicht, wenn du zehn Prozent weniger gibst." True story.
Tore: 1:0 B. Determeyer (18.), 2:0 Goltsche (21.)
2:1 Oelgeklaus (57.), 2:2 Oelgeklaus (67.)
3:2 B. Determeyer (79.), 4:2 Veerkamp (80.)
5:2 Veerkamp (90+2.)

Arminia Ibbenbüren II - SW Esch 0:2 (0:0)
Nicht nur Kranplätze müssen verdichtet sein, auch der eigene Strafraum: Getreu diesem Motto machte Arminias Reserve den sowieso nicht gerade riesigen Kunstrasen noch ein stückweit enger. "Wir haben uns schon ein bisschen schwergetan", berichtete SWE-Co-Trainer Stephan "Frisi" Menger. SWE brauchte einen langen Atem, Torchancen gab es vor der Pause quasi gar nicht. Nach dem Seitenwechsel benötigte es einen Foulelfmeter zur Führung. Oskar Overfeld wurde gefoult, SWE-Spielertrainer Emanuel Beckmann-Smith war vom Punkt aus treffsicher. "Das war der Löser", so Menger. Gleichwohl durfte er sich bei seinem Torwart Malte Hövel bedanken, der einen Freistoß von Gerrit Mahmutovic stark parierte. Mahmutovic hatte den Ball fein um die Mauer gezirkelt. Belebung ins Escher Spiel brachte nach 67 Minuten die Einwechslung von Pedro Oelgemöller, der auf seiner rechten Seite ordentlich Alarm machte. Sein erstes Tor wurde wegen Abseits zurückgepfiffen, das zweite zählte dann und führte zum 2:0-Endstand. Es war der Schlusspunkt eines harten Stück Arbeits. "Arminia hat kämpferisch ganz gut gespielt", lobte Menger den Lokalrivalen nach dem Derbyerfolg.
Tore: 0:1 Beckmann-Smith (49./FE), 0:2 Oelgemöller (86.)

Abgesagt wurden:

Brochterbecker SV - SV Halverde (neu angesetzt: 8.11.)
Westfalia Hopsten II - TuS Recke (neu angesetzt: 8.11.)

Nachholspiele

Westfalia Hopsten II - SV Halverde 2:1 (2:1) [Mittwoch, 25.10.]
Tore: 0:1 Garmann (1.), 1:1 Garmann (9./ET)
2:1 Üffing (39.)

SC Hörstel - Brochterbecker SV 4:0 (2:0) [Donnerstag, 26.10.]
Besser spät als nie noch ein paar Sätze zum Nachholspiel vom vergangenen Donnerstag. Da spielte der SC Hörstel noch mit fünf A-Jugendlichen - und die Gäste sahen kein Land. "Wucht ohne Ende, die waren schnell wie Sau und haben uns völlig überrannt", berichtete BSV-Coach Christian Weyde, der mit seiner Elf dann am Wochenende frei hatte. Lange Zeit hielt Brochterbeck noch dagegen und die Gastgeber vom Leib, bis dann ein Doppelschlag von Marvin Kohle jegliche Hoffnungen zunichte machte. Allerdings half der BSV auch bei dem einen oder Treffer gut mit. Weyde: "Die haben jeden Fehler von uns sofort bestraft. Wir sind mit dem Ergebnis gut bedient gewesen." Besser machen können es die Brochterbecker bereits am Donnerstagabend in Velpe.
Tore: 1:0 Kohle (36.), 2:0 Kohle (37.)
3:0 Schoo (58.), 4:0 Schoo (81.)