Quickies

Chris Jones (r.) ist schnell auf den Beinen. Sein Steinbecker Kontrahent Jonas Mansfeld hier ist aber gefühlt sieben Meter größer und breiter gebaut... Fotos: Lehmann

Der Kessel brennt überall


Von Fabian Renger

(23.04.24) Diese Kreisliga B macht krank. Sechs Spieltage stehen noch aus. Am Mittwoch geht's mit der englischen Woche weiter. Blicken wir vorab mal auf den oberen und unteren Bereich.

Der Aufstiegskampf
1. SW Esch, 63 Punkte, +83
2. Stella Bevergern, 54, +52 (beides Aufstiegsplatz)
3. Arminia Ibbenbüren II, 49, +29 (aktuell Relegationsplatz)
4. GW Steinbeck, 43, +13

SW Esch hat die Feierlichkeiten vertagt. Gegen die Kobbos spielte der Spitzenreiter nur 2:2. Das bedeutet: Ein Sieg gegen Hörstel am Mittwochabend würde nur zum Aufstieg reichen, wenn Arminia gegen Hopsten nicht gewinnt. Lust auf Rechnereien hat Emanuel Beckmann-Smith, Spielertrainer der Escher, sowieso nicht. "Es sind noch sechs Spiele, wir brauchen noch zwei Siege, dann sind wir aufgestiegen", sagt "Becks". Kann Mittwoch klappen, kann auch erst am Sonntag was werden. Doch in Püsselbüren denken sie eh größer. "Wir wollen Meister werden. Die Mannschaft hat sich dieses Ziel gesetzt."

Dahinter sind noch lange keine Würfel gefallen. Alles läuft derzeit auf einen Zweikampf raus. Steinbeck auf Platz vier hat nach der Pleite gegen Bevergern wohl nur noch theoretische Aufstiegsmöglichkeiten. Bevergern bekommt es am Mittwoch mit Halverde zu tun. Und am Sonntag steht das wohl vorentscheidende Duell an: Arminia empfängt Bevergern. Danach sind wir schlauer.

Der Abstiegskampf
14. Cheruskia Laggenbeck II, 24 Punkte, -28 Tore
15. TuS Recke II, 22, -17 (Abstiegsplatz)
16. SW Esch II, 20, -29 (Abstiegsplatz)

Die Pleite gegen Arminia war keine Schande für den TuS Recke II. Am Mittwochabend gilt es: Recke spielt daheim gegen Velpe. "Da brennt der Kessel. Das ist ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel. Neun bis zehn Punkte brauchen wir noch. Die versuchen wir, mit aller Macht zu holen", betont TuS-Coach Bernd Suthoff. "Wenn wir den Klassenerhalt noch rocken, ist das für uns wie eine Meisterschaft." Velpe, im Winter gefühlt abgestiegen, hat inzwischen sechs Punkte Vorsprung vorm TuS. Ein Sieg würde den Velpern wohl ein weiteres Jahr B-Liga sichern. In der Tat ein Do-or-Die-Spiel.

In Laggenbeck hat man Ähnliches vor der Brust. Marcel Fellhölter ist dort Trainer. "Der Vorteil für uns ist, dass wir gegen alle von unten noch selbst spielen und alles in der eigenen Hand haben", sagt er. Auch ihm steht am Mittwoch ein Sechs-Punkte-Spiel ins Haus: Es geht gegen Esch II. "Da müssen wir gewinnen, das steht außer Frage!" Das Saisonfinale hat jedenfalls Herzinfarkt-Potenzial. Auch Teuto Riesenbeck III , die Kobbos (beide 26 Punkte) sowie selbst der aktuell strauchelnde SC Hörstel (27) können noch nicht durchatmen. Laggenbeck trifft nach Esch noch auf Riesenbeck, Hörstel und später auch noch auf Recke.

Marcel Spanier (r.) brachte Bevergern gegen Steinbeck (hier Florian Lubinski) mit 1:0 in Führung.

Quickies, 24. Speltag

Cheruskia Laggenbeck II - BSV Brochterbeck 1:4 (1:4)
Nach 17 Minuten führte Brochterbeck bereits mit 4:1. Da hätte man ja eigentlich auch schon nach Hause gehen können. Oder? BSV-Coach Maik Slootz schränkte ein: "In der zweiten Halbzeit war's ein offener Schlagabtausch." Laggenbeck machte Druck, die Gäste jedoch auch. Sie scheiterten allerdings an sich selbst, bis zum 16er waren die meisten Angriffe okay, danach wurden sie kläglich zuende gespielt. Zur Torshow: Sören Schliek traf per Abstauber, David Ventker per Kopf, Tom Bruns und Michel Lagemann vollendeten gute Spielzüge über die Außenbahn. Brochterbeck schielt auf Platz vier. "Wir sind jetzt zwei Punkte an Steinbeck dran. Mal gucken, ob wir die goldene Ananas noch holen", so Slootz.
Tore: 0:1 Schliek (2.), 1:1 Keller (6.)
1:2 Ventker (10.), 1:3 Bruns (12.)
1:4 Lagemann (17.)

Stella Bevergern - GW Steinbeck 3:0 (3:0)
Im Hinspiel hatte Steinbeck mit 4:2 die Oberhand behalten. Im Rückspiel sollte sich das logischerweise aus Stellas Sicht ändern. Und das Projekt 'Revanche' haute hin. "Das war ein ganz komisches Spiel. Es war nicht so, dass wir überragend gespielt haben", betonte Heim-Trainer Thomas Overmeyer. Gegen einen personell aus dem letzten Loch pfeifenden Gast (u.a. fehlten Jannes und Bastin Determeyer) reichte es aber. In Bevergerns Defensive zerstörten Pascal Thele und Pascal Grafe eh alles, was auf sie zukam. Besonders Grafe performt derzeit wie ein 20-Jähriger. Die Tore fielen früh. Bei Marcel Spaniers 1:0 waren sowohl Chris Jones als auch Fabiano Niehaus beteiligt. Beim 2:0 spielte Jones Niehaus frei. Später stocherte Max Bosch nach einer Ecke den Ball zum 3:0 über die Linie. "Das Spiel ist dann abgeflacht und plätscherte noch so vor sich hin. Wir haben den Ball gut laufen lassen", sagte Overmeyer. Spanier, Niehaus und Jones hätten sogar noch erhöhen dürfen.
Tore: 1:0 Spanier (7.), 2:0 Niehaus (10.)
3:0 Bosch (45.)

TuS Recke II - Arminia Ibbenbüren II 2:5 (0:1)
Gegen Arminia verloren, damit müsste man doch leben können, oder? "Nein", schoss es wie aus Pistole aus Bernd Suthoff raus. Reckes Trainer sah lange Zeit, wie seine Elf sich schadlos hielt. Er setzte erstmals auf eine Fünferkette. "Das funktionierte echt gut", lobte der TuS-Trainer. Mit Linus Voß, Michel Barlage und Nico Hebbeler kamen drei Leute aus der Ersten runter - zwei Langzeitverletzte und ein Langzeiturlauber. Sie brauchten Spielpraxis. Das Trio half auch. Recke lag einmal mehr nach einer Standardsituation hinten, machte es sonst jedoch gut. "Wir machen den Ausgleich nicht, es war bis zur Halbzeit relativ ausgeglichen. Die hatten viel Ballbesitz, aber wir haben die Räume sehr gut eng gemacht", so Suthoff. In der zweiten Hälfte hatte seine Mannschaft viel Zug nach vorne und ließ sich auch von Alex Wübkers 0:2 nicht aus der Fassung bringen. Carlos Schumacher traf nach einem Standard zum 1:2, Philipp Windoffer glich per traumhafter Volley-Abnahme zum 2:2 aus. Danach musste Suthoff notgedrungen wechseln, das System ändern, die Abwehrkette neu formieren - und Arminia machte kurzen Prozess. Bitter. "Hätte ich nicht wechseln müssen, hätten wir das Ding nicht verloren", war sich Suthoff sicher.
Tore: 0:1 Hölting (22.), 0:2 Wübker (62.)
1:2 Schumacher (64.), 2:2 Windoffer (68.)
2:3 Wübker (75.), 2:4 Hölting (89.)
2:5 Hölting (90+3.)

SV Halverde - Westfalia Hopsten II 4:2 (2:1)
Mit nunmehr neun Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze dürfte es das eigentlich gewesen sein für den kleinen HSV. Das Spiel gegen Hopsten war logischerweise ein ganz besonderes: Ortsderby halt. "Gegen Hopsten gewinnt man immer gerne, wir hatten ein bisschen was aus dem Hinspiel gutzumachen. Die Hütte war voll, das hat Spaß gemacht", erzählte HSV-Mannschaftsverantwortlicher Franz-Josef Garmann. Die Hausherren waren extrem motiviert. Nico Stegemann verlängerte eine Marco Schneider-Flanke zum 1:0, Hopsten glich aus, Hendrik Röwekamp traf aus spitzem Winkel zum 2:1 für die Gastgeber. "In der zweiten Halbzeit war es ein Schlagabtausch", fand Garmann. Röwekamp und Schneider stellten auf 4:1, aber Hopsten hatte durch Andre Justus eine passende Antwort parat. "Wenn dann irgendwann das 4:3 fällt, weißt du nicht, wie so ein Spiel endet", atmete Garmann durch. Hinten im Kasten hatte er mit Sebastian-Tobias Meyer aber auch einen saustarken Keeper, auf den Verlass war. 
Tore: 1:0 Stegemann (9.), 1:1 Schwienheer (15.)
2:1 Röwekamp (17.), 3:1 Röwekamp (61.)
4:1 Schneider (69.), 4:2 Justus (74.)

Teuto Riesenbeck III - SW Esch II 2:1 (0:0)
Die erste Halbzeit können wir überspringen. Da war nicht viel los, was uns auch Teutos Coach Maik Achtermann bestätigte. "Wir haben uns darauf konzentriert, kein Gegentor zu kassieren, um nicht unnötig in Rückstand zu geraten." Vorne spielten die Hausherren ihre Nadelstiche unsauber aus. Im zweiten Abschnitt wurde das besser. "Wir waren drückend überlegen, gerade zu Beginn", so Achtermann. Das Problem: Seine Mannen traf häufig Aluminium, auch SWE-Keeper Lukas Raszka hatte einen Sahnetag. Und dann lagen die Gäste auf einmal 1:0 in Front. Maurice Raszka netzte nach einem Freistoß sehenswert mit dem Außenrist. "Wir haben nicht aufgesteckt", lobte Maik Achtermann die Moral. Das wurde belohnt: Nils Kämmer glich nach einem Freistoß zum 1:1 aus. Chris Achtermann markierte danach gar noch das 2:1. Maik Achtermann befand: "Das war ein wichtiger Schritt für uns!"
Tore: 0:1 M. Raszka (78.), 1:1 Nils Kämmer (84.)
2:1 C. Achtermann (88.)

SC VelpeSüd - Falke Saerbeck II 2:0 (2:0)
Velpes Coach Dominik Sickendieck schickte einen Dank an seinen Keeper Kevin Junkermann raus. "Saerbeck musste irgendwann eigentlich ein Tor schießen, aber unser Torwart hat stark gehalten", lobte er. Spätestens mit der 2:0-Führung im Rücken konzentrierten sich die Hausherren auf eine stabile Defensive. Aber die Gäste trafen einfach nicht. Egal, was sie probierten. Junkermann war vor allem im Eins-gegen-Eins nicht zu bezwingen. Und sonst half auch das Glück. Ein Saerbecker Abschluss endete beispielsweise erst an der Latte, sprang dann an den Innenpfosten und von dort wieder raus. Es hatte nicht sein sollen. Big Points für Velpe!
Tore: 1:0 Marcel Teepe (11.), 2:0 Hinterberg (44.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Velpes Marcel Teepe (80.)

SW Esch - TGK Tecklenburg II 2:2 (2:2)
Eigentlich befahl Emanuel Beckmann-Smith seinen Männern, es möglichst eng zu gestalten. Das haute trotz früher Führung nicht hin. "Wir haben gar nicht ins Spiel gefunden und hatten zu große Abstände zwischen den Ketten", ärgerte sich der Escher Spielertrainer. Vorm Spiel hatte er ebenfalls vor der Offensivwucht der Gäste gwarnt. Die machten verdientermaßen zwei Hütten. Die eigentlich anfällige TGK-Defensive organisierte Routinier Jost Knippenberg mit all seiner Erfahrung. Erst in der zweiten Halbzeit kam Esch langsam mal zu sich. Da mussten die Gäste dann auch mal via Fallrückzieher (!) auf der Linie retten und den Ball an die Latten-Unterkante brettern. Allerdings brannte es nachher auch in der Heim-Defensive. Atilla Kocaman hätte nur noch einschieben müssen, "Wladi" Kratz blockte die Kugel gerade so von der Linie. "In den letzten zehn Minuten war das ein Spiel mit offenem Visier. Das kann man 2:3 verlieren, aber auch 3:2 gewinnen. Insgesamt hatten wir keinen guten Tag", so Beckmann-Smith.
Tore: 1:0 Cmok (5.), 2:0 Brinkhues (10./FE)
2:1 Kocaman (15.), 2:2 Sritharan (40.)

Außerdem spielte:

SC Hörstel - SV Uffeln 1:1 (1:0)
Tore: 1:0 Philipp Schoo (13.), 1:1 Welp (70.)