Kreisliga B

Schemme überragt und sichert den Überraschungssieg


Von Fabian Renger

(05.03.234) Der Letzte empfängt den Ersten - und der Letzte gewinnt. Sicher: Das kommt schonmal vor im Fußball. Dennoch war es eine krasse Überraschung, dass der SC VelpeSüd Stella Bevergern mit 3:2 (2:1) in die Knie zwang. Der entscheidende Treffer fiel in der Nachspielzeit. Nach einem langen Ball, der verlängert wurde, schob schlussendlich Cornelius Robin in der 93. Minute ein. Glücklich war das  angesichts des Zeitpunkts und auch aufgrund des Spielverlaufs. Einen dicken Dank konnten die Velper etwa ihrem routinierten Schnapper Christian Schemme aussprechen. "Überragender Mann des Spiels", lobte selbst Stellas Coach Thomas Overmeyer. "Nach 25 Minuten muss es 2:0 und kann es 3:0 stehen." Stand es aber nicht...

Schemme parierte nämlich in der Anfangsphase des Spiels gegen Marcel Spanier und Fabiano Niehaus sensationell. An eine der Szenen erinnert sich Dominik Sickendieck immer noch mit einem offenen Mund. "Keine Ahnung, wie der da rangekommen ist", so Velpes neuer Trainer. Sein Debüt klappte - und es wäre wohl schiefgegangen, wenn Schemme nicht zu Beginn da gewesen wäre.

Statt 0:1 plötzlich 2:0 für Velpe

Statt 0:1 hinten zu liegen, lag das Schlusslicht selbst sogar irgendwann vorne. Aus einer Einwurfsituation entstand ein Freistoß nahe der Eckfahne. Ein ultimativer spitzer Winkel. Fast unmöglich, von da ein Tor zu erzielen. Jannik Neuhaus war das scheißegal - er beförderte die Kugel von dort trotzdem irgendwie in die Maschen (1:0/26.). Ein töfter Freistoß. Und es wurde noch besser aus Sicht des SC: Nach einem längeren Ball trat Bevergens Torwart Marco Strotmeier beim Klärungsversuch über den Ball, der Weg war frei für Dennis Horst - 2:0 (30.). "Da hab ich mit nichts mehr gerechnet", so Overmeyer, der morgens noch drei Absagen ins Haus bekam, u.a. die von Ben Gashi.

Velpe wurde nun immer stärker. Die Gastgeber verdichteten ihre eigene Zone logischerweise und setzten auf Nadelstiche. Vorne setzte Sickendieck auf drei agile Angreifer. Eine Taktik, die bis dato voll hinhaute. "Bis zum Elfmeter haben wir keinen weiteren Torschuss zugelassen, wir waren aggressiv an den Männern. Uns war klar: Wenn die ins Rollen kommen, müssen wir das direkt unterbinden", so Sickendieck.

Velpe verballert gar einen Elfer,

Seine Elf fing viele zweite Bälle. Aber wie von Sickendieck angesprochen: Dann gab's auf einmal Elfmeter für die Gäste. Henry Rohlmann verwandelte den Strafstoß - nur noch 2:1 (43.). Das war genau das, was Velpe nicht hatte gebrauchen können. Jetzt hatten die Gäste Lunte gerochen. Die zweite Halbzeit war noch sehr jung, als es wieder hinter Schemme klingelte. Alex Löwen schickte Philipp Kersting in die Tiefe, der brachte den Ball schön mit dem Innenspann auf den zweiten Pfosten. Dort war Kevin Schlautmann, der die Kugel in die Maschen donnerte. 2:2 (50.). Alles wieder offen.

Velpe verschanzte sich nun nochmal ein Stück tiefer. Nützte ja alles nichts. Die Ereignisse überschlugen sich. Robin Thörner scheiterte aufseiten der Gastgeber mit einem weiteren Elfer an Strotmeier (70.). Auf der anderen Seite suchte Spanier sein Glück aus 40 Metern - aber Schemme holte den Ball irgendwie noch aus dem Winkel. "Nachher fehlte die letzte Kraft, irgendwann waren die Körner weg", räumte Overmeyer ein. Er war schon innerlich soweit, zu sagen: Ich nehme den Punkt gerne mit. Als es doch noch anders kam.

93. Minute...

Nach einem langen Ball gewann Markus Hinterberg ein Kopfballduell und verlängerte nach Rechtsaußen zu Marcel Teepe. Der flitzte dort ein wenig und spielte die Kugel schön quer hinter die Kette zu Cornelius Robin. Der Abschluss passte. 3:2. Minute 93. "Wenn wir gegen Bevergern in unserer Situation gewinnen, gehört Glück dazu, das ist halt so. Ich war aber nicht überrascht, aber schon sehr froh, dass es funktioniert hat", so Sickendieck. Als nächstes geht's für die Velper am Donnerstagabend zum jetzt neuen Letzten nach Halverde.

SC VelpeSüd - Stella Bevergern 3:2 (2:1)
Tore: 1:0 Neuhaus (26.), 2:0 Horst (30.)
2:1 Rohlmann (43./FE), 2:2 Schlautmann (50.)
3:2 Robin (90+3.)
Bes. Vorkommnis: Stellas Keeper Marco Strotmeier hält Foulelfmeter von Robin Thörner (70.)