Tobias Kamischkes Zeit in Saerbeck ist in zwei Wochen vorbei.

Falke setzt Kamischke vor die Tür


Von Mario Witthake

(28.05.14) Am Sonntag hat sich die Reserve von Falke Saerbeck durch ein 6:1 gegen Lottes Dritte den Klassenerhalt so gut wie gesichert. Mit an Bord war Trainer Tobias Kamischke, der erst am Dienstag zuvor erfahren hatte, dass seine erste Saison als Trainer der Falke-Reserve auch seine letzte sein würde.

Das kommt überraschend, da sich Falkes Obmann Bernhard Voskort und Kamischke im Winter trotz mäßiger Resultate noch auf eine Verlängerung geeinigt hatten. „Ich habe bis vor einer Woche noch gedacht, dass es weiter geht, das ist jetzt schon ein Schlag ins Gesicht“, sagte Kamischke gegenüber Heimspiel-online. Überraschend ist auch die Reaktion des Trainers, dessen sofortiger Rücktritt von einigen Spielern erwartet, um nicht zu sagen gewünscht wurde. Verwundert zeigten sich die Saerbecker, als Kamischke zum Training und Spiel erschien. „Alle sagen mir ich soll die Brocken hinwerfen, ich kann es aber nicht. Wir stecken im Abstiegskampf und ich will mich so nicht verabschieden“, begründet Kamischke. Immerhin riss sich das Team zusammen, zeigte eine Reaktion und besiegte Lotte am Sonntag.

Der Wunsch nach einer Trennung ging dem Vernehmen nach eindeutig von der Mannschaft aus. Der Vorstand kam dem dann nach, trägt aber auch selbst Verantwortung für die missliche Lage. "Es ist uns nicht gelungen, ihm einen Co-Trainer und einen Betreuer zur Seite zu stellen. Er war ganz auf sich allein gestellt. Das müssen wir uns vorwerfen“, sagte Voskort der Grevener Zeitung. Auch Kamischke sagt, er sei „von Anfang an die ärmste Sau“ gewesen.

Eines geht aus dieser komischen Trennung klar hervor: Wer einen Trainer mit Steherqualitäten verpflichten möchte, ist bei Tobias Kamischke an der richtigen Adresse. „Ich würde gerne was neues machen, aber die meisten Posten sind ja schon besetzt.“