Wollen wir wirklich wissen, was in dieser Szene abging? Nein, wollen wir eigentlich nicht. Billerbecks Max Vandieken (r.) befasst sich aber zumindest mit dem Spielgerät... Foto: Renger

"Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer"


Von Malte Greshake

(07.11.21) Na, das waren aber mal richtig wichtige Punkte für den VfL Billerbeck. Es ist ja nicht so, als wenn die Billerbecker in den letzten Wochen nicht auch hier und da ein Pünktchen gesammelt hätten. Aber seit sieben Spielen war die Mannschaft von Thorsten Heinrich eben ohne eigenen Sieg geblieben. Der 2:0 (1:0)-Erfolg war am Ende also ein mächtiger Befreiungsschlag. Auch wenn Heinrich direkt danach seiner Truppe riet, die Ohren auch weiterhin steif zu halten...

Jedoch sah es im ersten Durchgang an diesem Nachmittag noch gar nicht so aus, als wenn der VfL sich im Tabellenkeller Luft verschaffen sollte. Die Gäste waren viel besser drin und griffiger in den Zweikämpfen, blieben vor des Gegners Kasten und im letzten Drittel allerdings nicht zielstrebig genug. "Im Regelfall bekommen wir ja beim ersten Torschuss des Gegners direkt ein Gegentor", meinte Heinrich hinterher. "Dieses Mal war es dann aber anders herum..."

Denn tatsächlich drängten die Hausherren nun kurz vor der Halbzeit in eine aussichtsreiche Positionen vor - von der man im Normalfall eigentlich eine Flanke schlägt. Denn Leon Holtmann befand sich quasi an der Grundlinie, rund 18 Meter vom Reken-Kasten entfernt: Tobias Ladermann eilte aus seinem Tor heraus, Holtmann schlenzte die Murmel aber eben sehenswert aus diesem spitzen Winkel über den Reken-Schnapper hinweg in die Maschen (40.). Ob es gewollt war? Keine Ahnung. War auf jeden Fall eine richtig geile Bude.

Özden nicht weniger sehenswert...

Und als hätte diese irre Aktion bei den Gastgebern neue Kräfte freigesetzt, kamen Heinrichs Jungs viel galliger aus der Kabine. Henrik Bölte hätte quasi mit dem Wiederanpfiff erhöhen können (46.): Er scheiterte aber genauso wie Philipp Daldrup wenig später (60.). Doch mit dem Chancenplus im Rücken blieb der VfL nun am Ball, Matthias Möllering holte in der Schlussphase die lange Fackel heraus und bediente Diyar Özden, der das Spielgerät technisch sehenswert mit der Brust verarbeitete und den 2:0-Endstand erzielte (83.).

"Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg am Ende schon verdient", resümierte Heinrich schließlich. "Wir haben es da spielerisch besser gemacht und heute stimmte auch die Einstellung. Das war schon ein kleiner Schritt nach vorne. Aber in der nächsten Woche müssen wir dann gegen Ellewick auch mal nachlegen." Und das Phrasenschwein fütterte Heinrich dann eben auch noch: "Denn eine Schwalbe macht noch keinen Sommer..."

VfL Billerbeck - SC Reken     2:0 (1:0)
1:0 Holtmann (40.), 2:0 Özden (83.)