Riesenfrust beim SC Reken 


Von Christian Lehmann

(27.09.21) Auch im fünften Saisonspiel sollte es nicht sein für den SC Reken. Die Truppe von Trainer Frank Schulz verpasste es beim 1:1 (1:1)-Remis gegen den nun entthronten Tabellenführer TuS Wüllen abermals, den ersten Saisonsieg einzufahren. Weil die Gäste nach einer Tätlichkeit ihres Kapitäns Kevin Mulè-Ewald über 50 Minuten in Unterzahl agierten, mussten sie letztlich sogar froh sein, überhaupt einen Punkt mitzunehmen.

"Wir haben uns deutlich mehr erhofft, das ist einfach frustrierend", kommentierte der Sportliche Leiter des SCR, Jan Pels. "Wüllen wollte gar keinen Fußball spielen, sondern hat sich sehr tief hinten reingestellt. Aber gut, in Unterzahl muss man auch hier mal mit einem Punkt leben können. Bei uns ist einfach der Wurm drin." Die schlechten Nachrichten für den SCR reißen nämlich nicht ab: Kilian Niewerth fällt mit Oberschenkel-Problemen einige Wochen aus, bei Robert Magus wurde eine Lungen-Embolie diagnostiziert. 

Dönnebrink: "Ein schönes Gefühl"

Bei den Gastgebern musste sich allerdings niemand schämen ob der eher defensiven Grundausrichting, befand Coach Johannes Dönnebrink: "Es war ein sehr schönes Gefühl, zwei Wochen lang auf Platz eins zu stehen, aber wir wissen natürlich, woher wir kommen. Wir haben aktuell sechs Stammspieler verletzt. Wenn ich sehe, wie unser kleiner Kader zusammengerückt ist, macht mich das schon stolz. Ein 1:1 hätte ich im Vorfeld des Spiels sofort unterschrieben, wir nehmen das gerne mit."

Es passierte insgesamt nicht allzu viel vor den beiden Toren. Die beste Gelegenheit, die Hausherren in Führung zu bringen, hatte Michael Haeske, der nach einer Flanke von Niklas Fedder und Kopfball-Verlängerung Klaus Büning den Ball knapp verpasste (30.). Luca Böwing sorgte dann mit einem "Traum-Freistoß" (Dönnebrink) für die Wüllener Führung (1:0/36.). Die Gäste fanden hierauf jedoch prompt die Antwort: Nach einem Zuspiel aus dem Halbfeld verlängerte Dominik Göbel den Ball, Kevin Mulè-Ewald glich zum 1:1 aus (38.). Rekens Captain ließ sich dann im Laufduell mit Noah Thebelt zu einer Tätlichkeit hinreißen und ging duschen (39.). "Eine klare Rote Karte", räumte Pels ein.

In Durchgang zwei taten sich elf Wüllener und zehn Rekener nicht mehr allzu weh, die Hausherren beklagten allerdings, dass Schiedsrichter Alexandre Santos nach einem Foulspiel von Marcel Korth an Stefan Gosling den "Tatort" außerhalb des Sechzehners gesehen hatte und "nur" auf Freistoß entschied (70.).   

TuS Wüllen - SC Reken 1:1 (1:1)
1:0 Böwing (36.), 1:1 Mulè-Ewald (38.)
Rote Karte: Rekens Mulè-Ewald (39./Tätlichkeit)