Bezirksliga 12

Oskar Rickens Sechs-Punkte-Streich


Von Christian Lehmann

(05.02.23) 95 Minuten lang war der Kellerkrimi zwischen dem TuS Altenberge und dem FCE Rheine II ohne große Höhepunkte ausgekommen, dann überschlugen sich doch noch die Ereignisse: Wenige Sekunden nach dem umjubelten Altenberger Ausgleich hatte Gästekapitän Oskar Ricken noch einen letzten Pfeil im Köcher - und bescherte den Gästen mit seinem Lucky Punch in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen 2:1 (0:0)-Auswärtssieg. Nach dem erst zweiten Saisonsieg - auch den ersten gab's gegen die Hügeldorf-Boys - lebt die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

"Es war ein sehr heißes, umkämpftes Spiel. In der letzten Viertelstunde hatte Altenberge gefühlt 50 Standards", sagte ein erleichterter Gästecoach Alex Zerche. "Das Spiel hatte eigentlich keinen Sieger verdient, aber wir nehmen die Punkte gerne mit. Wir haben hohen Aufwand betrieben und viel Leidenschaft gezeigt. Die Punkte tun uns unheimlich gut. Die Mannschaft merkt jetzt, dass da etwas geht. Es gibt jetzt nur noch Endspiele für uns."

"Domme" Brünen übertölpelt Winter

Nach nahezu ereignisloser erster Halbzeit hatte Dominic Brünen die Gäste in der 57. Minute in Führung gebracht: Einen Freistoß Oskar Rickens verlängerte er vor dem verdutzten Jan-Fabian Winter im Altenberger Kasten zum 0:1 ins Netz. Danach kamen die Hausherren vor allem über Niklas Klapproth und Simon Gerdes immer wieder gefährlich in die Box - an Präzision und Durchschlagskraft fehlte es aber zunächst. In der fünften Minute der Nachspielzeit bekamen die Rheinenser dann jedoch den Ball nicht geklärt, Klapproth schlenzte das Leder maßgenau zum 1:1-Ausgleich in den Winkel.

"Danach dachte eigentlich jeder, es ist Feierabend - aber der Schiedsrichter hatte noch Bock...", feixte Altenberges Coach Dennis Brunsmann. Nach einem langen Einwurf von Philipp Strauß nutzte Philipp Niemeyer das Kuddelmuddel im Sechzehner des TuS und stopfte die Murmel durch zu Oskar Ricken, der dem Gegner den finalen Dolchstoß versetzte (1:2/90.+6.).

Unterschiedliche Auffassungen

Sichtlich verärgert bilanzierte TuS-Coach Brunsmann: "Wir wussten, dass Rheine spielerisch nix drauf hat und nur lange Bälle spielt. Die haben wir richtig gut wegverteidigt. Ich kann meiner Mannschaft eigentlich keinen großen Vorwurf machen - von der Schlafmützigkeit in der letzten Aktion mal abgesehen. Ich werd's mir im Video nochmal angucken, ob es Abseits war. Mit ein bisschen Glück kriegen wir auch zwei Elfmeter, aber der Schiedsrichter ist sicherlich nicht dafür verantwortlich, wie wir unsere Spiele bestreiten."

In Bezug auf zwei strittige Strafraumszenen hatte Zerche im Übrigen eine andere Einschätzung. "Ich habe da keinen Elfer gesehen. Die Altenberger haben sich einfach fallen gelassen und gerufen. Der Schiri ist zum Glück nicht drauf reingefallen."

TuS Altenberge - FCE Rheine II     1:2 (0:0)
Tore:
0:1 Brünen (57.), 1:1 Klapproth (90.+5),
1:2 O. Ricken (90.+6)